• Regierungsstatthalter Marc Häusler umrahmt vom scheidenden Kreisfeuerwehrinspektor Andreas Hofer (links) und dessen Nachfolger Christoph Braun. · Bild: Patrik Baumann

18.02.2020
Oberaargau

Kirchturmbrand als trauriger Abschluss

Jeweils Anfang Jahr bieten der Regierungsstatthalter und der Kreisfeuerwehrinspektor (KFI) die Kommandanten der Oberaargauer Feuerwehren zum Rapport auf. In Melchnau blickte der scheidende KFI Andreas Hofer zum letzten Mal auf das vergangene Feuerwehrjahr zurück. Neun neue Kommandanten konnten begrüsst werden.

Oberaargau · Den Anlass hatte die Feuerwehr Grünenberg unter der Leitung des OK-Präsidenten Urs Müller in der Turnhalle Melchnau organisiert. Die gut 130 anwesenden Kader der Oberaargauer Feuerwehren wurden vom Regierungsstatthalter Marc Häusler begrüsst, welcher die scheidenden Feuerwehrkommandanten verabschiedete und die insgesamt neun neuen Kommandanten und Vize-Kommandanten willkommen hiess. Ausserdem begrüsste der Regierungsstatthalter den neuen Kreisfeuerwehrinspektor (KFI) Christoph Braun, welcher auf Jahresbeginn sein Milizamt aufnahm. Der 53-jährige, zweifache Vater wird als KFI für die Leitung der Oberaargauer Feuerwehren zuständig sein und bei Grossereignissen die Koordination der verschiedenen Wehren leiten. Ebenfalls verabschiedet wurde der stellvertretende KFI Stephan Müller, das Amt wird neu von Martin Steffen ausgeübt. Weiterhin wird Christoph Braun auch von Daniel Ryser vertreten, welcher stellvertretender KFI bleibt.

Mehrere Grossbrände
In seinem letzten Rückblick auf das vergangene Feuerwehrjahr schaute Andreas Hofer auf mehrere Grossbrände zurück, etwa denjenigen auf der Seileren in Gondiswil, als im Januar 2019 in einem Bauernhaus, welches sich im Umbau befand, Feuer ausbrach. Oder auf den Brand in Ochlenberg, als im Mai eine Scheune eines Landwirtschaftsbetriebs vollständig abbrannte. Daneben organisierte Hofer die regionalen Weiterbildungen und besuchte einzelne Übungen der 18 Oberaargauer Feuerwehren und der zwei Betriebsfeuerwehren, welchen der KFI vorsteht. Vor Ort war Hofer auch, als im September in Oeschenbach ein Bauernhaus niederbrannte. «Hier standen die Feuerwehrleute vor zwei Herausforderungen: Zum einen waren die Strassen wegen dem slowUp Emmental-Oberaargau gesperrt, zum Anderen gibt es in Oeschenbach keine Hydranten und das Löschwasser musste aus Bächen, Löschweihern und Löscheiern zum Brandherd geführt werden.» Auch als im Dezember in Gutenburg ein Feuer in der Garage eines Carunternehmens ausbrach, war Andreas Hofer vor Ort.

Kirchturm Herzogenbuchsee
Der traurige und bewegende Abschluss seiner zehnjährigen Tätigkeit als KFI war der Brand im Kirchturm Herzogenbuchsee am Heiligabend, welcher ein Grossaufgebot an Einsatzkräften auslöste. «Bei diesem Ereignis hat sich das Netzwerk ausbezahlt, denn dank der kurzen Wege und guten Kooperation konnten die nötigen Mittel zur Bekämpfung organisiert werden», blickt Andreas Hofer zurück. So sei etwa nach dem zweiten Ausbruch des Brandes innert kürzester Zeit ein Kran mit zwei Fahrern vor Ort gewesen, welcher mithelfen konnte, auf dem räumlich sehr engen Schadenplatz das Feuer zu bekämpfen.

Professionelle Kommunikation
Weihnachten 2019 war auch für den Regierungsstatthalter Häusler keine ruhige Zeit. Er unterstützt Gemeinden bei der Bewältigung von Grossereignissen wie dem Kirchturmbrand von Herzogenbuchsee, etwa indem er bei der Kommunikation nach aussen mithalf und den Medien vor Ort Auskunft zum Geschehen geben konnte. «Dank der Teilnahme an den Abspracherapporten und der guten Zusammenarbeit konnten wir die Medien sauber und fachkundig orientieren», bilanzierte Häusler.
Weiter habe Herzogenbuchsee gezeigt, dass die Zusammenarbeit mit der Gebäudeversicherung gut funktioniert habe, etwa in dem das Leitungs-pikett der GVB sofort eine Kostengutsprache für den nötigen Kran ausgelöst habe. Nach den verschiedenen technischen Mitteilungen des KFI und des Regierungsstatthalters wurde der Rapport abgeschlossen, bevor die Delegiertenversammlung des Feuerwehrverbandes Oberaargau startete.

14 000 Franken Verlust
Der Verband führte seine 10. Delegiertenversammlung im Anschluss an den Kommandantenrapport in Melchnau durch. Neben den statutarischen Geschäften, etwa der Genehmigung der letztjährigen Rechnung, welche mit einem Verlust von fast 14 000 Franken schloss und den Wahlen blickte Marc Häusler auf das vergangene Jahr zurück. Umrahmt wurde die DV musikalisch vom Kommandanten-Chörli Oberaargau und der Musikgesellschaft Melchnau.

Von Patrik Baumann