• OK-Präsident Ulrich Fuhrimann.

  • Der Walterswiler David Aebersold (grünes Hemd) zeigte am U20-Schwingfest vom Pfingstsamstag eine kämpferische Leistung und klassierte sich wie seine beiden Brüder Fabian und Adrian im ersten Ranglistendrittel.

  • Dieser eingefleischte Schwingfan verfolgte das Schwingfest ausserhalb der Absperrungen.

  • Die Walterswiler Gebrüder Fabian, Adrian und David Aebersold (von links) überzeugten am Samstag am U20-Schwingfest in Ursenbach.

  • Silvan Kuhn aus Hasle-Rüegsau (oben) holte sich am Pfingstmontag mit sechs Siegen in Serie den Festsieg in seiner Alterskategorie.

  • Reger Betrieb auf dem Ursenbacher Festplatz am Pfingstmontag, als 327 Nachwuchsschwinger im Einsatz standen. · Bilder: Yanick Kurth

  • Stand bei den Nachwuchsfesten in Ursenbach im Zentrum: Der Spass am Schwingsport.

26.05.2021
Sport

Immerhin Normalität für den Nachwuchs

Oberaargauisches Schwingfest U20 / Oberaargauischer Nachwuchsschwingertag in Ursenbach – Alles musste abgesagt werden, nur ein kleines Trostpflästerchen blieb: Immerhin durften am «Oberaargauischen» Athleten bis 20-jährig am U20-Schwingfest antreten. Auch wenn die Athleten unter sich blieben und keine Zuschauer vor Ort waren – der Anlass brachte ein Stück Normalität zurück. Am Nachwuchsschwingertag am Pfingstmontag feierte Silvan Kuhn (Schwingklub Sumiswald) einen Kategoriensieg.

Schwingen · Das Oberaargauische Schwingfest stand coronabedingt unter einem schlechten Stern. Doch das 16-köpfige Organisationskomitee liess sich keineswegs zermürben und glaubte bis am Schluss an eine Durchführung, wenn auch nur für die jüngsten Athleten. Im Einsatz standen in der 900-Seelen-Gemeinde nämlich die U20-Schwinger der Jahrgänge 2001 bis 2005 am Pfingstsamstag und am Pfingstmontag die restlichen Nachwuchsschwinger-Alterskategorien.
Beim U20-Schwingfest vom Samstag waren mit Matthieu Burger (Les Prés- d'Orvin) und Adrian Walther (Habstetten) zwei Siegesanwärter am Start, die in dieser Saison bereits ein U20-Schwingfest zu ihren Gunsten entscheiden konnten. Der dritte Kranzschwinger im Bunde war der Oberaargauer Lukas Tschumi (Wolfisberg). Mit lediglich 94 Athleten war das Teilnehmerfeld eher klein – umso schneller verlief das Wettkampfgeschehen. Im Schlussgang duellierten sich der Seeländer Siegesanwärter Matthieu Burger und der Emmentaler Lars Zaugg. In der dritten Minute brachte Matthieu Burger seinen Gegner aus Aesch­au mit einem Kurz-Zug und anschliessendem Überdrücken zu Boden.

Gebrüder Aebersold überzeugen
Die drei Brüder Fabian, Adrian und David Aebersold aus Walterswil konnten das Schwinggeschehen in der 900-Seelen-Gemeinde mitbestimmen. Alle drei Brüder vom Schwingklub Sumiswald trafen in ihren Wettkämpfen auf einen Kranzschwinger. Fabian Aebersold duellierte sich im letzten Gang mit dem starken Kranzschwinger Lukas Tschumi aus Wolfisberg. Der Gang endete nach Ablauf der Zeit mit einem Unentschieden, obwohl Tschumi als klarer Favorit in das Duell stieg. Der 17-jährige Walterswiler konnte im Vorfeld seine drei ersten Kämpfe allesamt für sich entscheiden. Kurz vor der Mittagspause musste er sich schliesslich vom Berner Oberländer Reto Thöni den Rücken putzen lassen, ehe er im fünften Gang Damian Dubach mit einem Plattwurf ins Sägemehl beförderte. Fabian Aebersold wusste ganztags zu überzeugen und platzierte sich mit vier Siegen und einem Remis als bester des Brüder-Trios auf Rang 5c. Auch sein Zwillingsbruder Adrian Aebersold bewies in Ursenbach sein schwingerisches Können (Rang 7c). Während er im Anschwingen gegen Christof Kohli (Gstaad) siegte, musste er im zweiten Gang eine Niederlage gegen Ivan Thöni (Innertkirchen) einstecken. Es folgten drei weitere Siege, ehe er im sechsten und letzten Gang auf den Kranzer Adrian Walther traf. Der 17-jährige Walterswiler zeigte sich stark, lag dann aber nach kurzer Zeit trotzdem mit dem Rücken voran im Sägemehl. Der 20-jährige David Aebersold erreichte mit drei Siegen Rang 9d.

