• Rund 30 Gewerbler haben von zahlreichen Tipps profitiert. Sie wissen nun, wie man Krankheiten vorbeugt. · Bild: Leroy Ryser

08.11.2019
Huttwil

Eine gute Gesundheit beugt Burnouts vor

Damit die Manager des örtlichen Gewerbes gesund bleiben, hat der Huttwiler Gewerbeverein einen Weiterbildungshöck zum Thema «Gesundheit der Manager» organisiert. Referiert hat darüber die studierte Apothekerin Monika Gerlach. Sie hat mit vielen direkten Aussagen Tipps gegeben, wie man die Gesundheit im Alltag verbessern kann.

Den meisten ist es bewusst, dass man für die eigene Gesundheit mehr tun könnte. Beim Weiterbildungshöck wurden nicht nur Möglichkeiten wiederholt, sondern auch Chancen vertieft dargegeben. «Wer die Gesundheit erhält und aufbaut, leistet Burnout-Prophylaxe», stellte die Referentin von Beginn weg klar, umso wichtiger ist es denn auch, solche Chancen zu nutzen.
Eine erfolgreiche Vorbeugung bestehe letztlich aus verschiedenen Komponenten. Guter Schlaf, gesunde Ernährung, ein intaktes Immunsystem, ein gesunder Darm und genügend Entspannung seien dafür entscheidend, so die Referentin. Sie, die als Apothekerin arbeitet und im medizinischen Bereich diverse Aus- und Weiterbildungen genoss, ging während etwas mehr als einer Stunde auf diese entscheidenden Bausteine ein und gab den rund 30 Anwesenden Gewerblern diverse Tipps ab.

Abends ist rotes Licht besser
Entscheidend beim Schlaf sei, dass jeder Mensch unterschiedlich schläft und unterschiedlichen Schlaf benötigt, stellte Monika Gerlach gleich zu Beginn fest. «Es gibt Leute, die haben nicht einmal einen Tiefschlaf.» Häufig seien indes Schlafstörungen, die zumeist einfach bekämpft werden könnten. «Licht ist sehr entscheidend. Grelles Licht vor dem Schlafen gehen, ist nicht optimal.» Wer in seinem Badezimmer rötliches Licht hat, erfährt eher Müdigkeit, so der Tenor. Daneben seien eine gute Matratze, eine genügend kühle Temperatur und wenig Lärm ebenso wichtig. «Abends sollte man derweil nicht zu fettig essen, weil es länger dauert, bis Fett abgebaut wird. Und wer über den Tag hinweg bereits viel schläft, kann in der Nacht weniger schlafen», so die Referentin weiter. Mit einer Grafik unterstrich sie ausserdem die Wichtigkeit von genügend Schlaf, denn an Montagen nach der Umstellunge auf Sommerzeit, würden sich Unfälle exponentiell mehren. «Eine Stunde weniger Schlaf ist entscheidend. An Montagen nach der Zeitumstellung gehe ich deshalb niemals mit dem Auto arbeiten», sagte sie weiter. Ganz wichtig, um gesund zu sein, sei ausserdem ein intaktes Immunsystem. Zucker sei besonders schädlich, ohne ihn zu leben aber in der heutigen Zeit schwer. Bevorzugen solle man dafür «gute Fette», Kohlenhydrate seien derweil zum grossen Teil für den menschlichen Körper kaum nötig. «Der Darm mag Gemüse, Fleisch aber weniger. Letztlich ist eine ausgewogene Ernährung notwendig.»

Vitamin D – ein Tausendsassa
Um gesund zu sein, lohne es sich im Winter mit Vitamin-D-Präparaten nachzuhelfen. «Vitamin D ist der Tausendsassa unter den Vitaminen. Der hilft für alles Mögliche», sagte sie und riet den Anwesenden, über dessen vermehrte Einnahme nachzudenken. «Es kostet fast nichts und hilft viel. Beispielsweise unterstützt es das Herz oder hilft gegen chronische Erkrankungen», so Monika Gerlach. Daneben sei letztlich auch Entspannung und Regeneration wichtig, vor allem Musik habe eine erwiesen gute Wirkung auf Menschen, daneben könne auch autogenes Training nicht schaden. «Ganz allgemein können wir sagen, dass Bewegung das beste Mittel gegen Depressionen ist.» Zu viel sei schädlich, wandern, walken, Velo fahren und ähnliches helfe dem menschlichen Körper aber, sich wohl zu fühlen.
Ebenfalls wichtig war ihr zuletzt, aufs Thema Medikamente einzugehen. Diese würden nämlich sehr oft wenig zielbringend verabreicht, stellte die Apothekerin fest. «Dafalgan ist ein schlechtes Schmerzmittel», betonte sie, andere Wirkstoffe als das darin enthaltene Paracetamol seien deutlich effektiver. Ärzte sind aber meist nur bedingt eine gute Hilfe, das komplette Gesundheitssystem spiele hier übel mit. «Heutzutage werden schätzungsweise 20 bis 40 Prozent an Behandlungen verschrieben, die keinen Nutzen haben», erklärte sie weiter. Gerade vor Operationen solle man deshalb Nutzen und Gefahren gut abwägen.

Willkommene Auffrischung
Dass dieses Thema die anwesenden Gewerbetreibenden bewegt, war spätestens beim nachfolgenden Apéro im Schultheissenbad klar, die Diskussionen hallten teilweise noch lange nach. «Es ist gut, wieder einmal solche Tipps zu hören, auch wenn man viele davon eigentlich kennen würde», kommentierten gleich mehrere Anwesende den interessanten Vortrag von Monika Gerlach. Bei all der Prophylaxe dürfe man eines aber nicht vergessen, so die Referentin am Schluss: «Es ist auch kein Weltuntergang, wenn man einmal im Geschäft krankheitshalber fehlt.» Und ansonsten dürfte nun immerhin das Vorbeugen nach dem Vortrag besser gelingen.

Neue Website
Ebenfalls kurz vorgestellt wurde die neue Website vom Gewerbeverein. Diese ist erst in der letzten Woche aufgeschalten worden und wird nun fertig gepflegt. Diese bietet die Möglichkeit, Newsletter der breiten Öffentlichkeit zu versenden, Aktionen zu bewerben und Berichte übers Gewerbe aufzuschalten. Die Gewerbetreibenden sollen dafür noch per Newsletter informiert werden, damit die Informationen übers örtliche Gewerbe fertiggepflegt und ergänzt werden können.

Von Leroy Ryser