• Knapp zehn Personen waren bei der Badi-Eröffnung am Samstagmorgen um kurz nach 9 Uhr im Wasser. · Bilder: Yanick Kurth

  • Die Ersten im Wasser (von links): Lukas, Chantal und Robert.

09.05.2022
Huttwil

Endlich wieder Badespass

Nach und nach starten die Freibäder in die Sommersaison. Die meisten nutzten die Eröffnung, um das Saison-Abi zu lösen – nur die hartgesottenen Wasserratten wagten den Sprung ins kühle Nass. Trotz Mehrwertsteuerpflicht und den Mehrkosten bleiben die Eintrittspreise vorerst gleich.

Huttwil · Brrr, es war kalt am letzten Samstagmorgen um Punkt 9 Uhr bei der Badi-Eröffnung in Huttwil. Die Wettervorhersagen waren nicht allzu erbauend. Das Baden im Freiluftbad war bei diesen Bedingungen nur für hartgesottene Wasserratten ein echtes Badevergnügen. «Wenn die Badi öffnet, wollen viele Kinder und Jugendliche die ersten sein, die im Wasser sind – da ist die Temperatur egal», schmunzelt Marco Strate, Badi-Betriebsleiter. Vor der offiziellen Eröffnung gab es im Eingangsbereich eine Warteschlange. Die meisten kamen vorbei, um ihr Saison-Abi zu lösen und nur die wenigsten wagten den Sprung ins kühle Nass. Die Wassertemperatur betrug bei der Eröffnung knappe 23 Grad. Dennoch gab es einige Wasserratten, die ins Becken tauchten, die Rutschbahn hinunter sausten und von den Sprungbrettern sprangen.

Positives Fazit von letzter Saison
Kurz vor der Eröffnung war das routinierte Badi-Team noch mit Hochdruck an den verschiedensten Inbetriebnahme-Arbeiten beschäftigt. «Wir hoffen auf einen besseren und beständigeren Sommer als im letzten Jahr», sagt Marco Strate. Trotz des schlechten Sommers, der Corona-Pandemie und der verkürzten Saison zieht der Betriebsleiter ein positives Fazit von der letzten Saison. Die Badi war im letzten Jahr rund 1000 Stunden geöffnet und es wurden rund 24 000 Eintritte verzeichnet, was etwa 10 Prozent über den Vorjahren liegt. «Dies ist umso erfreulicher», betont Strate. Die Badi soll ein Familienbad bleiben, aber auf einem Niveau, das andere Bäder aussticht und es soll ein «Place to be» für alle Generationen sein. Auch in dieser Saison werden zahlreiche Events stattfinden. Am 14. Mai etwa das traditionelle Mondscheinschwimmen. Am Sonntag, 22. Mai, soll erstmals ein Yoga-Brunch über die Bühne gehen. Die Ladies-Night ist für den 10. Juni geplant. Die Zeltnacht soll am 25. Juni stattfinden und das Badi-Fest ist am 20. August geplant. Die Badi bleibt nun bis am 18. September täglich geöffnet.

Viele Hürden im ersten Jahr gemeistert
An der Hauptversammlung des Huttwiler Schwimmbadvereins hielt Präsident Thomas Nyffeler in seinem Jahresbericht fest, dass die Eröffnung im Jahre 2021 wegen des Umbaus drei Wochen später stattfand. Das Eröffnungsfest wie auch das Dankesfest für die Handwerker habe wegen der Corona-Pandemie gestrichen werden müssen. Die Beschränkungen wegen Corona haben dazu geführt, dass im Juni weniger Gäste begrüsst werden konnten. Ab Juli war dann wieder uneingeschränktes Baden möglich. Die Mitarbeitenden und der Vorstand seien mit viel Vorfreude in die letzte Saison gestartet, wie Betriebsleiter Marco Strate in seinem Jahresbericht festhält. Es gab jedoch viele Hürden zu überwinden. Eine besondere Herausforderung war auch, dass – mit Ausnahme von Chefbademeister Martin Stuker – alle Mitarbeitenden neu waren. Die Definition der Prozesse für den reibungslosen Ablauf war anspruchsvoll. Die Gastronomie war nicht einfach zu organisieren, da im letzten Moment der Pächter wegen Corona abgesprungen sei. Die Saison ist aber unfallfrei über die Bühne gegangen. Der Teamgeist der Crew habe durch die Saison getragen und fast alle Personen seien auch in dieser Saison wieder mit an Bord, was eine gewisse Kontinuität bringt, betonte Marco Strate in seinem Jahresbericht weiter.

Badi wird mehrwertsteuerpflichtig – erhöht Eintrittspreise aber nicht
Die Rechnung 2021 schloss mit einem Gewinn von 32 687 Franken ab. Die Badi wird ab diesem Jahr mehrwertsteuerpflichtig, da der Schwellenwert für die Befreiung überschritten wurde. Weiter sind in dieser Saison Unterhalts- und Wartungskosten zu erwarten, die im Jahr 2021 nicht angefallen sind. Dies wird im Jahr 2022 zu Mehrkosten führen. Der Vorstand schlug der Versammlung vor, die Eintrittspreise trotz der erwarteten Mehrwertsteuerpflicht so zu belassen wie im Vorjahr. In dieser Saison wird das erste volle Betriebsjahr im sanierten Bad sein und erst danach soll die Situation erneut beurteilt werden.

Ehemaliger Badi-Präsident wird Ehrenmitglied
Der Präsident Thomas Nyffeler würdigte die anwesende Barbara Jörg-Wyss für ihre langjährige Mitarbeit im Vorstand und ernannte sie zum Ehrenmitglied. In Abwesenheit wurden der ehemalige Badi-Präsident Ernst Anliker und Lotti Ruch geehrt und verdankt. Auch sie wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt. An der Hauptversammlung wurde der Wunsch geäussert, das Wasser etwas wärmer zu haben. Der Zielwert beträgt 24 Grad Celsius. Im letzten Jahr waren es lediglich 23 Grad. Zum Schluss stellte der Chefbademeister Martin Stuker der Versammlung die neue Bademeisterin Petronilla Fuhrer vor.

Von Yanick Kurth