• Auf der Rennstrecke im Walliser Ferienort Crans-Montana war Mathias Flückiger hochüberlegen. · Bild: zvg

  • Zwei Leimiswiler auf dem SM-Podest 2023 in Crans-Montana: Schweizer Meister Mathias Flückiger (mit Schweizer Kreuz) und der fünftklassierte Timon Rüegg (rechts aussen). · Bild: zvg

06.06.2023
Sport

Hochüberlegen zum vierten Meistertitel

Hochüberlegen feierte der 34-jährige Leimiswiler Mathias Flückiger am Sonntag in Crans-Montana seinen vierten Meistertitel in der Königsdisziplin Cross Country. Mit Timon Rüegg (Leimiswil) und Marcel Guerrini (Ufhusen) schafften es zwei weitere Regionale in die Topränge.

Mountainbike-SM Cross Country in Crans-Montana · Was dürfte dieser vierte SM-Titel für eine Genugtuung sein für den Leimiswiler Mountainbiker Mathias Flückiger. Rückblende: Es war an der SM 2022 Anfang Juni in Leysin gewesen, als Flückiger den Meistertitel feierte und viele Tage später – erst am 18. August 2022 – für ein Testresultat an der SM gesperrt wurde. Am 17. Dezember 2022 erfolgte die Aufhebung der provisorischen Sperre. Seit 2023 fährt Flückiger wieder Rennen. Und nun kehrte er also an die SM und damit den Ort seines letzten nationalen Grosserfolgs vor den schwierigsten Tagen seines Lebens zurück. Und siegte erneut. Nach 2018, 2021 und 2022 sein vierter Meistertitel in der Königsdisziplin des Mountainbikens.

Kein Duell gegen Schurter
In Crans Montana galt es, eine kurze Startrunde und anschliessend sieben coupierte Runden à 3,4 Kilometer zu absolvieren. Der Rundkurs führte bei jeder Runde um den schönen See Etang Grenon. Er beinhaltete aber auch die happigen Anstiege im Fôret des Tsans. Die Mountainbike-Szene Schweiz erwartete natürlich mit Spannung das Duell zwischen dem zehnfachen Weltmeister Nino Schurter (Chur) und dem Olympia-Zweiten von Tokio 2021, Mathias Flückiger. Dazu kam es aber nicht. Schurter zog sich zur weiteren Saisonvorbereitung ins Trainingslager zurück und verzichtete auf die Möglichkeit, seinen insgesamt zehnten SM-Titel zu gewinnen.
Damit hatte Flückiger SM-Gold aber nicht automatisch auf sicher. Zu stark ist die Mountainbike-Elite in der Schweiz. Doch «Math» liess dieser keine Chance.

«Math» in jeder Runde der Schnellste
Bereits in der kurzen Startrunde setzte er sich an die Spitze und baute den Vorsprung kontinuierlich aus. Die Konkurrenz war gegen den sich in bestechender Form befindende «Thömus»-Fahrer chancenlos. Auf dem Walliser Hochplateau stellte Flückiger in allen acht Runden die Bestzeit auf. Schliesslich kam er jubelnd und völlig ungefährdet zweieinhalb und über drei Minuten vor seinen beiden «Thömus»-Teamkollegen und Silber- und Bronzegewinnern Lars Forster (Rieden)und Vital Albin (Chur) als Sieger ins Ziel. «Es bedeutet mir extrem viel, dass ich diesen Titel verteidigen konnte. Ich liebe dieses Trikot und es gehört einfach zu mir. Obwohl mein Gefühl gleich zu Beginn des Rennens nicht wirklich gut war, konnte ich danach ein super Rennen abliefern und meinen Rhythmus durchziehen», meinte «Math» gegenüber den Medien – und hatte bereits genügend Energie, um vorauszublicken: «Ich hatte grosse Freude auf der neuen Strecke in Crans Montana und freue mich, hier 2024 einen Weltcup und 2025 die WM zu bestreiten.»
 
Auch Rüegg und Guerrini glänzend
Die SM wurde nicht nur für das «Thömus»-Team zum Grosserfolg. Der Radquer-Spezialisten Timon Rüegg schaffte es auf den 5. Rang. Der Zürcher wohnt seit März 2022 im gleichen Haus wie Mathias Flückiger in Leimiswil. Das Duo trainiert regelmässig zusammen. Nur 21 Sekunden hinter Rüegg belegte mit Marcel Guerrini ein Ostschweizer den 6. Rang, der in Ufhusen seinen neuen Wohnsitz gefunden hat. Damit schafften es gleich drei Regionale in die Top-6 der Schweizer Mountainbike-Elite.

Auszug aus der Rangliste: Elite Männer (26 Klassierte): 1. Mathias Flückiger, Leimiswil, 1:20:35; 2. Lars Forster, Rieden, 1:23:09; 3. Vital Albin, Chur, 1:23:41; 4. Thomas Litscher, Lutzenberg, 1:23:52; 5. Timon Rüegg, Leimiswil, 1:24:11; 6. Marcel Guerrini, Ufhusen, 1:24:32.

 
Von Stefan Leuenberger