• Von links: Martin Kunz, Anna Kunz, Rosmarie Zbinden, Marlen Baumann. · Bild: Barbara Heiniger

05.11.2019
Oberaargau

«Juhui, die Brücke hält – ich lebe»

Im Vortrag mit dem Thema «Mut zum Brücken bauen» zeigte Referentin Marlen Baumann, Seftigen, am Frühstückstreff für Frauen in der Kirchgemeinde Wyssachen auf, wie Gemeinschaft und gute Beziehungen gelingen. Von Anna und Martin Kunz, Ostermundigen, wurde der Anlass mit Flügel und Klarinette musikalisch umrahmt.

Wyssachen · Die Tische im Kirchgemeindehaus waren schön gedeckt und eine passende Dekoration von Ramona Grossenbacher-Sägesser wies auf das Thema des Referats hin.
Auf einem Spiegel war über einer blauen Serviette eine Brücke gespannt, deren Geländer mit Schnur und Zündhölzern hergestellt war, fein und doch fest und tragend. Viele Frauen gönnten sich ein paar Vormittagsstunden, um den Alltag zu vergessen. Ein feines Zmorge mit Kaffee, knusprigem Brot, Butter und Konfitüre sowie weiteren Köstlichkeiten erwartete sie. Danach gab es reichlich gute Nahrung für die Seele sowie das Leben miteinander.

Mut zum Brücken bauen
Prädikantin Marlen Baumann wohnt mit ihrem Ehemann in Seftigen. Die Mutter von vier erwachsenen Kindern kennt das Familienleben bestens. Zu Wyssachen hat sie durch ihren ältesten Sohn Joel eine persönliche Beziehung. Er wohnt mit seiner Frau Debora im Pfarrhaus und ist seit Januar 2019 Pfarrer bei der Kirchgemeinde Wyssachen. Mit ihrem lebensnahen Vortrag regte Marlen Baumann die Frauen an, sich Gedanken zu machen, die im Alltag umsetzbar sind. Unter dem Titel «Mut zu Brücken» zeigte sie analog des Liedes «Über sieben Brücken musst du gehen» (Autor der Rock-Ballade war der Leipziger Lyriker und Schriftsteller Helmut Richter), wie vielfältig Brücken sind. Der Titelsong des gleichnamigen DDR-Fernsehfilms von 1977/78 wurde im Original von der Gruppe Karat gespielt, im Westen coverte Peter Maffay den Song.

Viele verschiedene Brücken
In ihren Ausführungen zeigte Marlen Baumann anhand vieler Beispiele auf: «Zur Holzbrücke – kleine Worte, grosse Wirkung; zur Autobahnbrücke – Unterhalt nicht vernachlässigen; zur Zugbrücke – loslassen und trotzdem verbunden sein; zur Goldenen Brücke – Streit beenden ohne Verlierer; zur Grenzbrücke – Grenzen respektieren – neues wagen; zur Hängebücke – schwierige Lebensübergänge.
Den Regenbogen nannte die Referentin als siebte Brücke und als Gottes Brücke zu uns.

Symbol für zwischenmenschliche Beziehungen
«Brücken sind ein Symbol für zwischenmenschliche Beziehungen», sagte Marlen Baumann. Mit persönlichen Bilder und Erinnerungen wusste sie sehr einfühlsam und gekonnt die Thematiken zu behandeln: «Wie gelingen Gemeinschaft und gute Beziehungen?», «wie sollen wir mit mutigen Schritten aufeinander zugehen, ohne nasse Füs-se zu bekommen?», «wie können wir trennende Gräben überwinden und verbindende Brücken bauen?». Dabei erfuhren die Zuhörerinnen, dass das «Grosi» in der Familie Baumann dazu gehört. Max und Moritz mit Schneider Böck und dem eingesägten Steg waren ebenso ein Thema, wie die halbe Brücke in Avignon mit dem bekannten Lied «Sur le pont d’Avignon».
«Wir Frauen trauen uns oft zu wenig zu», stellte Marlen Baumann fest. Dabei haben alle Menschen in Gott ein Sicherungsseil, niemand kann tiefer fallen als in Gottes Hände. Sie erinnerte an den Regenbogen als Zeichen von Gott mit dem Bund der Menschen. «Gottes Liebe trägt uns über jedes Hindernis. Juhui, die Brücke hält, ich lebe, denn Jesus ist unsere Brücke», erkannte Marlen Baumann zum Abschluss des Referates, bildlich dokumentiert mit einem eindrücklichen Schnappschuss auf der Hängebrücke.
Prächtig musikalisch umrahmt wurde der schöne, wertvolle Morgen von Anna und Martin Kunz aus Ostermundi-gen. Sie musizierten am Flügel und an der Klarinette, so brachten sie wun-derbare Melodien, zum Beispiel von W. A. Mozart, in den Saal vom Kirch-gemeindehaus.
Zum Abschluss dankte Rosmarie Zbinden der Referentin, zudem Ruth und Heinz Kaufmann, welche für das Kinderhüten besorgt waren. Ebenfalls wurde auf die kommenden Frauenmorgen hingewiesen.

Infos
www.kirche-wyssachen

Von Barbara Heiniger