• Gegen 30 000 Covid-Zertifikate wurden in Huttwil geprüft. · Bild: Yanick Kurth

  • Walter Rohrbach hat viele positive Feedbacks für das Konzept mit zwei Zonen erhalten. · Bild: Yanick Kurth

29.11.2021
Huttwil

Festtagsstimmung trotz Corona

Nach einem Jahr Unterbruch fand vergangene Woche wiederum der beliebte Huttwiler Wiehnachtsmärit statt. Zehntausende von Besucherinnen und Besucher genossen die Festtagsstimmung in vollen Zügen, auch wenn pandemiebedingt nicht alles gleich war wie in den Vorjahren.

Huttwil · Corona hin oder her, ob mit oder ohne Zertifikat – die Menschen dürsten nach Weihnachtsmärkten und dem Geruch von gerösteten Mandeln, Tannen und heissem Glühwein. So auch am Huttwiler Wiehnachtsmärit. Nachdem die Weihnachtsmärkte im vergangenen Jahr pandemiebedingt ausgefallen sind, läuft der Budenzauber 2021 an vielen Orten wieder.

30 000 Covid-Zertifikate geprüft
Das «Städtli» im oberen Langetental verwandelte sich vergangene Woche in ein kleines Schlaraffenland mit einheimischen und fernen Produkten. Über 120 dekorierte und funkelnde Häuschen wurden aneinandergereiht. Handwerkliche Besonderheiten sowie Gewürze, Würste, Käse und Gebäck wurden angeboten. Pünktlich zum Weihnachtsmarkt fielen dann auch die ersten Schneeflocken. «Das ist die richtige Stimmung für einen Weihnachtsmarkt», schwärmte eine heimische Marktfahrerin. Die Leute schlenderten durch den Markt, betrachteten die unzähligen Angebote und blieben hie und da für einen kurzen Schwatz stehen. Die Stimmung war während den fünf Tagen stets friedlich und ausgelassen. «Wir sind sehr erfreut, dass wir den Weihnachtsmarkt überhaupt durchführen konnten. Wir wussten nicht genau, wie gross die Resonanz wegen der Corona-Krise für den Anlass sein würde. Doch die Leute kamen in Scharen», erzählt der Pro-Regio-Geschäftsführer Walter Rohrbach. Am fünftägigen Huttwiler Traditionsanlass wurden insgesamt gegen 30 000 Covid-Zertifikate gescannt. Man schätzt, dass rund ein weiterer Drittel von Besucherinnen und Besuchern nur im offenen Bereich unterwegs war.

Für den Glühwein und die Bratwurst brauchte es ein Zertifikat
Um das Ansteckungsrisiko zu verringern, wurde der «Märit» in zwei Teile aufgeteilt. Einen in einen «Non-Food-Markt» und einen in den «3G-Bereich Food-Corner». Im ersten Bereich ohne Zertifikationspflicht waren alle Marktfahrerinnen und Marktfahrer, die Non-Food-Artikel oder verpackte Lebensmittel im Verkaufsangebot hatten. Getränke und Essen zum direkten Verzehr wurde im eingezäunten 3G-Bereich verkauft. Alles war in diesem Jahr halt ein bisschen anders. Für einen heissen Glühwein oder ein Fondue brauchte man eben ein gültiges Covid-Zertifikat.
Dennoch waren rund zwei Drittel des Weihnachtsmarktes für alle geöffnet. Die Besucherinnen und Besucher genossen das Stück «Normalität», welches ihnen mit der Durchführung des Huttwiler Wiehnachtsmärits gegeben wurde. «Betreffend unserem Konzept mit den zwei Bereichen gab es viele positive Rückmeldungen», betont der Pro-Regio-Geschäftsführer.

«Solche Veranstaltungen sind möglich»
Wegen der zunehmend angespannten Coronasituation mit steigenden Hospitalisierungen und zusätzlichen Auflagen für Grossanlässe, hat sich der Veranstalter im Vorfeld entschieden, auf einige Programmpunkte zu verzichten. Aus diesem Grund wurde auch die grosse Bühne vor der reformierten Kirche weggelassen, da man Menschenansammlungen verhindern musste.
Einige der Besucherinnen und Besucher trugen bereits freiwillig eine Maske, obwohl diese erst seit gestern an Veranstaltungen draussen wieder obligatorisch ist. Der Berner Regierungsrat hat dies, neben vielen anderen Massnahmen, letzte Woche entschieden. «Dass der Wiehnachtsmärit stattfinden konnte, ist kein Zeichen für das Ende der Pandemie, sondern dafür, dass mit nötiger Eigenverantwortung und Kontrolle solche Veranstaltungen möglich sind», so der Pro-Regio-Geschäftsführer Walter Rohrbach. «Ein grosser Dank geht an die vielen freiwilligen Helferinnen und Helfer und das OK, welches pandemiebedingt noch mehr zu tun hatte», so Rohrbach abschliessend.

Von Yanick Kurth