• Zwei Monate lang konnte der Rohrbacher Dominique Aegerter nicht Töff fahren. Nun konnte er immerhin auf die Motocross-Piste zurückkehren. · Bild: Keystone

25.05.2020
Sport

Immerhin Go-Kart- und Motocross-Fahrten

Dominique Aegerter, Töffpilot aus Rohrbach – Rohrbachs Töffpilot Dominique Aegerter hält sich in der speziellen Zeit mit Kraft- und Ausdauertrainings fit. Seit kurzer Zeit kann der grosse Motorsport-Fan immerhin wieder Go-Kart- und Motocross-Fahrten geniessen. Seine Startsaison im MotoE-Weltcup sieht momentan noch fünf Rennen vor. Der Start ist für August geplant.

Motorsport · «Die akute Phase der Coronavirus-Krise war wirklich nicht einfach», sagt Dominique Aegerter. Und sie erwischte den Rohrbacher Töffpiloten, der nach 216 WM-Töffrennen auf höchstem Niveau im letzten November seinen Wechsel in den sportlich weniger angesehenen MotoE-Weltcup verkündete, heftig. Nach ersten Testtagen auf dem Elektro-Motorrad für das deutsche Dynavolt Intact GP-Team im spanischen Jerez, in welchen sich der Oberaargauer etwas an sein neues Gefährt gewöhnen konnte, reiste er nach Barcelona weiter. Dort waren weitere Trainings geplant. Zu diesen kam es wegen der Coronavirus-Krise aber nicht. Aegerter sass für eine lange Zeit in Spanien fest.

Endlich wieder Motorenlärm
Nach seiner Rückkehr in die Schweiz hielt er sich weiterhin mit Kraft- und Ausdauertrainings fit. Kraftraum-Lektionen, Lauf-Intervalltrainings, Rennvelofahren und Biken bestimmten den Alltag. «Seit nunmehr zwei Wochen und weiteren Lockerungen hat sich mein Trainingsalltag wieder etwas verändert. Er ist wieder vielseitiger geworden», berichtet der 29-Jährige hocherfreut. «Nach zwei Monaten Pause konnte ich endlich wieder den Motorsport ausüben.» Möglich wurde dies einerseits auf dem Go-Kart in der Indoor-Kartbahn im Race-Inn in Roggwil. Aber auch – und dies erfreute den langjährigen Motocross-Piloten besonders – auf der Crosspiste in der Colas Grube in Niederbipp. «Auch das Krafttraining ist wieder vielseitiger geworden, weil ich nun das Fitnessstudio wieder besuchen darf.»

Viele Pendenzen erledigt
Die Mehrzeit während den Einschränkungen verbrachte der Oberaargauer mit Gartenarbeit. Ausserdem verbesserte er seine Kochkünste, um sich selbst gesund ernähren zu können. «Ich habe auch viel im Fahrzeughandel meines Vaters geholfen.» Auch die Pflege der Sponsoren kam in dieser speziellen Zeit nicht zu kurz. «Dann konnte ich endlich jene Sachen erledigen, welche ich seit Jahren auf die Seite geschoben habe», freut sich der Netflix- und Instagram-Fan, der nach wie vor im Elternhaus an der Hauptstrasse wohnt.

Noch fünf Elektro-Rennen geplant
Wie alle Töffkategorien muss auch der Elektro-Bike-Weltcup auf den Saisonstart warten. Bisher wurden mit dem GP von Spanien, dem GP von Frankreich und dem GP von Holland drei Rennen gestrichen. «Das erste Rennen 2020 ist am 16. August im österreichischen Spielberg geplant. Eine Bestätigung steht aber noch aus.» Der Oberaargauer hofft sehr darauf, dass es dann endlich losgehen kann. Ob mit oder ohne Zuschauer am Streckenrand. Der restliche Moto-E-Kalender 2020 umfasst noch die beiden Doppelrennen in San Marino (12./13. September) und Valencia (14./15. November). Bestenfalls umfasst Aegerters Premierensaison mit der Elektro-Rennmaschine also fünf Rennen. «Hinzu kommt der Einsatz am 8-Stunden-Rennen von Suzuka, worauf ich mich sehr freue», blickt der Rohrbacher sehnsüchtig voraus. Das wichtigste Motorradrennen von Japan wurde vom Juli in den November verschoben. Jeder Renneinsatz ist für den Töffpiloten mit der Nummer 77 eminent wichtig. Nur wenn Rennen gefahren werden können, fliesst der Hauptanteil der Sponsorengelder. Unklar sind wegen der Coronavirus-Krise auch die Einsätze als Superbike-Testpilot bei Honda. «Ich hoffe, baldmöglichst wieder für Testfahrten auf die Rennstrecke zurückkehren zu können. Bis dahin bleibe ich in der Schweiz und halte mich daheim fit.»

Von Stefan Leuenberger