• Elisabeth Kurth prägte sechs Jahre lang die Kommission Ernährung und Hauswirtschaft. · Bild: Barbara Heiniger

25.05.2020
Emmental

Gemeinsam, kompetent und engagiert

Die 89. Delegiertenversammlung des Schweizerischen Bäuerinnen- und Landfrauenverbandes SBLV fand wegen des Corona Virus schriftlich statt. Liselotte Peter, Kefikon, und Elisabeth Kurth-Wüthrich, Langenthal, demissionierten, neu in den Vorstand wurde Doris Marti, Lyss gewählt. «Wir, die Frauen vom Land – gemeinsam, kompetent, engagiert», zu diesem Motto hat der Schweizerische Bäuerinnen- und Landfrauenverband seine neue Vision 2030 vorgestellt. Die Vision-Lancierung war genau auf die DV 2020 geplant, sie beschreibt Fundamente, Charakteristik und Ziele des Verbandes perfekt. Über 53 000 Bäuerinnen und Landfrauen sind in der Dachorganisation vereint und geben den Frauen vom Land eine Stimme.

Landfrauen · Es war in Einsiedeln bereits alles geplant, damit rund zweihundert Delegierte und Gäste über die Verbandsgeschäfte bestimmen oder die Verbundenheit zu den ländlichen Frauen zeigen konnten. Dies war leider nicht möglich, die grosse Vorarbeit der Sektion Schwyz wurde um ein Jahr auf 2021 verschoben. Das traditionelle zweitägige Bäuerinnen- und Landfrauenfest wurde durch eine schriftliche Abstimmung der Delegierten ersetzt.

Viel Arbeit geleistet
Es gab 2020 auch Wechsel im Vorstand zu verzeichnen. Nach sechs Jahren verlässt Elisabeth Kurth-Wüthrich, Langenthal, Vorstandsmitglied und Präsidentin der Kommission Ernährung und Hauswirtschaft, ihr Amt. Ebenso ist Liselotte Peter, Kefikon, langjährige Vizepräsidentin und Präsidentin der Kommission Agrarpolitik (Gewählt 2009), zurückgetreten. Sie bekamen einen grossen Dank für ihre kompetenten und engagierten Arbeiten für den Verband. Infolge Corona war es nicht möglich, die Verabschiedungen der verdienten Verbandsfrauen zu machen, die Würdigungen werden an der Delegiertenversammlung 2021 nachgeholt. Neu in den SBLV-Vorstand wurde Doris Marti, Lyss, gewählt. Sie ist zudem Präsidentin der Seeländer Bäuerinnen und Vorstandsmitglied des Verbandes bernischer Landfrauenvereine. In der Präsidentinnen-Konferenz haben ihren Rücktritt erklärt: Silvia Amaudruz (VD), Patricia Bidaux (GE), Claudia Käslin (NW), Paula Burch (OW) und Madeleine Schmidli (Co-Präsidentin Deutsch-Wallis). Die Nachfolgerinnen sind Mireille Ducret (VD), Sandra Baudet (GE), Monika Lussi (NW) sowie Petra Rohrer und Franziska Gasser (beide OW). Auch Rita Hänggi (SO) und Rita Gfeller (BE) werden zurücktreten. Aufgrund der Corona-Krise wurden die Kantonalen Versammlungen verschoben und die Nachfolgerinnen Sieglinde Jäggi und Ida Schaffter (SO) sowie Barbara Kunz (BE) noch nicht offiziell gewählt.

Eine vielseitige Brücke
Das Sprichwort «Verstehen kann man das Leben rückwärts; leben muss man es aber vorwärts» (Søren Kierkegaard) setzte die SBLV Präsidentin Anne Challandes über ihre persönlichen Worte zum Rückblick 2019 und der Vision 2030. «Eine Brücke ist genau das, was der SBLV durch seine Aktivitäten symbolisieren möchte. Eine Brücke zwischen Generationen, Stadt und Land, Bergregionen und Flachland, Produzentinnen und Konsumentinnen sowie Tradition und Moderne. Die Frauen vom Land bilden zusammen ein dichtes und breites Netzwerk», stellte Anne Challandes zur Vision 2030 fest. Die Vision wird durch Zahnräder grafisch dargestellt. Damit wird die Zusammenarbeit und die Dynamik aufgezeigt, die den SBLV kennzeichnen. Der Verband repräsentiert die Interessen der Frauen vom Land und engagiert sich für den professionellen, wirtschaftlichen sowie sozialen Stellenwert der Bäuerin und der Frau vom Land.

Elisabeth Kurth tritt zurück
Mit Elisabeth Kurth, Langenthal, verlässt eine Berner Vertreterin und Oberaargauerin den SBLV-Vorstand. Sie wurde im April 2014 gewählt und ihre Hauptaufgaben lagen klar in den Bereichen Ernährung und Hauswirtschaft. So stand sie im SBLV auch der gleichnamigen, neu gegründeten Kommission als Präsidentin vor. «Ein super spannendes Projekt war für mich der Aufbau von Swiss Tavolata. Verhandlungen mit Behörden, Sponsoren und die Kooperation mit Home Food Media zeigten die grosse Unterstützung», meint Elisabeth Kurth rückblickend. Auch die Arbeit als Regionalleiterin brachte wertvolle Kontakte. «Mit diesem kleinen, feinen Projekt wurde der SBLV in einem anderen Segment von der Öffentlichkeit wahrgenommen. Es war nun ein schöner Abschluss für mich, die Ablösung und neue Vereinsgründung mitzuverfolgen», stellt Elisabeth Kurth fest (www.swisstavolata.ch). Weitere Höhepunkte erlebte sie als Verbandsfrau mit der Teilnahme des SBLV am Unspunnenfest 2017 sowie mit dem Tag der Hauswirtschaft 2019. An «Unspunnen» prägte die «Uftischete» und die Teilnahme der Sektionen in der Verbands-allee. «Die Rückmeldungen über den Zusammenhalt oder die Erlebnisse mit der jungen Kochnationalmannschaft waren schlicht genial», weiss die Verbandsfrau. Die Hauswirtschaft sichtbar zu machen gelang mit der Zusammenarbeit des SBLV mit Schulen, Politik, Konsumenten und Produzenten. «Es hat mich beeindruckt, welche Wertschätzung und Wohlwollen gegenüber der Hauswirtschaft und der Familienarbeit da ist, dies zeigte sich ebenso im Sponsoring», erkennt Elisabeth Kurth.

Berner Landfrauen aktiv
Für die SBLV-Vertreterin war ein weiteres Highlight, dass bei allen Projekten der Verband der bernischen Landfrauenvereine VBL dabei war. «Die berner Landfrauen waren immer aktiv, innovativ und kreativ, was sich in
der ganzen Schweiz widerspiegelte», weiss Elisabeth Kurth. Als ehemalige Teamleiterin am Inforama Waldhof war für sie die Bildung Bäuerin ein wichtiges Anliegen. Als aktive Landfrau bleibt sie aber weiterhin mit den Themen Ernährung und Hauswirtschaft verbunden, speziell auch mit dem Bildungsjahr Hauswirtschaft, wo der VBL die Trägerschaft hat. Der ländliche Raum ist das Hauptaktionsfeld des SBLV und seiner Sektionen, Bäuerinnen und Landfrauen prägen dessen Entwicklung nachhaltig. National und international ist der Verband mit über 53 000 Frauen gut vernetzt.

Infos: www.landfrauen.ch

Von Barbara Heiniger