• Heimleiter Kurt Früh verlässt im Herbst das Wohnheim Öpfuböimli und stellt sich einer neuen Herausforderung. · Bild: Barbara Heiniger

08.07.2022
Huttwil

Kurt Früh verlässt Ende Oktober das Öpfuböimli

Die ordentliche Stifter- und Gönnerversammlung des Wohnheims Öpfuböimli, Nyffel, Huttwil, wurde im Werk-Atelier in Rohrbach durchgeführt. Es wurde von einem ausgefüllten, lebhaften Jahr in der Institution berichtet. Nach elf Jahren verlässt Heimleiter Kurt Früh das Wohnheim auf Ende Oktober 2022, weil er eine neue Herausforderung annimmt. Die Nachfolge wird in Kürze geregelt, für die Stelle gab es über zwanzig Bewerbungen.

Der Präsident des Stiftungsrates, Ulrich Anliker, begrüsste die Anwesenden zur ordentlichen Stifter- und Gönnerversammlung in den Räumen des Werk-Ateliers in Rohrbach. In der Bevölkerung der Region ist das Öpfu-
böimli bekannt und während des ganzen Jahres war eine aktive, breite Unterstützung spürbar.

Neuer Aussenlift und Schiebetüren
Im gedruckten Jahresbericht zeigt der Stiftungsratspräsident deutlich auf, wie gross die Anstrengungen von allen Beteiligten für die Wohn- und Beschäftigungsstätte für Erwachsene mit einer geistigen, psychischen und/oder körperlichen Behinderung sind. Der erfolgreiche Fortbestand der immer noch kostengünstigen Institution Wohnheim Öpfuböimli kann auch durch grosszügige Spenden und Unterstützung gewährleistet werden. Das breite Mittragen von Bevölkerungskreisen und Institutionen zeigte auf, wie sehr die Arbeit und das Engagement der Verantwortlichen und Mitarbeitenden im Wohnheim Öpfuböimli geschätzt wird.
Die auffälligste Investition im vergangenen Jahr war der Bau des neuen Aussenlifts. So konnte der störungsanfällige, überalterte Treppenlift ersetzt werden. Damit verbunden wurden ebenso zwei automatische Haupteingangstüren und im Obergeschoss die Eingangstüre bei der Terrasse realisiert. Der Eingangsbereich ist mit der grossen Glasfront viel heller und freundlicher geworden. Für die Mitarbeitenden ist beidhändiges Rollstuhl schieben, statt die Türe zu öffnen und zu schliessen, ein sicheres Gefühl. Damit wird die hohe Lebens- und Wohnqualität nochmals gestärkt. Die Zeit der Pandemie konnte in der Institution ohne Probleme bewältigt werden. Dies dank den grossen Anstrengungen der Mitarbeitenden und Bewohnenden.

Vielseitige Tagesstruktur
Heimleiter Kurt Früh erinnerte an die Schwerpunkte, welche im Öpfuböimli-Alltag gelebt werden. Dies sind gegenseitiger Respekt und Wertschätzung, die Förderung und Erhaltung der Selbständigkeit sowie vollumfängliche Hilfestellungen und Pflege.
Die Aussenwohngruppe AWG und das Werk-Atelier an der Hauptstrasse in Rohrbach hat sich bewährt. Dort finden die Bewohnerinnen und Bewohner ideale Werkplätze, wo sie nach ihren Möglichkeiten handwerkliche Tätigkeiten ausüben können. Die Räume im Parterre und Souterrain bringen für die Institution viele entscheidende Vorteile. Die einladenden Schaufenster sprechen Passanten an und führen öfters zu Kundenkontakt im Ladenbereich. Der Arbeitsweg von Nyffel nach Rohrbach oder je nach Atelier- und Therapie-Bereich auch in die entgegengesetzte Richtung, bereichert das Leben der Öpfuböimli-Bewohnenden enorm.
Im Wohnheim Öpfuböimli leben insgesamt dreizehn erwachsene Personen mit geistiger und teils schwerster körperlicher Behinderung. Im Haupthaus Nyffel stehen neun Wohnplätze und in der Aussenwohngruppe in Rohrbach vier Wohnplätze zu Verfügung. Zurzeit ist die Institution voll besetzt. Zur Bereicherung der Lebensgestaltung nutzen die Verantwortlichen im Wohnheim Öpfuböimli viele interne und externe Aktivierungs-, Beschäftigungs- und Therapieformen. Dies reicht vom regelmässigen Besuch im Therapiebad bis hin zur Kleinkunstgruppe.

Kurt Früh zieht weiter
«Kurt Früh hat das Öpfuböimli als Familienvater mit Herz und Engagement geleitet. Ruhig, überlegt und mit viel Einfühlungsvermögen stand er der Institution vor», stellte Ulrich Anliker fest. Ende Oktober verlässt der sympathische Heimleiter nun das Öpfuböimli, um sich einer neuen Herausforderung zu stellen. Frühzeitig hat er den Stiftungsrat darüber informiert. So konnte die Nachfolgeregelung bereits an die Hand genommen werden und in Kürze erfolgt der definitive Entscheid. Der Stiftungsrat konnte aus 28 Bewerbungen auswählen. Kurt Früh hat als Nachfolger von Barbara Bröhl viel für das Öpfuböimli bewirkt. So war er ein Meister im Verfassen der «Bettelbriefe», und mit den Behörden pflegte er stets eine gute Zusammenarbeit. Offiziell wird Kurt Früh erst im Herbst verabschiedet. Ebenfalls demissioniert hat Sandra Christen, sie war im Sekretariat als stille Schafferin im Hintergrund tätig und bekam vom Stiftungsrat grossen Dank für ihre Arbeit. Die Jahresrechnung 2021 wurde ohne Diskussion und mit bestem Dank genehmigt. Stiftungsratspräsident Ulrich Anliker dankte allen, die sich mit Engagement in den verschiedenen Bereichen im Wohnheim Öpfuböimli einsetzen, speziell Heimleiter Kurt Früh. Sowie allen grosszügigen Spendern und Gönnern für die wohlwollende Unterstützung und gelebte Solidarität durchs ganze Jahr.

Von Barbara Heiniger