• Die gebürtige Lützelflüherin Nathalie Spichiger während einem WM-Einsatz mit der Schweizer Nationalequipe. · Bild: zvg

11.01.2024
Sport

«In zwei Wettbewerben um den Titel spielen»

Die 28-jährige Nathalie Spichiger von der UHV Skorpion Emmental äusserst sich zur aktuellen Situation. Die gebürtige Lützelflüherin blickt gespannt auf das spezielle Spielwochenende mit zwei Partien gegen die Wizards Bern Burgdorf innert 24 Stunden.

Unihockey · Interview: Stefan Leuenberger im Gespräch mit Nathalie Spichiger, UHV Skorpion Emmental

Mitte Dezember verloren Sie an Ihrer vierten WM mit der Schweizer Nati das Spiel um die Bronzemedaille gegen Tschechien 4:5. Die Enttäuschung war riesig. Wie fühlen Sie sich heute? Natürlich hallt die Enttäuschung noch etwas nach. Wir wollten unbedingt eine Medaille gewinnen und haben dies verpasst. Allerdings will ich dieser verpassten Chance nicht nachtrauern, sondern vorwärts schauen und mich auf die bevorstehenden wichtigen Aufgaben konzentrieren.     

Die volle Konzentration gilt aktuell der UHV Skorpion Emmental. Wie sind Sie mit der ersten Partie im neuen Jahr gegen Berner Oberland, in welcher Sie ein Tor erzielt haben, zufrieden?
Es war ein Spiel auf Augenhöhe, obwohl dies nicht in unserem Interesse war. Die Gegnerinnen hatten die ersten 30 Minuten etwas mehr vom Spiel. Wir zeigten aber Moral, in dem wir besser zu spielen begannen und so die Partie noch drehten. Wir haben aufgezeigt, dass wir auch gewinnen können, wenn nicht alles nach Plan läuft.

Dank dem 6:3-Sieg liegt Ihr Team als Tabellendritter nur knapp hinter Zug United und Kloten-Dietlikon zurück. Was ist in der Meisterschaft 2023/24 für die «Skorps» möglich?
Wir haben mit dem neuformierten jungen «Skorps»-Team bislang eine tolle Qualifikation gespielt. Am Anfang benötigte es einige Spiele, bis wir uns gefunden hatten. Natürlich streben wir auch diese Saison den Meistertitel an. Es ist ein realistisches Ziel.

Das bevorstehende Wochenende bringt eine Besonderheit: Innerhalb von 24 Stunden trifft Emmental zweimal vor Heimpublikum auf die Wizards Bern Burgdorf. Im Fokus dürfte die Samstagspartie stehen, der Cup-Halbfinal.
Das ist genau so. Wir möchte uns die Möglichkeit offen halten, in zwei Wettbewerben um den Titel spielen zu können.

Geben Sie einen Resultattipp, bitte.
Es ist bestimmt ein Vorteil, dass wir zuhause antreten können. Momentan haben wir viele Spielerinnen, die gut in Form sind und Tore schiessen können. Deshalb bin ich zuversichtlich, dass wir gewinnen werden.   

Ein Finaleinzug wäre eine weitere Gelegenheit, endlich einen Titel ins Emmental zu holen. Zudem wäre es die gelungene Rehabilitation für das bittere Cup-Out im Achtelfinal gegen die Red Ants Winterthur in der Vorsaison 2022/23. Was lief damals schief?
Der Cup ist immer ein schmaler Grat. Passt es in einem einzelnen Spiel nicht, bist du draussen. Damals waren wir in der Halle der Gegnerinnen nicht parat und haben prompt die Quittung kassiert.

Am Sonntag um 16.30 Uhr wird der Gegner wieder Wizards Bern Burgdorf heissen. Wie ist es möglich, nach dem Cup-Fight innert so kurzer Zeit wieder den Fokus zu finden?
Das ist schwierig zu sagen. Allerdings sind wir nicht das erste Mal mit einem Doppeleinsatz am Wochenende konfrontiert. Es gilt einfach, nach nur kurzem Durchatmen wieder unsere volle Leistung abzurufen – egal, wie die Partie am Vortag ausgeht.