• Ein virtuoses Solo der beiden Xylophonistinnen. Bild: Marion Heiniger

15.07.2019
Huttwil

Konzert als Lagerhöhepunkt

Ein Konzert der Meisterklasse mit vielen Soloeinlagen war das Resultat einer intensiven Musiklagerwoche an der Lenk von 60 jungen Musikerinnen und Musikern aus der Region Huttwil und dem Luzerner Hinterland. Ein von Besuchern überquellender Städtlisaal im Hotel Kleiner Prinz würdigte die bis ins kleinste Detail einstudierten Musikstücke mit tosendem Applaus.

Das Musiklager ist vorbei, eine Woche an der Lenk mit intensivem Üben und jeder Menge Freizeitaktivitäten gehört der Vergangenheit an. 

Die 60 Kinder und Jugendlichen aus der Region Huttwil und dem Luzerner Hinterland sind zurück in Huttwil und bereit, ihre bis ins kleinste Detail eingeübten Stücke einem Publikum vorzutragen. Das Einspielen vor dem Konzert ist beendet, die Musikstücke sitzen, aber dennoch macht sich eine leichte Nervosität breit. Denn der Städtlisaal im Hotel Kleiner Prinz ist bereits zum Bersten voll und noch immer strömen weitere Besucher hinein. Auch noch kurz vor Konzertbeginn werden Stühle in den Saal getragen und rechts und links gesäumt aufgestellt, um allen Besuchern einen Sitzplatz bieten zu können. Dementsprechend gross war der Applaus, als die Kinder des BO2 (Blasorchester 2) der Reihe nach durch den Saal auf die Bühne traten. BO2, das sind die «Jüngeren», wie Dirigent Klaus Zehnder liebevoll seine Schützlinge nennt. 

Er und sein Dirigentenkollege Janick Zappa haben eine anstrengende, aber schöne Woche hinter sich. Drei Wochen vor Lagerbeginn haben die jungen Musikerinnen und Musiker ihre Noten erhalten und konnten sich bereits zuhause damit auseinandersetzen, was das Einstudieren der einzelnen Stücke während des Musiklagers wesentlich vereinfacht.

Hartnäckigkeit zahlte sich aus

Die Moderation für das Konzert des BO2 übernahmen Linus und Kilian. Die zwei aufgestellten Jungs erzählten zwischen den Musikstücken witzige Anekdoten aus der Lagerwoche und kündigten jeweils die nächsten Stücke an. Ihre beiden Dirigenten Klaus und Janick bezeichneten sie mitunter als hartnäckig. 

Diese Hartnäckigkeit hatte sich aber ausgezahlt. Ob mit ungarischen Klängen bei «Czardas», metallischen Akzenten bei «Iron Heart» oder bei «The Triangelist» mit Triangel-Solo, das diesjährige Motto «Metall» kam glänzend, edel und flüssig daher. 

Tosender Applaus war damit garantiert und brachte dem begeisterten Publikum zwei weitere rhythmische Stücke als Zugabe ein.

Viele Solostücke

Mit über 40 jungen Musikerinnen und Musikern wurde es nach der Pause mit dem BO1 eng auf der Bühne. Die Moderation übernahm Marius. Spontan und mit viel Witz führte er durch ein Konzert der Spitzenklasse. Er bezeichnete André Gygli und Michael Barmet als meist geduldige Dirigenten und hob einige Highlights der Woche hervor. Wie dem Trampolinspringen und zum Motto «Metall» passend das Schmieden von Grillspiessen unter fachkundiger Anleitung vom Eriswiler Schmied Roland Fornaro. 

Hervorragende Soli

Das Konzert des BO1 war von Solos geprägt. Ob ein zartes Flügelhornsolo bei «Adagio From Concerto Aranjuez», ein emotionales Trompetensolo beim «Marsch des kleinen Zinnsoldaten», oder dem schnellen Solo zweier Xylophonistinnen bei «Wood meets Metal». Das viele gewissenhafte Üben zeigte nicht nur beim Publikum Wirkung. Nahezu filmreif kam das Stück «Branding Iron» daher. Es beschreibt das Brandmarken der Pferde in der Weite des Wilden Westens. 

Hufgetrappel, das Zischen des Brandeisens und das Aufschreien der Pferde wurden derart anschaulich durch die Musiker dargestellt, dass das Publikum sich bildhaft inmitten der Szene wiederfand. Auch das BO1 dankte dem grossen Publikum nach nicht enden wollendem Applaus mit zwei Zugaben. Das Motto «Metall» wurde von beiden Blasorchestern perfekt umgesetzt. Mit Leidenschaft, Hingabe und enormem Fleiss konnte eine erfolgreiche Lagerwoche mit einem Konzert der Meisterklasse beendet werden.

Von Marion Heiniger