• Urs Lehmann (links) und Urs Näpflin überreichen Unternehmer Jörg Moser (mitte) Lauberhornskis und eine Ehrenstartnummer als Dank für den Check in der Höne von 300 000 Franken. · Bild: Barbara Heiniger

03.08.2020
Emmental

Lauberhorn, Volkstümliches und Feuerwerk

An der gehaltvollen 1. Augustfeier mit zahlreichen Höhepunkten auf der «LUEGEMMENTAL» übergab Besitzer Jörg Moser an Urs Lehmann und Urs Näpflin den Check in der Höhe von 300 000 Franken zur Rettung des Lauberhornrennens. Veröffentlicht wurde der hitverdächtige «Lueg-Song» mit dem Refrain «Alles reist uf d’Lueg».

Kaltacker · Prominente Gäste aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Sport fanden sich in der Abendsonne auf der Lueg ein, allen voran alt Bundesrat Adolf Ogi. In der fröhlichen Runde waren unter vielen anderen auch Schweizermeister YB-Goalie David von Ballmoos und Regierungsrätin Beatrice Simon (BDP) vertreten. Für Moderatorin Sonja Hasler, die kompetent, mit Charme und Witz durch die Feier führte, war es wie ein Heimspiel. Die Radio- und Fernsehfrau wuchs in Walterswil auf.

Es lebe das Lauberhorn
Der Höhepunkt des Anlasses war die offizielle Spenden-Checkübergabe in der Höhe von 300 000 Franken von Lueg-Besitzer Jörg Moser an den Swiss-Ski Präsidenten Urs Lehmann. Der reichte diesen an den Organisationschef der Lauberhornrennen, Urs Näpflin weiter. Den Titel als «Retter des Lauberhorn» wollte Jörg Moser nicht auf sich beziehen. Der bescheidene Unternehmer stellte mit einem feinen Lächeln fest, dass es für ihn eine Herzensangelegenheit sei, die Skirennen am legendären Lauberhorn zu erhalten. «Es kann nicht in unserem Sinn sein, dass wir einen international bekannten Traditionsanlass, der beste Werbung für unser Land macht, sterben lassen. Das würde in der Schweiz und im Ausland kein Mensch verstehen», sagte Jörg Moser. Mit der Spende soll eine tragfähige Lösung für die Zukunft gefunden werden, damit der Berner Oberländer Klassiker weiterhin gesichert ist. «Traditionen und Werte, die das Lauberhorn symbolisiere, können so gesichert werden. Unsere Vorfahren haben diese Rennen lanciert, das sollten wir nicht einfach in den Wind schlagen», betonte Jörg Moser. Als Dank erhielt er von Wengen Tourismus eine Sitzbank geschenkt, die eingangs des Kernen-S steht. Vom Ehrenplatz aus kann der Lauberhornfan zukünftig beim Abfahrtsspektakel mitfiebern. Ebenfalls überreichte ihm Urs Näpflin ein paar «Original Lauberhorn Ski» und Urs Lehmann eine «Dankes-Startnummer». Der Emmentaler mit dem grossen Herz meinte auf die Frage, was er von der Spende erwarte: «Wenn ich dadurch ermöglicht habe, dass der Kugelblitz zum vierten Mal gewinnen kann, ist das genial». «Der Betrag gibt viel Freude», sagte alt Bundesrat Adolf Ogi, der von 1975 bis 1981 Direktor des Schweizerischen Skiverbandes war. Auf der Lueg war man sich einig «Es lebe das Lauberhorn».

«Alles reist uf d’Lueg»
Am Fest wurde auch der «Lueg-Song» mit dem Refrain «Alles reist uf d’Lueg» in einem Video mit Solojodlerin Franziska Wigger vorgestellt. Von Jack Säuberli komponiert, hat der sehr hitverdächtige Titel sogar einige asiatische Einlagen. Franziska Wigger, gebürtige Entlebucherin, ist in der klassischen und modernen Musik, wie in der Jodelszene aktiv. Eine kleine Kostprobe ihres grossen Könnens gab sie spontan den Gästen auf der Lueg. Der Song ist ab sofort auf den üblichen Kanälen, wie iTunes, Amazon oder Spotify als Download verfügbar. Der Erlös geht zu hundert Prozent an die neu geschaffene Stiftung für die Schweizer Volksmusik und Volkskultur. Diese setzt sich für die Erhaltung, Förderung, Pflege und allgemeine Verbreitung der Schweizer Volksmusik als nationales Kulturgut ein und wurde von Geschäftsführer Markus Müller vorgestellt. Die Stiftung hat unter anderem den Zweck, die Jugend in diesen Bereichen zu fördern. Zudem werden Kulturaktivitäten im Bereich Volksmusik und Volkskultur in der ganzen Schweiz gefördert. Dabei werden alle Epochen und Projekte spartenübergreifend berücksichtigt. Initiant der Stiftung ist Jörg Moser, als Stiftungsräte amten Roland Heiniger, Matthias Iseli, David von Ballmoos, Raphaël Pilloud, Bernhard Rhyn, Thomas Binggeli und Matthias Kuratli. www.stiftung-svmk.ch. Zu Gunsten der Stiftung wurde an der Feier ein live gemaltes Bild von Priska von Gunten versteigert, glücklicher Besitzer ist Urs Lehmann. Musikalisch wurde der Anlass durch verschiedene Schweizer Jung-Formationen umrahmt, so auch von den Jodlerinnen «Geschwister Moser, Sandra-Claudia-Michaela» von Rüegsbach. Ebenso gab es nach der «Berner-Platte am Spiess» zum Abschluss ein traditionelles Feuerwerk.

Von Barbara Heiniger