• Die Hornussergesellschaft Häusernmoos spielt erstmals überhaupt in der NLB die Meisterschaft. Ihr Aushängeschild Martin Kramer, der am letzten Eidgenössischen Hornusserfest am Königsstich teilnahm, möchte dazu beisteuern, dass der Ligaerhalt geschafft werden kann. · Bild: Stefan Leuenberger

11.04.2019
Sport

Häusernmoos schnuppert erstmals NLB-Luft

49 Hornusserteams aus der Region nehmen an der Hornusser-Schweizermeisterschaft teil. Erstmals überhaupt in der Vereinsgeschichte spielt die HG Häusernmoos in der Nationalliga mit. Die «Möösler» haben letzte Saison den Aufstieg in die NLB

geschafft.

Hornussen · Die Hornussermeisterschaft 2019 umfasst 258 Teams in sieben Ligen, was gegenüber 2018 einer Zunahme von neun Teams entspricht. 49 Teams aus dem Verteilgebiet dieser Zeitung sind beim Wettmessen in der typisch Schweizerischen Sportart mit dabei. Eine gewichtige Veränderung im «UE»-Gebiet ist die Tatsache, dass die Namen «Heimiswil-Berg» und «Heimiswil-Dorf» verschwunden sind. Grund dafür: Die Hornussergesellschaften Heimiswil-Dorf und Heimiswil-Berg bilden ab der Saison 2019 eine Spielgemeinschaft unter dem Namen Hornusser Heimiswil. Die Hornusser Heimiswil stellten 2019 drei Mannschaften (NLA, 2. Liga und 4. Liga). 

Die höchste Spielklasse umfasst wie immer 16 Gesellschaften. Heimiswil-Berg A (nimmt die 25. Saison in der NLA in Angriff) und Wasen-Lugenbach A (nimmt die 15. Saison in der NLA in Angriff) sind – wie seit vielen Saisons – die beiden regionalen Gesellschaften in der höchsten Liga. 

Höchstetten A – wer sonst?

Um den Meistertitel werden sie allerdings nicht mitspielen können. Für den Meistertitel gibt es nämlich einen grossen Kronfavoriten: Titelverteidiger Höchstetten A (5 Meistertitel). Im Team der «Überschläger» spielt auch das regionale Trio Simon Erni (Gondiswil, Schlägerkönig von 2015 in Limpach), Dominik Howald (Thörigen) und Simon Leuenberger (Ramsei) mit. Die Stärke der Höchstetter ist so erdrückend, dass selbst den Hornusser-Grössen Wäseli A, Bern-Beundenfeld A und Zuchwil A nur Aussenseiter-Chancen eingeräumt werden. 

Vier statt nur zwei Absteiger

Die meisten der restlichen NLA-Teams – darunter auch das regionale Duo – müssen eher schauen, dass sie möglichst flink vom hinteren Bereich der Tabelle wegkommen. Ab der Meisterschaft 2020 werden in der NLA nur noch 14 statt wie momentan 16 Teams mitspielen. Als Grund für diese Massnahme gibt der Verband die (zu) gros-se Leistungsdifferenz in der höchsten Spielklasse an. Damit steigen im August statt wie bisher zwei gleich vier Teams in die NLB ab. 

Hornusserfeste in Wasen

Nach dem Ende der Schweizermeisterschaft am 3. August richtet sich die volle Konzentration der Hornusser auf die Festsaison. Und diese kennt aus regionaler Sicht ein absolutes Highlight: Die Hornussergesellschaft Wasen-Lugenbach organisiert am 17./18. August das Emmentalische und am 24./25. August ein Interkantonales Hornusserfest. Ausserdem führt die ihren 100. Geburtstag feiernde HG Schmidigen am 3./4. August die OZHV-Gruppenmeisterschaft durch. 

Fünf regionale NLB-Gesellschaften

In der zweithöchsten Liga spielen in zwei Gruppen total 32 Gesellschaften, davon fünf aus der Region. Neben den bestehenden regionalen NLB-Teams Thörigen A, Eriswil A, Schafhausen A und Gondiswil A ist neu auch Aufsteiger Häusernmoos in der zweithöchsten Liga vertreten, während Hasle b. Burgdorf A letzten Sommer in die 1. Liga abstieg. Bei Häusernmoos handelt es sich um eine Premiere. Seit 2007 spielten die «Möösler» ununterbrochen in der 1. Liga. Zwei 4. Ränge und 2017 der 2. Rang waren in diesen elf Jahren die besten Klassierungen. 

Häusernmoos mit ganz viel Glück
Zum erstmaligen NLB-Aufstieg der 1912 gegründeten Gesellschaft gehörte in der Meisterschaft 2018 allerdings auch eine gehörige Portion Glück. Erst in der elften und letzten 1. Liga-Runde hat die HG Oeschenbach-Kleindietwil A den sicheren NLB-Aufstieg wegen einer Nummer noch vergeigt. Häusernmoos erbte und schaffte mit dem Aufstieg den grössten Meisterschaftserfolg der Vereinsgeschichte. Letztmals feierte Häusernmoos 2014 grosse Erfolge. Damals resultierte am Emmentalischen Verbandsfest in Schüpbach der 2. Rang sowie der Sieg am Interkantonalen Hornusserfest in Hergiswil. Aber auch 2018 konnte die HG Häusernmoos in der Festsaison, die im Hornussen immer unmittelbar nach der Meisterschaft folgt, einen gewaltigen Erfolg feiern. Am nur alle drei Jahre stattfindenden Eidgenössischen Hornusserfest in Walkringen konnte der 33-jährige Martin Kramer die Einzelschläger-Wertung der dritten Stärkeklasse und damit den Goldkranz gewinnen. Als Belohnung durfte das sportliche Aushängeschild der HG Häusernmoos am Königsstich des «Eidgenössischen» teilnehmen. Dort schied «Tinu» vor gewaltiger Zuschauerkulisse im Viertelfinal gegen den späteren Schlägerkönig Lukas Wälti (HG Höchstetten) aus. Nun ist Martin Kramer gewillt, mit seinen «Möösler» Teamkameraden den Ligaerhalt in der NLB zu schaffen. 

Von Stefan Leuenberger