• Hans-Ulrich Held im zu eng gewordenen Lager der Biofarm Genossenschaft in Kleindietwil, das bis unter die Decke mit Bio-Produkten gefüllt ist. · Archivbild: Marion Heiniger

  • Hier im Kammernmoos Huttwil hinter der Novex AG soll der Biofarm-Neubau entstehen. · Archivbild: Marion Heiniger

11.11.2022
Oberaargau

Genossenschafter sagen Ja zum Neubau der Biofarm in Huttwil

Die Genossenschafter der Biofarm in Kleindietwil haben an einer ausserordentlichen Versammlung dem geplanten Umzug der Traditionsfirma von Kleindietwil nach Huttwil mit grosser Mehrheit zugestimmt. Voraussichtlich werden die Bauarbeiten im Frühling 2023 beginnen können.

Huttwil/Kleindeitwil · «Es gab an der Genossenschaftsversammlung keine kritischen Stimmen, diskutiert wurde lediglich über das Baumaterial und die damit verbundene Nachhaltigkeit», freut sich Hans-Ulrich Held, Präsident der Biofarm Genossenschaft. Im Huttwiler Kammernmoos soll ein Vorzeigehaus aus nachhaltigen Materialien entstehen, seien sich die Genossenschafter einig. Dazu konnte ein geeignetes Stück Land von der Herdgemeinde im Baurecht erworben werden.
Schon seit Längerem bringt der anhaltende Trend zu nachhaltigen Bio-Produkten die Biofarm, welche heuer ihr 50-Jahr-Jubiläum feierte, an ihre räum­lichen Grenzen – sie platzt aus allen Nähten. Das Unternehmen verkauft in erster Linie Produkte, die in der Schweiz nachhaltig wachsen. Lediglich bei einem völligen Ernteausfall oder jenen Produkten, die in der Schweiz aufgrund des Klimas nicht wachsen können, werden in biologischer Qualität aus dem Ausland importiert. Die Geschäftsleitung hatte sich nach reiflicher Überlegung für einen Umzug nach Huttwil entschieden, da die Platzprobleme in Kleindietwil trotz grosser Anstrengungen nicht gelöst werden konnten. Geplant ist in Huttwil ein möglichst «enkeltauglicher» Bau mit viel Holz und einer Photovoltaikanlage. Durch den Neubau erhält die Biofarm Genossenschaft auch mehr Platz. Somit können die Lagerräume vergrössert und die Abläufe optimiert werden.

Nicht mit Teuerung gerechnet
Läuft also alles reibungslos? «Nicht ganz», gibt Hans-Ulrich Held unumwunden zu, «die Teuerung hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht.» Die Finanzierung des Neubaus, bestehend aus Eigen- und Fremdkapital, war bereits in trockenen Tüchern, doch nun werden nochmals Gespräche mit der Bank notwendig. Denn mit der zurzeit historisch hohen Inflationsrate hatte die Geschäftsleitung der Biofarm nicht gerechnet.
Erledigt sind indes die Abklärungen für die Baugenehmigung. Sobald die Finanzierung steht und die Baubewilligung vorliegt, kann gestartet werden. «Wir hoffen, dass wir bis zum Frühling nächstes Jahr mit dem Bau beginnen können», lässt Hans-Ulrich Held durch­blicken. Läuft danach alles nach Plan, werden die 40 Mitarbeitenden voraussichtlich Mitte 2024 in die neuen Räumlichkeiten nach Huttwil umziehen können.

Von Marion Heiniger