• Unter der Stabführung von Urs Heri harmoniert die Stadtmusik Huttwil perfekt als Ganzes und sie darf sich auch über talentierte Solisten freuen … · Bilder: Barbara Heiniger

  • … so wie beispielsweise (stellvertretend für alle Solisten) Petra Dubach...

  • ...und Christian Staub.

14.02.2019
Huttwil

Geniale Solisten und mediterrane Musik

Auf eine musikalische Reise entführte die Stadtmusik Huttwil am Jahreskonzert ihr begeistertes Publikum. Mit «Mediterran» war ein Programm voller Überraschungen zu hören. Klänge und Melodien aus dem Mittelmeerraum wurden unter der kompetenten Leitung von Urs Heri präsentiert. Alle Musizierenden, darunter zahlreiche Solisten, zeigten ihr grosses Können. Das mediterrane Flair wurde im Konzert, mit dem Essen und in der Musikantenbar, als roter Faden perfekt durchgezogen.

Die Musikanteninnen und Musikanten füllten den Platz auf der Bühne im «Städtli»-Saal im Hotel Kleiner Prinz und ihre Instrumente glänzten prächtig im Scheinwerferlicht. Präsident Martin Sägesser begrüsste im Namen der Stadtmusik Huttwil die Delegationen, Behörden, die «Freunde der Stadtmusik» und weitere Gäste namentlich. Mit einer Prise Humor und sehr informativ führte er als kompetenter Moderator durch den Anlass.

Vom Pasodoble bis zu «Carmen»
Eröffnet wurde der Konzertabend mit «La Primitiva» des holländischen Komponisten Jef Penders. Er schrieb den Pasodoble für das berühmte spanische Musikkorps «Banda Primitiva de Lliria» aus Valencia. Von Spanien ging die musikalische Reise nach Italien. Mit dem Solo für Oboe von Stephan Reber im Stück «Gabriels Oboe» gab es den ersten Konzert-Höhepunkt. Komponist Ennio Morricone (geboren 1928) schrieb die Musik, welche von Robert Longfield arrangiert wurde. «Pater Gabriel» aus dem Film «The Mission» (1986) wusste auch in Huttwil zu gefallen und bleibt sicher noch lange in bester Erinnerung. Der nächste Höhepunkt folgte sogleich mit «Napoli». Das geniale Solo darin spielte Christian Staub auf dem Euphonium mit viel Fingerfertigkeit und Luft. Die Stadt am Vesuv wurde mit der Komposition bildlich vor Augen geführt.
Die dramatische Liebesgeschichte der feurigen Zigeunerin Carmen spielte die Stadtmusik in Ausschnitten aus der gleichnamigen Oper, komponiert von Georges Bizet. Zu hören waren «Prelude to Act I», «Aragonaise», «Habanera» und «Toreadors Song». Mit Bravour meisterten die Musizierenden die Herausforderungen im schwierigen Stück und ernteten dafür tosenden Applaus. Bekannte Melodien zum mitsummen und mittanzen, Spanien, grosse Oper und das alles an einem Abend in Huttwil, was will man als Publikum am Konzert noch mehr.

Spanien, Italien und Griechenland
Im zweiten Konzertteil wurde das Publikum mit dem weltbekannten «Florentinermarsch» von Julius Fucik begrüsst. Weiter ging es mit der spanischen Hochzeit von Luis Alonso in «La Boda de Luis Alonso» (Jeronimo Gimenez). Nach Griechenland reiste die Stadtmusik Huttwil mit ihrem Publikum in «Zorba the Greek» von Mikis Theodorakis. Der dazugehörende Film «Zorba the Greek», oder «Alexis Sorbas» brach 1965 Kassenrekorde.
Mit dem Baritonsaxophon gab Petra Dubach in «Stovepipe Stomp» (Ted Parson) ein eindrückliches Solo. Dabei wurde deutlich, dass sich ihr Instrument kaum mit einem Ofenrohr vergleichen lässt. Bekannte Melodien wurden in «The Spanish Night ist over» geboten. Der Klassiker von Engelbert Humperdinck im Arrangement von Christoph Walter begeisterte die Zuhörenden und die Erinnerungen an warme Nächte im schönen Spanien wurden wohl bei einigen wach.

«Ich lebe für sie – für die Musik»
Richtig romantisch und mit einer Prise Sehnsucht wurde der Welthit «Vivo per Lei» von Andrea Bocelli gespielt. Brillant darin waren dabei die beiden Soloinstrumente von Fabienne Dubach und Lars Kleeb, letzterer trat erstmals als Solist auf. «Ich lebe für sie – für die Musik, lebe für jeden Augenblick. Gibt es auch schwere Stunden, ich lebe, ich lebe für sie.» So wie der italienische Star-Tenor Andrea Bocelli das Lied immer im Duett mit einer Partnerin sang, präsentierte auch die Stadtmusik Huttwil zwei Solisten, Fabienne Dubach auf dem Altsaxophon und Lars Kleeb mit dem Euphonium. Es war ein spezieller Genuss, die Harmonie der beiden Instrumente mit der grandiosen «Liebeserklärung» an die Musik zu sehen und hören. Im letzten Stück des Konzertprogramms konnte das Publikum nochmals richtig schwelgen. Mit «Italo Oldies», einem Medley aus italienischen Pop-Klassikern, arrangiert von Stefan Schwalgin, wurden «Azzurro», «Mamma Maria», «L’Italiano» und «Volare» gespielt. Begeistert forderte das Publikum mit tosendem Applaus einige Zugaben, die mit «Gloria», etwas Zirkusluft in «Einzug der Gladiatoren» und nochmals «Volare» sehr gerne gewährt wurden.
Unter der Leitung von Urs Heri spielte die Stadtmusik Huttwil fantastisch. Es wurde am Konzert aber auch deutlich, dass jede Musikantin und jeder Musikant auf seinem Instrument eine Klasse für sich ist. Wichtig für den Verein ist auch der Nachwuchs und die gute Zusammenarbeit mit der Kadettenmusik trägt immer wieder Früchte. So standen mit Caroline Lanz (Perkussion) und Gianluca Disilvestro (Euphonium) zwei junge Musizierende in den Reihen der Stadtmusik Huttwil.
Grossen Dank sprach Präsident Martin Sägesser an viele Beteiligte aus, die sich zum Gelingen des Anlasses und zur Förderung der Musik einsetztn, speziell an Dirigent Urs Heri.
Im zweiten Tei des Jahreskonzertes genossen die Besucherinnen und Besucher ebenfalls noch «Mediterran». Feine Pasta und Griechischer Salat mundeten herrlich, ebenso in der Musikantenbar ein «Limoncello».
Das Konzert der Stadtmusik Huttwil wird am Samstag, 16. Februar, nochmals aufgeführt, ein Besuch lohnt sich bestimmt.

Weitere Aufführung
Konzert der Stadtmusik Huttwil: Samstag, 16. Februar, 20 Uhr, «Städtli»-Saal, Hotel Kleiner Prinz, Huttwil. Vorverkauf Bäckerei Birrer, Marktgasse 8, Huttwil, Telefon 062 962 10 78. Tombola und Musikbar. www.stadtmusik-huttwil.ch

Von Barbara Heiniger