Huttwiler und Langenthaler im Mittelfeld
Das Wetter zeigte sich nach den durchzogenen Tagen von seiner besseren Seite – auch wenn auf dem Sportplatz Ruggli ein zügiger Wind blies. Remo Hiltbrunner aus Schmidigen-Mühleweg gewann vier Kämpfe (6. Rang). Im zweiten Gang stand der 15-Jährige vom Schwingklub Sumiswald mit dem Kranzer und späteren Sieger Matthieu Burger im Sägemehl. Hiltbrunner verlor diesen Kampf – holte bis zum Schluss aber mächtig auf. Bester Athlet vom Schwingklub Langenthal war mit drei Siegen Christian Widmer aus Obersteckholz (Rang 10d). Einen Viertelpunkt weniger wies der Huttwiler Ulrich Bruno mit drei Siegen und einem Remis auf (Rang 11a).

Man hat sich mehr Schwinger erhofft
«Wir sind im Vorfeld davon ausgegangen, dass in Ursenbach am Pfingstsamstag gegen 200 Schwinger im Einsatz stehen werden», betont Simon Herzig, Präsident des Oberaargauischen Schwingverbandes. Mit knapp 100 angetretenen Athleten zeigte sich Herzig leicht enttäuscht. Doch die weiter anhaltende Corona-Pandemie brachte den Schwingsport weitgehend zum Erliegen. Er muss nun Stück für Stück wieder hochgefahren werden. Nach einem sportlich verlorenen Jahr kämpfen die Schwingverbände derzeit darum, trotz Corona-Verboten endlich wieder ins Sägemehl steigen zu dürfen.

«Es fehlen die Emotionen und Begegnungen»
«Die gesamte Planung des Oberaargauischen Schwingfestes 2020 musste  aufgrund der Corona-Pandemie grundlegend verändert werden», sagt OK-Präsident Ulrich Fuhrimann. Nach mehreren Möglichkeiten, unter anderem eine Verschiebung ins laufende Jahr, brachte aber nicht den gewünschten Erfolg. «Erst vor kurzer Zeit wurde dann klar, dass das OK einen Nachwuchsschwingertag und ein U20-Schwingfest durchführen möchte – wenn auch ohne Zuschauerinnen und Zuschauer», so Fuhrimann weiter. «Wir konnten alle Auflagen erfüllen und sichere Schwingfeste durchführen.» Die Wehmut schwingt beim OK und den rund 270 Helferinnen und Helfern dennoch mit. «Es fehlen die Emotionen einer vollen Arena und die zahlreichen Begegnungen», so der OK-Präsident abschliessend. Insgesamt leisteten die Helferinnen und Helfer an den beiden Schwingfesten in Ursenbach 1350 Arbeitsstunden. Dies entspricht rund einem Zehntel der Stunden, die an einem gewöhnlichen oberaargauischen Schwingfest geleistet werden.

