Huttwil mit der Bevölkerung entwickeln

Hubert Schacher ist seit dem letzten Herbst als «Huttu-Macher» im Einsatz. Der Gettnauer kennt das Gebiet – und schätzt es. In seiner neuen Funktion will er auch das touristische Potenzial dieser Region gemeinsam mit der Bevölkerung noch besser nutzen. Ein paar Ideen sind bereits kurz vor der Umsetzung, andere noch in der Konzept-Phase.

Huttwil · Den Master hat er in Regionalentwicklung und Naturschutz, aufgewachsen und wohnhaft ist er in Gettnau. Der 42-Jährige hat in Freiburg (CH) und Eberswalde (D) studiert und lebte zwei Jahre für sein Masterstudium in Berlin, wo er sich im Quartier Kreuzberg ebenfalls für die Entwicklung einsetzte. Hubert Schacher scheint die ideale Besetzung für den Posten des «Huttu-Machers» zu sein. Seit letzten Herbst ist er nun bereits für Pro Regio tätig, in seinem dehnbaren Pensum hilft er auch bei Projekten ausserhalb seines neuen Titels «Huttu-Macher» tatkräftig mit. «Diese Region hat mich immer schon fasziniert, auch habe ich mich immer schon dafür interessiert, wie sich Hutt­wil weiterentwickelt», erklärt Scha­cher. Das Emmentaler Blumenstädtchen, das mittlerweile nicht mehr zum Emmental gehört, interessiere ihn auch dank der besonderen Topografie, der Flusslandschaft, den umliegenden Hügeln und den zahlreichen Wanderrouten. «Huttwil und seine Umgebung hat touristisch gesehen viele Möglichkeiten, weil es sehr facettenreich ist.» Das gefalle auch ihm als studierter Geograf. Dieses Potenzial könne man noch besser nutzen. Vielleicht auch mit einer überregionalen Zusammenarbeit. Und vor allem im Diskurs mit den Einwohnerinnen und Einwohnern.

Weihnachtsweg begeisterte
Besonders schätze er auch deshalb die Bemühungen im Zusammenhang mit der «Städtli-Werkstatt». Auch er selbst hofft, nach dem Ende der Pandemie vermehrt mit der Bevölkerung in Kontakt treten zu können. «In Berlin habe ich mich für das partizipative Verfahren begeistert. Das Einbinden der Bevölkerung bei entwicklerischen Zielen für eine Stadt der Grösse von Huttwil finde ich sehr interessant.» Erste positive Feedbacks habe er beispielsweise bereits im Zusammenhang mit dem Weihnachtsweg erhalten, auch der Weihnachtsmarkt gehöre zu den ersten Highlights, die er bei seiner Arbeit für Pro Regio erlebte.
Dennoch sei der Start als «Huttu-Macher» nicht nur einfach gewesen – wenig überraschend vor allem pandemiebedingt. «Das Einbeziehen der Bevölkerung ist entscheidend. Ich bin eine Anlaufstelle für Ideen und Anliegen. Ich konnte mich der Bevölkerung aber noch gar nicht richtig zeigen», erklärt Hubert Schacher. Dabei sehe er seine Funktion als durchaus wertvoll an, vor allem, weil er die Hemmschwelle zur Kontaktaufnahme kleiner erachte als beispielsweise bei der Gemeinde. So könne der «Huttu-Macher» auch als «niederschwelliges Angebot» betrachtet werden.

Viele Projekte in der Pipeline
Wegen der Pandemie hat sich der «Huttu-Macher» aber nicht etwa ausgeruht in seinem neuen Job, zahlreiche Projekte werden derzeit weiter vorangetrieben. Viele von diesen befinden sich noch in der Konzeptphase, andere sind weiter fortgeschritten. Hubert Schacher gibt davon einen nicht abschliessenden Eindruck: «Beispielsweise prüfen wir derzeit, ob wir einen Gemeinschaftsgarten lancieren könnten. Ein länger bekanntes Thema sind derweil Ortseingangsschilder. Oder auch das Fördern von Blumen als Dekoration, die den Namen ‹Blumenstädtli› weiter unterstreichen.»  All diese Projekte sollen letztlich dazu dienen, dass Huttwil attraktiv bleibt oder noch attraktiver wird. «Um das sicherzustellen gibt es diverse Möglichkeiten. Touristisch haben wir ein grosses Potenzial. Und vielleicht könnte dafür auch die interkantonale Zusammenarbeit mit dem Luzerner Hinterland noch gestärkt werden», sagt der Gettnauer. Sowieso liegt vor Hubert Schacher aber eine ereignisreiche Zeit, in welcher er als «Huttu-Macher» gemeinsam mit der Bevölkerung auf Huttwil Einfluss nehmen will.

Von Leroy Ryser