• Die Planung für das Dorffest schreitet gut voran. André Gygli (links) und Klaus Zehnder besprechen bereits die Details. · Bilder: Marion Heiniger

  • Rund um das Schulhaus- und Kirchenareal Eriswil soll im Juni ein Dorffest unter dem Motto «Eriswil lebt» stattfinden.

08.02.2021
Oberaargau

«Eriswil lebt»: Ein Dorffest als Lichtblick

Es braucht gerade in dieser schwierigen Zeit einen Lichtblick für die Bevölkerung aber auch für die Vereine. Dies dachten sich verschiedene Personen in Eriswil, die ihre Gedanken zusammentrugen, um dieses Ziel zu erreichen. Daraus entstand die Idee eines Dorffestes unter dem Motto «Eriswil lebt», das im Sommer durchgeführt werden soll. Trotz vieler Unsicherheiten schreitet die Planung gut voran.

Eriswil · Die aktuelle epidemiologische Lage lässt längerfristige Planungen kaum zu. Anlässe jeglicher Art sind seit Langem nicht mehr erlaubt, was das Zusammenleben in der Gesellschaft schwierig bis beinahe unmöglich macht. «Das kann es nicht sein», sagten sich verschiedene Einwohner in Eriswil. Sie begannen, sich Gedanken zu machen, wie sie das Dorfleben wieder in Schwung bringen und damit den Vereinen wie auch der Bevölkerung eine Perspektive bieten können. Aus diesen Gedanken entwickelte sich die Idee eines Dorffestes unter dem Motto: «Eriswil lebt». Denn tot ist das Dorf Eriswil noch lange nicht, auch wenn die normalen Proben- und Vereinsaktivitäten eingestellt und Anlässe, die bisher besonders im Herbst und Winter stattfanden, abgesagt werden mussten.

Dorfgemeinschaftliches Erlebnis
Bereits im vergangenen Herbst hatte sich rund um die «Eriswil lebt»-Dorffest-Idee ein Organisationskomitee unter dem Patronat der Musikgesellschaft Eriswil gebildet, bestehend aus Klaus Zehnder (OK-Präsident), André Gygli (Konzertplanung), Walter Halter (Festwirtschaft), Jasmin Röthlisberger (Finanzen), Daniel Ruch (Bau und Verkehr), Christian Ruch (Personal), Jürg Schmied (Sponsoring) und Eveline Wechsler (Sekretariat). «Wir möchten ein dorfgemeinschaftliches Erlebnis schaffen, damit man sieht, dass die Vereine noch da sind», erklärt Klaus Zehnder.
Geplant ist der Anlass im Sommer für den 11. und 12. Juni. Die Eris­wiler Vereine wurden eingeladen, das Fest aktiv mitzugestalten. Die bisherigen Rückmeldungen seien durch­wegs positiv ausgefallen. Doch noch haben sich nicht alle Vereine zu der Idee des OKs geäussert. «Es ist eine gewisse Lethargie in den Vereinen zu spüren, was in der momentanen Lage aber auch nicht verwunderlich ist», zeigt sich Zehnder verständnisvoll. Die Wirtschaftlichkeit steht bei «Eriswil lebt» nicht im Vordergrund. Um die Fix­kosten zu decken, wurde ein Sponsoringkonzept ausgearbeitet. «Wir wollen keinen Gewinn machen, sondern der Bevölkerung die Möglichkeit bieten, sich zu treffen, auszutauschen, etwas zu essen und zu trinken oder einfach eine schöne Zeit in Gesellschaft zu verbringen», erklären Klaus Zehnder und André Gygli. Ein allfälliger Gewinn solle an eine Institution im Dorf gespendet werden. Bereits hat die Gemeinde Eriswil die kostenlose Nutzung der Räumlichkeiten zugesichert.

Breit gefächertes Angebot
Jeder Verein soll die Möglichkeit erhalten, sich während des Dorffestes in irgendeiner Form präsentieren zu können. Sei es mit einem musikalischen, turnerischen oder kulinarischen Angebot. Wichtig dabei sei das gemeinsame Erlebnis, sind sich Klaus Zehnder und André Gygli einig. Für den Freitag, 11. Juni, wurde bereits ein interessantes Rahmenprogramm ausserhalb der Vereinstätigkeiten zusammengestellt. Auf dem Schulhaus-Pausenplatz wird eine Open-Air-Bühne aufgebaut, welche von der Schweizer Armee zur Verfügung gestellt wird. Der Anlass soll bei jedem Wetter stattfinden. Durch gute Kontakte konnte für den ersten Festtag ein Armee-Spiel der Schweizer Armee engagiert werden. Angedacht ist auch ein Workshop durch die Musiker der Swiss Army in Form einer Instrumentenvorstellung, welcher besonders Kinder ansprechen soll. Ein weiterer Höhepunkt am ersten Abend wird «LUBLASKA» sein. Die Luzerner Blaskapelle besteht grösstenteils aus Profimusikern und ist eine der Besten der Schweiz. Am Samstag sind die Vereine mit ihren Darbietungen gefordert. «Unsere Idee ist, dass die Konzerte und Darbietungen jeweils dreimal hintereinander auf drei Bühnen in der Kirche, in der Mehrzweckhalle und auf der Aussenbühne vorgeführt werden, damit das Publikum sich auf dem ganzen Schulhaus- und Kirchenareal verteilen und doch alle Darbietungen miterleben kann», sagt André Gygli. Klaus Zehnder ergänzt: «Wir werden selbstverständlich die dann geltenden Sicherheitsvorkehrungen einhalten, um eine Ansteckung mit dem Coronavirus zu verhindern.» Doch sicher ist es deswegen noch lange nicht, ob der Anlass auch wirklich durchgeführt werden kann. «Die Hoffnung stirbt am Schluss», erklärt Gygli «wir werden aber alles so planen, dass wir auch kurz vorher noch die Reissleine ziehen können.» Nach dem Motto «jetz ersch rächt» hofft das OK, dass es nun einen Ruck durch die Vereine gibt und diese sich aktiv und kreativ mit ihren Ideen an der Planung beteiligen.

Von Marion Heiniger