• Chiara Anliker hat sich für die Maturaarbeit mit dem Porzi-Areal beschäftigt. · Bild: Leroy Ryser

29.01.2018
Langenthal

Maturandin beschäftigt sich mit Porziareal

Die Langenthalerin Chiara Anliker hat in ihrer Maturaarbeit die städtebaulichen Möglichkeiten auf dem Porzi-Areal untersucht und sich dabei speziell mit den heutigen Nutzern befasst. Die 18-Jährige hat mit Bravour bestanden und blickt zufrieden auf ihren einjährigen Arbeitsprozess zurück.

 

Seit Stephan Anliker mit seiner Firmengruppe «Ducksch und Anliker» das Porzi-Areal in Langenthal erworben hat ist klar, dass sich dieses Gebiet in den nächsten Jahren verändern wird. Derzeit werden während einer Testplanung unterschiedliche Möglichkeiten ausgearbeitet und geprüft.
Diesen Prozess hat indes Chiara Anliker, Stephan Anlikers Tochter, interessiert, weshalb sie in ihrer Maturaarbeit genauer darauf eingegangen ist. Die 18-jährige Schülerin wird in diesem Sommer das Gymnasium abschliessen und hat sich in den letzten Monaten mit ihrem Arbeitsthema «Städtebaulicher Transformationsprozess Porziareal Langenthal – Einbezug der heutigen Nutzer» intensiv auseinandergesetzt. Der Kern ihrer Arbeit besteht aus zwei Fragestellungen. Einerseits wollte sie überprüfen, welche Wünsche und Vorstellungen die jetzigen Nutzer haben und andererseits prüfte sie zusammen mit Fachexperten, ob diese auch möglich sind. Dafür hat sie nicht ganz 100 Stunden investiert und das Resultat in einer mit dem Anhang 60-seitigen Arbeit niedergeschrieben. «Zu Beginn fehlte manchmal ein bisschen die Motivation», gibt Chiara Anliker rückblickend mit einem Lachen zu, hängt aber an: «als der Zeitdruck grösser war, ging es automatisch ganz gut, sodass ich heute sehr zufrieden bin.» Das überrascht wenig, wurde sie doch mit der ausgezeichneten Schlussnote von 5,5 für ihren Einsatz belohnt.

Preis und Tradition
Während ihrem Arbeitsprozess konnte sie auch Sitzungen von den derzeitigen Inhabern beiwohnen und hautnah miterleben, wie die Planung stattfindet. Ausserdem besuchte sie das «Porzi-Kafi», bei welchem sie die jetzigen Nutzer über ihre Hoffnungen und Wünsche rund um die Veränderungen im Porzi-Areal befragen konnte. Dabei wurde rasch klar, dass gerade der finanzielle Aspekt ein wichtiger Punkt ist. Derzeit sind Gewerberäume im Porziareal erschwinglich, weshalb die aktuellen Mieter die verständlicherweise wohl unvermeidbare Preiserhöhung fürchten. «Ausserdem war es vielen ein Bedürfnis, dass die Geschichten und Traditionen erhalten bleiben. Sie waren für Neuerungen offen und ihnen war klar, dass neues Leben dem Areal guttun wird. Sie hofften aber auch, dass der altehrwürdige Charakter des Gebietes bestehen bleibt», verrät Chiara Anliker. Neu und alt sollen deshalb beide gleichermassen Platz finden.Wie Chiara Anliker mittlerweile weiss, decken sich viele dieser Wünsche mit jenen der Projektgruppe (siehe Kasten). Möglich ist die Umsetzung derweil ebenso, wie sich in den Umfragen mit diversen Fachkräften und der Inhaberfirma herausstellte. «Ich bin froh, konnte ich diese Ausgangsfrage beantworten», sagt die 18-jährige Gymnasiastin. Wegen einzelnen Verzögerungen und der Abhängigkeit vom Projektteam sei das nicht immer sicher gewesen, zumal sie die Arbeit bereits im November abgeben musste.

Vater hat geholfen
Ihr Vater habe ihr bei der Arbeit zweifellos geholfen, ohne ihn wäre es insbesondere schwieriger gewesen, Kontakt zu den entscheidenden Personen und Fachstellen herzustellen. «Bereits bei der Themensuche habe ich mich oft mit meinem Vater unterhalten. Grundsätzlich wollte ich ein aktuelles, regionales Thema. Als Fan des SC Langenthal wäre zuerst auch Eishockey möglich gewesen», erinnert sich Chiara Anliker, letztlich hat sie sich aber für das Porzi-Areal entschieden.
Dieser Auswahlprozess ist mittlerweile fast ein Jahr her; dass die Arbeit nun abgeschlossen ist, erleichtere sie. Die stressige Zeit ist indes noch nicht ganz fertig, im Sommer wird die Langenthalerin die letzten Prüfungen schreiben, ehe sie nach einem Zwischenjahr womöglich Betriebswirtschaft oder Architektur studieren will. Mit der erfolgreichen Maturaarbeit hat sie den Weg dazu jedenfalls geebnet.

Von Leroy Ryser