Gondiswiler Marionetten ziehen ins Schloss

Nach einer Zeit der Ungewissheit, des Bangens und Hoffens konnte an der diesjährigen Hauptversammlung der Gondiswiler Marionetten wieder Zuversicht geschöpft werden. Im Schloss Sumiswald haben die «Marionetteler» ein neues Lokal gefunden und die Proben für das Weihnachtsstück «Dr chlyn Ängel und dr Wiehnachtsstärn» sind am Laufen. Die Aufführungen beginnen ab dem 19. November. Morgen Samstag wird ein Blick hinter die Kulissen gewährt.

Gondiswil · Nach einer über zweijährigen «Durststrecke» flammte an der Hauptversammlung der Gondiswiler Marionetten wieder Zuversicht und Hoffnung auf. Es war nicht nur die Pandemie, die den Verein auf die Probe stellte, sondern auch der Verkauf des Restaurants Rössli in Gondiswil, wo der Verein über 40 Jahre das Gastrecht geniessen konnte. Dort war die angepasste Marionettenbühne aufgebaut, dort lagerten sämtliche Figuren, Requisiten, Beleuchtung, Podeste und praktisch alles, was es für Aufführungen brauchte. Klar war nur eines: Die Bühne und sämtliches Material mussten geräumt werden, aber wohin?

Unermüdliche Suche
Ein engagiertes Team machte sich unermüdlich auf die Suche nach einer neuen Lokalität. Besichtigt wurden leerstehende Gebäude wie Lagerhäuser, gewölbte Keller sowie Säle in Restaurants, sowohl in Gasthöfen, die noch betrieben werden, wie auch in Gasthöfen, die geschlossenen, aber deren Säle noch intakt sind. Zumeist scheiterte es an der notwendigen Höhe, um die Marionettenbühne aufzustellen, oder an den baulichen Auflagen, die für die Umnutzung in ein Marionettentheater erforderlich wären. Der Wunsch des Vereins wäre natürlich gewesen, in der Nähe von Gondis-wil zu bleiben, doch bedauerlicherweise versandete dieses Vorhaben mehr und mehr.

Die Lösung: Schloss Sumiswald
Umso grösser war dann die Freude, als sich im Schloss Sumiswald eine unwiderstehliche Möglichkeit bot, dort einzuziehen. Das dortige Schloss-Kafi ist ein Raum fast wie zugeschnitten für ein Marionettentheater. Jedoch ganz ohne Anpassungen war der Aufbau der Bühne auch dort nicht möglich. Diese musste um einen Meter verkleinert werden, was ein versierter Fachmann seriös in Angriff nahm.
Anfang Oktober fand der Umzug von Gondiswil nach Sumiswald statt. Dank tatkräftiger Unterstützung konnten die Marionettenbühne sowie die Podeste verfrachtet werden und im Kaffee-Ecken vom Schloss Sumiswald aufgebaut und angepasst werden!
Der Umzug von Gondiswil nach Su-mis-wald war an der Hauptversammlung auch der erfreuliche Teil im Jahresbericht der Präsidentin Doreth Zemp. Endlich konnte wieder geplant werden. Doch stellten sich die Fragen: Wie geht das Spielen auf der verkleinerten Bühne? Können Reprisen noch gespielt werden? Für wie viele Spielerinnen reicht der Platz und wie manche Figur kann gleichzeitig auftreten? Es kristallisierte sich heraus, dass unbedingt ein neues, der Bühne angepasstes Stück geschrieben werden sollte.

Der kleine Engel ist erwacht
Wie sich das Spielen auf der verkleinerten Bühne anfühlt, ist eine siebenköpfige Crew am Testen. Denn, zurzeit sind die Proben für die Reprise des Weihnachtstückes «Dr chlyn Ängel und dr Wiehnachtsstärn» in vollem Gang, das vom 26. November bis am 16. Dezember im Schloss Sumiswald aufgeführt wird.
Einen Blick hinter die Kulissen der Marionettenbühne können Interessierte schon am Samstag, 19. November, werfen. Unter dem Titel «Hereinspaziert und Vorhang auf» laden die Gondis-wiler Marionetten und das «B&B Schlafschloss» zu einem kleinen Event ins Schloss Sumiswald ein. Die Besucher werden kulinarisch mit Kürbissuppe, Waffeln, Kaffee und Kuchen verwöhnt und können sich auch als Fadenzieher oder -zieherin hinter der Marionettenbühne üben. Alle sind von 11 bis 17 Uhr ganz herzlich willkommen.

Von Elsbeth Schär