• Huttwils Trainer Daniel Bieri freut sich auf die Partie gegen den Cup-Wunschgegner SCL Tigers. · Bild: Leroy Ryser

03.07.2020
Sport

«Es ist ein absolutes Traumlos»

Stefan Leuenberger im Gespräch mit Daniel Bieri, Trainer Hockey Huttwil – Trotz der Coronavirus-Pandemie ist es auch dieses Jahr so geplant, dass der Swiss Ice Hockey Cup kurz vor Meisterschaftsbeginn loslegt und damit die Saison einläutet. Hockey Huttwil aus der MySports League hat mit dem NLA-Club SCL Tigers erneut ein ganz grosses Los gezogen. Trainer Daniel Bieri, der bei den Emmentalern gross wurde, nimmt mit grosser Vorfreude Stellung.

Eishockey · Gesundheitlich alles okay bei Hockey Huttwil? Gab es innerhalb des Teams oder in dessen Umfeld Coronavirus-Fälle?
Nein, mir sind keine Fälle bekannt. Und darüber bin ich sehr glücklich und dankbar. Ich muss allerdings auch sagen, dass wir uns an die Vorschriften halten. So haben wir Ende April entschieden, das Sommertraining auf individueller Basis abzuhalten. Jeder Spieler absolviert die klar vorgegebenen Einheiten alleine. Erst nach den verschiedenen Lockerungen haben wir entschieden, zusätzlich ein gemeinsames Mannschaftstraining am Mittwochabend durchzuführen. Während diesem wird nach Schutzkonzept trainiert.

Am Donnerstag, 25. Juni, wurde die erste Runde des Swiss Ice Hockey Cups live bei Teleclub Zoom ausgelost. Waren Sie live dabei?
Ich habe dies mit Spannung am Handy mitverfolgt.

Was halten Sie von der Auslosung?
Es ist ein absolutes Traumlos. Seit jeher war Langnau unser Wunschgegner Nummer 1. Nun hat es endlich geklappt. Diese Partie verleiht uns in der Vorbereitung einen ungeheuren Schub.

Nach Bern, Lugano und Biel wartet auf Huttwil im Cup mit Langnau wieder ein NLA-Club. Für Sie persönlich ist Langnau spezieller als die vorherigen Cup-Topshots aus der höchsten Liga?
Ja genau, 100-prozentig. Mich verbindet so viel mit Langnau. Meine erste Eisberührung passierte dort. Dann habe ich die gesamte Nachwuchsstufe bei Langnau gespielt. Schliesslich konnte ich als Junior vereinzelt und dann eine ganze Saison lang komplett für die erste Mannschaft spielen. 45 NLA-Partien wurden es. Ich habe noch jetzt einen intensiven Kontakt zum Emmentaler Traditionsclub. Ausserdem bin ich in Escholzmatt im Entlebuch aufgewachsen. Dort ist einfach jeder Langnau-Fan.

Das Spiel ist auf Dienstag oder Mittwoch, 15./16. September, vorgesehen. Glauben Sie, dass wegen der Coronavirus-Krise gespielt werden kann?
Was ich diesbezüglich glaube, spielt keine Rolle. Fakt ist, dass wir uns genau auf diesen Termin hin minutiös vorbereiten werden. Ich will, dass meine Equipe an diesem Datum parat ist – egal, ob gespielt wird oder nicht.

Die MySports League-Meisterschaft soll am 19. September beginnen. Wäre eine Verschiebung des Cup-Sechzehntelfinals überhaupt möglich?
Der Verband hat mitgeteilt, dass eine Verschiebung der ersten vier Meisterschaftspartien möglich wäre. Dementsprechend würde dann auch die Cuppartie nach hinten geschoben. Weitere Verschiebungen wären dann aber nicht mehr möglich. Bei einem späteren Saisonbeginn müssten Spiele gestrichen werden.

Wie bitter wäre es, die Partie vor leeren Rängen auszutragen?
Dies wird nicht passieren. Die Partien finden nur mit Publikum statt, dies wurde festgelegt. Eine Cuppartie, wo Gross gegen Klein im Stadion des Underdogs spielt, lebt vom Publikum, soll ein kleines Volksfest sein.

Kann die Partie im Campus Perspektiven in Huttwil stattfinden?
Ja. Und ich hoffe sogar, dass sie vor vollen Zuschauerrängen stattfindet. Wer, wenn nicht Langnau, soll in Huttwil für ein volles Stadion sorgen? Damit die Partie zuschauertechnisch ein Spektakel wird, dafür bin ich allerdings nicht zuständig. Ich muss schauen, dass es sportlich klappt.

Hand aufs Herz: Wenn gespielt wird, dürfte Ihr Team chancenlos sein.
Ich gebe Ihnen Recht. Wenn Langnau die Partie ernst nimmt und seriös antritt, werden wir das Cupspiel nicht gewinnen können.

Die Cuppartie ist für den Club auch finanziell wichtig. Wieviel Startgeld erhält Hockey Huttwil?
Das ist korrekt. Ich habe allerdings keine Kenntnis darüber, wieviel Hockey Huttwil erhält. Wichtig ist, aus der speziellen Partie ein kleines Volksfest auf die Beine zu stellen, um so wichtige Einnahmen für den Verein zu generieren. Speziell nach der schwierigen Coronavirus-Krise.      

Hockey Huttwil befindet sich mitten im Sommertraining. Das Eistraining beginnt erst im August. Wie sind Sie mit dem aktuellen Fitnessstand zufrieden?
Da ich die Mannschaft jeden Mittwoch sehe, kann ich sagen, dass ich mit dem Stand sehr zufrieden bin. Seit Trainingsstart ist das Team konditionell gesehen ausgeglichener geworden. Dies wird sich im Fitnesstest am Ende des Sommertrainings bestätigen. Nach der missratenen letzten Meisterschaft ist spür- und sichtbar, wie jeder Spieler sich richtiggehend reinkniet, um die Basis zu einer besseren, einer erfolgreichen Saison zu legen.

Der Teamspieler Adrian Steiner leitet das Off-Ice-Programm. Ist dies problemlos?
Ja, ist es. Und zwar darum, weil er die Mittwochtrainings lediglich vorbereitet und dann mit mir bespricht. Die Leitung und die Kontrolle übernehmen mein Assistent Alain Sägesser und ich. Dies wiederum ermöglicht, dass «Stoney» am Training selber mitmachen kann. Steiners Trainings sind hochqualifiziert.

Die Cup-Partien: Hockey Huttwil – SCL Tigers; EHC Basel – SC Bern; SC Langenthal – EHC Olten; EHC Raron – EV Zug; EHC Thun – EHC Visp; HC La Chaux-de-Fonds – Genf-Servette; HC Sierre – Fribourg-Gottéron; HCV Sion – EHC Biel; HCV Martigny – HC Ajoie; HC Université Neuchâtel – Lausanne HC; EHC Dübendorf – ZSC Lions; EVZ Academy – Rapperswil Jona Lakers; GCK Lions – HC Ambri; Pikes Oberthurgau – HC Lugano; EHC Seewen – HC Davos; HC Thurgau – EHC Kloten.