• Der 20-jährige Huttwiler Robin Nyffeler überzeugt beim Schlittschuhclub Langenthal. · Bild: Leroy Ryser

01.11.2019
Sport

In der Defensive einer der besten Stürmer

Robin Nyffeler, SC Langenthal – Neben Luca Christen überzeugt mit Robin Nyffeler ein zweiter Huttwiler im Kader des NLB-Eishockeyvereins Schlittschuhclub Langenthal. Während der Mittelstürmer in der letzten Saison noch selten zum Einsatz kam, steht er mittlerweile in den wichtigsten Momenten konstant auf dem Eis.

Eishockey · Es besteht kein Zweifel: Die neue Situation beim NLB-Eishockeyteam SC Langenthal hat vor allem auch Chancen für Robin Nyffeler eröffnet. Der 20-Jährige spielte unter Per Hånberg in der letzten Saison nur spärlich, heute nun setzt Neu-Trainer Jeff Campbell konstant auf den jungen Mittelstürmer, wenn er das Resultat halten will oder muss. Nyffeler wird deshalb in Boxplay und zumeist gegen Ende des Spiels, ja sogar auch bei fünf-gegen-sechs Feldspielern eingesetzt. «Tore schiessen können auch andere. Hinten gut stehen ist derweil genauso wichtig», sagt Nyffeler. Auch deshalb nehme er diese Rolle gerne an, letztlich fühle er sich nun innerhalb des Teams auch wichtiger als zuvor.

Vorne noch steigerungsfähig
Robin Nyffeler kann deshalb sagen, dass er die neue Chance in dieser Saison genutzt hat. «Ja, eigentlich», sagt der Huttwiler und begründet: «Defensiv durchaus. Da bin ich sehr zufrieden. Offensiv bin ich aber noch nicht so weit.» Nyffeler hat in dieser Saison ein Tor gegen Visp geschossen und ein Assist gegen Winterthur produziert – mehr lag noch nicht drin. «In unserer Linie wollen wir die Null halten. Manchmal lege ich deshalb den Rückwärtsgang zur Sicherheit schon etwas früher ein», sagt er. Auch schiessen dürfte Nyffeler durchaus öfter, dass die Defensivarbeit zum Kern seiner Aufgabe wurde, stört ihn aber nicht. Zwar hofft er, dass er mit zunehmender Erfahrung auch im Weg nach vorne Fortschritte machen wird, aber aktuell behagt es ihm. «Ich kann auch stolz sein. Mein Trainer schenkt mir in wichtigen Situationen das Vertrauen. Und wenn ich dann aufs Eis darf, will ich unbedingt beweisen, dass es dafür auch Gründe gibt.» Alleine die Statistik untermauert Nyffelers herausragenden Einsatz: Kein anderer SCL-Stürmer blockt so viele Schüsse wie der Huttwiler. Dass er deshalb einen wichtigen Teil beiträgt, dass der SC Langenthal mit lediglich drei Gegentoren in Unterzahl das beste Boxplay der Liga stellt, macht ihn durchaus stolz. Gerade von Andrew Clark, mit dem er zumeist in Unterzahl und zum Ende der Partie auf dem Eis steht, könne er noch viel lernen, sodass er von diesen Situationen enorm profitiert. «Boxplay ist auch eine Vertrauenssache. Und von Jeff Campbell erhalte ich dieses Vertrauen», sagt Nyffeler. Das sei aber nicht alles, auch seine Mitspieler würden positiv auf seinen Einsatz reagieren. «Yves Müller lobt mich oft nach den Spielen oder gibt mir Tipps. Auch Stefan Tschannen rühmt mich für meine Blocks. Das tut mir schon gut», sagt der 20-Jährige lachend. Damit er seine Fortschritte weiter machen kann, fokussiert er sich aktuell stark aufs Eishockey. Nach dem Abschluss seiner Lehre im Sommer arbeitet er «nur» noch drei Nachmittage pro Woche, so hat er vor allem auch an Spieltagen mehr Zeit für die Erholung.
Was jetzt noch fehlt, ist einerseits die Kaltblütigkeit und daneben auch die Wasserverdrängung.
«Die fehlt uns in der ganzen Linie ein bisschen. Als wir eine Partie mit Marc Kämpf spielten, war das schon ganz anders», erinnert sich Nyffeler. Dass manchmal aber auch die vierte Linie für Entlastung und Power sorgt, ist zweifellos ein gutes Zeichen und gerade das hat auch mit dem Mittelstürmer zu tun.
Neben Luca Christen ist Robin Nyffeler deshalb gleich der zweite Huttwiler, der im SCL-Kader für Furore sorgt. Geht es mit den beiden Youngsters aus dem Blumenstädtchen so weiter, kann man ihnen eine interessante Eishockeykarriere voraussagen.

Von Leroy Ryser