Melchnau · Der «Schärme» in Melchnau, wie das Alters- und Pflegeheim allgemein genannt wird, wurde in den letzten drei Jahren in mehreren Etappen einem Facelifting unterzogen. Umfassende Erweiterungs-, Umbau- und Sanierungsarbeiten sind erfolgt und haben das mittlerweile 45-jährige Alters- und Pflegeheim nicht bloss rundum erneuert, sondern betreffend Infrastruktur und Ausstattung auch auf den neusten Stand gebracht, damit man auch künftig den heutigen Anforderungen an die Betreuung alter und pflegebedürftiger Menschen gerecht werden kann.

«Das war nötig, sind doch die Voraussetzungen längst nicht mehr die gleichen wie in den 1970er-Jahren, als der ‹Schärme› seinen Dienst aufnahm. Der gesamte Gesundheitsbereich hat sich seither radikal gewandelt, aber auch die technischen Mittel, die Anforderungen an die Betreuung alter und pflegebedürftiger Menschen und nicht zuletzt auch der Lebensstil der Menschen selbst sowie deren Vorstellungen und Ansprüche im fortgeschrittenen Alter. Deshalb ist es wichtig, dass auch wir uns den neuen Rahmenbedingungen anpassen», gab Jakob Rösch, Präsident Altersheimverein Melchnau, anlässlich eines Rundgangs durch das umgebaute Alters- und Pflegeheim zu verstehen.

Neu alles Einzelzimmer

Vor fünf Jahren habe man sich entschlossen, den «Schärme» umfassend zu erneuern. Die Erweiterungs-, Umbau- und Sanierungsarbeiten sind mittlerweile abgeschlossen. Damit ist laut Rösch ein wesentlicher Schritt für die Weiterentwicklung des Alters- und Pflegeheims erfolgt. Planung und Umsetzung des Projekts lag in den Händen des Architekturbüros Ledermann und Frei in Langenthal. Der Start zu den Bauarbeiten, die in drei Etappen ausgeführt wurden, erfolgte 2016.

In einer ersten Etappe entstand ein neuer Trakt für die geschützte Wohngruppe mit acht bis zehn Betten, eine neue Gastronomie mit Küche und Speisesaal sowie ein Mehrzweck- und Aktivierungsraum. Während der zweiten Etappe wurde die alte Gastronomie sowie ein Teil der Bewohnzimmer und Büroräumlichkeiten zurückgebaut und anschliessend neue Bewohnzimmer (neu alles Einzelzimmer) errichtet. Auch ein neuer Eingangsbereich sowie Infrastrukturein-

richtungen wurden erstellt. In der letzten Etappe wurde eine sanfte Saniegrung der bestehenden Zimmer vorgenommen sowie Anpassungen an den Zugangs- und Aussenanlagen. Während der gesamten Bauzeit habe man auf Provisorien verzichtet, betonte Architekt Matthias Frei. «Die Bauarbeiten wurden bei laufendem Betrieb durchgeführt, was von den Bewohnern, den ‹Schärme›-Mitarbeitenden, der Heimleitung, aber auch von den Mitarbeitenden der Unternehmungen viel Toleranz und Rücksichtsnahme erforderte», hielt Frei fest. Heimleiter Beat Nydegger und Jakob Rösch sind hoch erfreut über das Ergebnis. «Vor allem über die neue geschützte Wohngruppe für Demenzkranke», betonten die beiden. Für diese Leute habe man zusätzliche Bewegungsräume geschaffen. «Wir sind stolz darauf, dass wir das im ‹Schärme› in einer professionellen Form anbieten können», bemerkte Rösch. Froh sei man zudem, dass man den ursprünglich bewilligten Kostenrahmen von 12,3 Millionen Franken werde einhalten können, stellte Rösch weiter fest. Damit sei der «Schärme» fit und parat, um den vielfältigen und sich stets verändernden Anforderungen in der Betreuung älterer Menschen gerecht werden zu können. Das Alters- und Pflegeheim in Melchnau bietet mittlerweile 67 Menschen Aufenthalt mit Betreuung und Pflege unter zeitgemässen Bedingungen. Neben drei Ehepaareinheiten mit zwei Zimmern und der geschützten Wohngruppe mit acht bis zehn Betten, stehen weitere 53 Einzelzimmer mit eigener Nasszelle und WC zur Verfügung. Damit stehen insgesamt zwölf Zimmer mehr zur Verfügung als bisher. Betreut werden die Bewohner von knapp 100 Mitarbeitenden, die sich auf rund 57 Vollzeitstellen verteilen. Das Einzugsgebiet des «Schärme» erstreckt sich über die ganze Region Oberaargau und darüber hinaus. Die Mehrheit der Bewohner kommt jedoch aus dem Kerngebiet, das heisst aus den Ortschaften der Kirchgemeinde Melchnau.

Von Walter Ryser