• Erstmals in der «Montur» und am einstigen Ort des Geschehens: Christian Minder als Ueli und Jana Zulliger als Vreneli. · Bild: zvg

17.05.2019
Oberaargau

Jana Zulliger und Christian Minder Hauptdarstellende

Die 33 Rollen für das historische Madiswiler Theaterstück «Linksmähder 2020» sind zugeteilt. Die beiden Hauptdarstellenden sind Jana Zulliger (Vreneli) und Christian Minder (Ueli). Die weiteren gewichtigen Rollen werden von Markus Roth (Landvogt) und von Lukas Brügger (Junker) gespielt. Alle Darstellenden sind Mitglieder von vier Madiswiler Dorfvereinen, welche die Trägerschaft für «Der Linksmähder» bilden, so will es die vertragliche Regelung.

Madiswil · Es war ein wichtiger Tag für Renato Cavoli, als er Ende April in einem Casting die Theatercrew für den «Linksmähder 2020» zusammenstellte. Die Voraussetzungen für die Besetzung der teils anspruchsvollen Rollen waren für den erfahrenen Regisseur allerdings komfortabel. Denn die Liste mit den Bewerbenden, einschliesslich Kinder und Jugendliche, ging mit den Rollen im Drehbuch auf. «Es war eine Punktlandung», freut sich die OK-Präsidentin Christine Brügger im Gespräch mit dem «Unter-Emmentaler». «Sogar bei der Verteilung der Rollen auf Mann und Frau gab es nur eine kleine Abweichung.» 2018 hatte sie den Trägervereinen die Listen zugestellt, auf welche sich die Bewerbenden eintragen konnten. Es passte ausgezeichnet. Alle Rollen sind besetzt, und Renato Cavoli konnte allen Bewerbern eine zuteilen.
Nun also wird der 28-jährige Christian Minder, ein «Ur-Madiswiler», die Hauptrolle des Ueli übernehmen. Er gehört dem OK an und spielt 2020 bereits zum zweiten Mal mit. Sein Vreneli wird von der 20-jährigen Jana Zulliger dargestellt, eine frische, fröhliche junge Frau mit einem «richtigen» «Vreneli-Gesicht».
Weitere tragende Rollen haben der erfahrene Markus Roth, der bereits zum zweiten Mal den Landvogt spielt, und Lukas Brügger, der Junker und Uelis Nebenbuhler.

Immer wieder dabei
Einmal «Linksmähder», immer wieder «Linksmähder»: Mehr als die Hälfte der Darstellenden – und übrigens auch der Drahtzieher und der Helfenden hinter den Kulissen – haben schon ein- oder mehrmals mitgewirkt. Auf der Bühne stehen nur Mitglieder der Dorfvereine Musikgesellschaft, Turnverein und Damenturnverein oder des Linksmähder-Chors (früher der Männerchor und der Frauenchor).
Das muss so sein, denn die Rechte für das Stück nach dem Verfasser Heinz Künzi liegen immer noch in den Händen der Künzi-Familien. Zwischen ihnen und der Gemeinde Madiswil ist vertraglich festgehalten, dass das Stück alle zehn Jahre und nur in Madiswil aufgeführt werden muss. Dies ist die Bedingung, damit die Aufführungsrechte im Dorf bleiben. Ebenso muss die Aufführung in den Händen der richtigen Trägerschaft liegen, nämlich der genannten Dorfvereine, welche diese Trägerschaft bilden (der «Unter-Emmentaler» berichtete).
Als Bestandteil des Dorfes ist die «Linksmähder-Zeit» in Madiswil nicht wegzudenken, und unter vielen Dächern sind Mitwirkende inzwischen daran, sich in ihre Rollen hineinzudenken, sei dies als Darstellende auf der Bühne oder als Organisierende und Helfende hinter den Kulissen. 16 Vorstellungen sind im «Linksmähderjahr 2020» vorgesehen, wobei Zusatzvorstellungen nicht ausgeschlossen sind. Die Premiere des «Linksmähder 2020» findet am 11. Januar 2020 statt.

Liselotte Jost-Zürcher