• So soll es dereinst auf dem Areal der Firma Lanz-Anliker aussehen, aktuell wartet man noch auf die Baubewilligung. · Bild: zvg

15.02.2021
Oberaargau

Lanz-Anliker verhält sich weiter antizyklisch

Die Lanz-Anliker AG hegt inmitten der schweizweit belastenden Corona-Krise Ausbaupläne. Die Rohrbacher Firma plant, ihre Produktionsfläche zu verdoppeln – Grund dafür ist auch eine Neuheit, die den Bau von Immobilien revolutionieren soll.

Rohrbach · Es sind nur noch Formalitäten, die bereinigt werden müssen, mehr oder weniger täglich könnte die Baubewilligung für den Neubau einer Produktionshalle eintreffen. Peter Hirschi, Inhaber und Geschäftsführer der Lanz-Anliker AG, wartet jedenfalls schon jetzt gespannt und sagt: «Sobald wir das Baugesuch haben und das Wetter stimmt, beginnen wir.» Der Grund dafür ist einfach: Im Sommer 2022 sollen die neuen Flächen bezugsbereit sein. Einerseits für die eigene Unternehmung, andererseits ist geplant, im zweiten Obergeschoss Gewerbefläche zur Miete anzubieten. Und auch hier sind die Verhandlungen bereits weit fortgeschritten, weshalb nicht nur Hirschi selbst auf die Zusage der Behörden wartet.

Produktionsfläche verdoppeln
Das Projekt ist indes ein neuer Meilenstein in der mittlerweile 25-jährigen Firmengeschichte. «Wir werden unsere Produktionsfläche verdoppeln», sagt Peter Hirschi. Geplant ist mit dem Neubau einerseits eine Tiefgarage und neben dem Parterre zwei weitere Stockwerke, die als Produktionsfläche genutzt werden können. Flächenmässig sollen es drei Mal 1 500 Quadratmeter werden. Dafür muss unter anderem der alte Speicher vor Ort ein bisschen verschoben werden.
Das zukunftsweisende Projekte sei jetzt genau richtig, weil es der Firma gut gehe und sie auf soliden Beinen stehe. Ausserdem entwickelt sich die neue Generation prächtig – bis im Sommer werden die zwei Söhne von Peter Hirschi im Betrieb integriert sein – weshalb der Entwicklungsschritt nun zum richtigen Moment kommt. «Wir haben uns schon immer etwas antizyklisch verhalten und sind damit bisher sehr gut gefahren. Während andere zu Spezialisierungen raten, diversifizieren wir. Und gerade unser breites Spektrum an Angeboten hat uns in schwierigen Zeiten stets geholfen», so der CEO. Denn: Noch nie hätten die Entwicklungszahlen aller Geschäftszweige nach unten oder oben gezeigt, auch deshalb habe man in 25 Jahren nicht ein Mal rote Zahlen schreiben müssen.

«... dann geht die Post ab»
Diese zahlreichen Standbeine zu betreuen, sei einerseits eine Herausforderung, andererseits mache dies das Arbeiten spannend. Vielleicht auch deshalb will Hirschi seinen neuen Standort für die Produktion der nächsten Neuigkeit nutzen, die bereits patentiert wurde. «Und wenn alles so klappt, wie wir es uns wünschen, dann geht die Post ab», verspricht er. Mit dem mit ihm befreundeten Markus Affentranger von der Altbüroner Affentranger Bau AG plant er, Fassadenelemente herzustellen, die für Null-Energiehäuser eingesetzt werden können. Das Ziel ist es letztlich, damit Häuser zu bauen, die keine Heizkosten mehr generieren. Das erste Haus soll bereits im Frühling in dieser Form gebaut werden, auch das neue Firmengebäude soll auf diese Art erbaut werden. «Das ist ein zukunftsweisendes Projekt», ist Peter Hirschi überzeugt. Während das Patent dafür der Altbüroner Firma gehört, werden die Teile dann in Rohrbach produziert.
Dass dies nicht selbstverständlich ist, insbesondere in der jetzigen Zeit, weiss auch Peter Hirschi. «Wir sind sehr dankbar, dass es so gut läuft», sagt er und hängt an: «Ich würde mir nicht anmassen, Tipps zur Unternehmensführung zu geben, denke aber, dass wir hier gemeinsam ein paar tolle Sachen aufbauen konnten.» Umso mehr soll es nach dem ersten Vierteljahrhundert auf dieselbe Weise weiter gehen wie bisher. «Dass wir die ganze Fläche benötigen, ist vorerst noch nicht geplant, aber wir hätten im ersten und auch im vermieteten zweiten Obergeschoss noch freies Potenzial, wenn wir die Firma noch weiter ausbauen wollten», sagt Hirschi. So oder so ist klar, dass der Neubau in der Zukunft der Rohrbacher Firma einen wichtigen Part einnehmen wird.

Von Leroy Ryser