Hasle-Rüegsauer gewinnt
Umso erfreulicher war es, als am Pfingstmontag 327 Nachwuchsschwinger in fünf verschiedenen Alterskategorien zum Wettmessen antraten. Aus regionaler Sicht ereignete sich im Wettkampf der Jahrgänge 2006/07 das Highlight. Im Schlussgang standen sich mit dem Aufsteiger der Saison, Silvan Kuhn aus Hasle-Rüegsau, und dem Schwarzenbacher Flurin Eymann zwei regionale Schwinger gegenüber. Der Athlet des Schwingklubs Sumiswald konnte Eymann vom Schwingklub Huttwil bereits nach einer Minute mit Kurz und Nachdrücken auf den Rücken legen und sich mit sechs Siegen in Serie einmal mehr als Festsieger feiern lassen.

Auszug aus der Rangliste: U20-Schwingfest (Jg. 2001 bis 2005): 1. Mattieu Burger, Les Prés-d’Orvin, 58,50; 2a. Adrian Walther, Habstetten, 58,00; 2b. Sandro Galli, Biglen, 58,00; 5c. Fabian Aebersold, SK Sumiswald, 57,00; 6. Remo Hiltbrunner, SK Sumiswald, 56,75; 7c. Adrian Aebersold, SK Sumiswald, 56,50; 9d. David Aebersold, SK Sumiswald, 56,00; 10d. Christian Widmer, Obersteckholz, 55,75; 11a. Bruno Ulrich, SK Huttwil, 55,50; 11c. Martin Sommer, SK Sumiswald, 55,50; 12a. Tim Wüthrich, Grossdietwil, 55,25; 12b. Sandro Röthlisberger, SK Sumiswald, 55,25; 12c. Martin Gerber, Heimiswil, 55,25; 12g. Florian Nussbaum, SK Sumiswald, 55,25. – Nachwuchsschwingertag, Jg. 2004/05: 1. Fabian Stucki, Signau, 58,75; 2. Remo Rutsch, Rapperswil, 58,25; 3. Etienne Burger, Les Prés-d’Orvin, 58,00; 5. Fabio Hiltbrunner, SK Sumiswald, 56,75; 12a. Alexander Wüthrich, SK Sumiswald, 55,00; 12b. Eliki Di Rosa, SK Huttwil, 55,00; 15a. Sandro Röthlisberger, SK Sumiswald, 54,25. – Jg. 2006/07: 1. Silvan Kuhn, SK Sumiswald, 59,25; 2. Quentin Maurer, Dotzigen, 57,75; 4a. Flurin Eymann, SK Huttwil, 57,00; 5a. Simon Widmer, Obersteckholz, 56,75; 5b. Adrian Bürki, SK Sumiswald, 56,75; 10b. Jonas Jordi, SK Huttwil, 55,50, 10c. Michael Hebeisen, SK Huttwil, 55,50; 11b. Dominik Brunner, SK Sumiswald, 55,25. – Jg. 2008/09: 1. Maxime Vauthey, Aigle, 58,50; 7d. Sven Burkhalter, SK Sumiswald, 56,50; 10a. Sam Maurer, Wynigen, 55,75; 11b. Mischa Sommer, Wynigen, 55,50; 11c. Alex Eymann, SK Huttwil, 55,50; 12c. Nando Vogel, SK Langenthal, 55,25. – Jg. 2010/11: 1. Simon Dolder, Röthenbach, 59,50; 2. Jan Sommer, SK Huttwil, 58,25; 3. Dan Burkhalter, Court, 58,00; 7a. Janick Häusler, SK Sumiswald, 56,75; 8b. Ben Gerber, SK Sumiswald, 56,50; 8c. Silvan Burkhalter, SK Sumiswald, 56,50; 11b. Armando Unternährer, SK Langenthal, 55,75; 13b. Steve Burkhalter, SK Sumiswald, 55,25; 13e. Ben Louis Ducommun, SK Langenthal, 55,25; 14b. Silvan Peter, SK Huttwil, 55,00. – Jg. 2012/13: 1a. Lauro Zürcher, Trubschachen, 57,25; 1b. Benjamin Lüthi, Oschwand, 57,25; 2a. Tobias Häusler, SK Sumiswald, 57,00; 5a. Nik Gerber, SK Sumiswald, 55,75; 9. Simon Lüthi, Oschwand, 54,75.

Alle Resultate und Notenblätter: www.osf2020.ch

Von Yanick Kurth