• Die kunstvollen Zwiebelzöpfe waren in Huttwil bis am Mittag vollständig ausverkauft. · Bild: Barbara Heiniger

  • Käse- und Zwiebelkuchen mit einem ansteckenden Lachen präsentiert. · Bild: Barbara Heiniger

  • Die weitherum bekannten Öpfuchüechli erfreuten sich wieder riesiger Beliebtheit. · Bild: Barbara Heiniger

  • Waffeln: Frisch zubereitet und noch warm schmecken sie am besten. · Bild: Barbara Heiniger

  • Die Modellfluggruppe Huttwil sorgte für heisse Marroni. · Bild: Barbara Heiniger

02.11.2021

Heiss begehrte Zwiebeln trotz kaltem Wetter

Erfolgreich war der vierzigste Zibelemärit auf dem Brunnenplatz in Huttwil. Organisiert vom Landfrauenverein Huttwil und Umgebung wurde der Anlass ein Besuchermagnet. Prächtige Zwiebel­zöpfe und alles, was es aus Zwiebeln gibt, feine Öpfuchüechli, frisches Gemüse sowie zahlreiche Unikate und Attraktionen wurden an prächtigen Marktständen angeboten.

Huttwil · «Kurz nach dem Mittag war die letzte Zwiebel verkauft, aber es gab ja noch ganz viele andere feine Sachen am Märit», stellte Christine Jordi, Verantwortliche für den Zibelemärit, fest. Die Zwiebeln waren in diesem Jahr sehr rar, das schlechte Wetter im Sommer brachte eine kleine Ernte. Dies war bereits im Vorfeld vom Anlass bekannt und so waren zu Marktbeginn recht viele kauffreudige Besucherinnen und Besucher da. Eine spätherbstliche Kälte gab Anlass zum Frösteln und drohende Regenwolken standen am Himmel. Die Stimmung am Märit aber war herzlich und fröhlich.

«Endlich wieder an den Zibelemärit»
Einige Anpassungen und Hürden mussten die Organisatorinnen überwinden. Dies bedingt durch den Umbau vom Brunnenplatz sowie das Corona-Schutzkonzept. Der Brunnenplatz in Huttwil war dann aber die geniale Kulisse für den schönen Anlass. Gut überlegt waren die einzelnen Stände gestellt, und in der Mitte unter dem grossen Schirm erfolgte die riesige Öpfuchüechli-Produktion. Weil die Abstände da enger waren, entschieden sich die Landfrauen für die Maskenpflicht. Beim Chüechli- und Waffelnbacken war es eine Herausforderung, aber auch diese wurde mit einem Lächeln gemeistert.
«Es ist so herrlich, mit der Familie endlich wieder den Zibelemärit besuchen zu können», freute sich eine strahlende Kundin. Ein Ehepaar war extra aus dem Tessin angereist, um den Huttwiler Zwiebelduft zu schnuppern und über den Märit zu schlendern. Prächtig geflochtene, glänzende Zwiebelzöpfe hingen und lagen am Marktstand, so konnten sich viele einen gesunden Wintervorrat einkaufen. Die Zwiebelzöpfe standen im Fokus des Anlasses, von den flinken Landfrauen Händen waren sie mit viel Liebe hergestellt worden. Die «Königin» unter den gesunden Gartengewächsen gab es ebenfalls als lustige Basteleien. Vom Tatzelwurm, der Grossmutter mit Brille bis hin zum echt wirkenden Wecker. Dazu hatte es gesundes Gemüse, frisch und knackig im Angebot. Eingemachtes und Hausgemachtes für viele Geschmacksrichtungen, richtig für den Vorrat in der vielseitigen Küche. Frisch geerntete Kartoffeln, gesunde Nüsse sowie knuspriges Burebrot und Züpfen wanderten gerne in die Einkaufskörbe. Diverse Apfel- und Birnensorten strotzten in den Harassen nur so von gesunden Vitaminen.

Die süsse Versuchung: Öpfuchüechli
Die feinen Öpfuchüechli, gebacken von den Huttwiler Landfrauen, waren einmal mehr der Hit am Zibelemärit. Seit Jahren kommen viele Besucher nur, um das feine Gebäck zu geniessen. Fleissige Landfrauenhände hantierten mit dem Rüstmesser, schnitten Rädchen und drehten sie im Teig. Fertig im heissen Fett gebacken wurden sie dann gleich frisch mit der vorbereiteten Vanillesauce verkauft. Die Warteschlange der Leute, welche eine süsse Versuchung in Form des Öpfuchüechli erwerben wollten, riss den ganzen Tag nicht ab. So wurden alle Harassen mit den feinen Boskop-Äpfeln leer. Die gebackenen knusprigen Waffeln fanden ebenso reissenden Absatz.
Käse- und Zwiebelkuchen sowie andere Köstlichkeiten aus den Backstuben gab es für hungrige Besucher. Eine Wurst vom Grill oder aus der Pfanne war ebenso herrlich zum Essen. Feine Marroni von der Modellfluggruppe Huttwil vermittelten einen weiteren köstlichen Herbstakzent am Märit. Fast jeder Wunsch erfüllt wurde an den Marktständen. Viel Kunsthandwerk gab es zu bestaunen, von edlen Karten bis zu praktischen Körben. Alles wurde genau besichtigt und oft auch gekauft.
Die Alphornklänge erfreuten das Publikum, und ein prächtiges Konzert bot die Kadettenmusik Huttwil. Die musikalischen Auftritte lockten nochmals zusätzlich Publikum an.

Das alte Handwerk weitergeben
Das Handwerk der «Zibelezüpfle» wird in Huttwil seit Jahren von Generation zu Generation «vererbt». Fachfrauen helfen seit vielen Jahren mit und auch immer wieder junge, motivierte Landfrauen kommen dazu, um das spezielle Flechten zu lernen. Nur so ist es möglich, den beliebten Anlass in dieser Form durchzuführen. Einmal mehr entstanden so wunderschöne, schmackhafte, essbare Unikate, die im kommenden Winter in der Küche verwendet werden. In den Zöpfen war auch frischer Knoblauch zu finden. Ebenso gab es einfarbige mit roten oder weissen Zwiebeln sowie gemischte Zöpfe.
«Es hat den Leuten gefallen und mit den vielen Besuchenden macht es Freude und ist einfach toll, diesen Märit zu organisieren», sagte Christine Jordi dankbar. Der Landfrauenverein Huttwil und Umgebung konnte, dank vielen Helferinnen und der treuen Kundschaft, den erfolgreichen Anlass zum vierzigsten Mal durchführen. Dies mit viel Engagement und vielen Stunden freiwilliger Arbeit in der immer noch nicht einfachen Zeit der Pandemie.

Von Barbara Heiniger