• Will die Region Oberaargau weiterentwickeln: Jon Baumann, stellvertretender Geschäftsführer Region Oberaargau und NRP-Projektleiter. · Bild: Michel Giesser

01.07.2021
Oberaargau

Mehr mutige Projekte für den Oberaargau

Er will die Region Oberaargau noch vermehrt spür- und sichtbar machen. Jon Baumann ist seit August 2020 stellvertretender Geschäftsführer der Region Oberaargau. Als Projektleiter Neue Regionalpolitik (NRP) setzt er sich für eine attraktive Weiterentwicklung des Oberaargaus ein.

Oberaargau · Jon Baumann sagt, dass es sein grosses Ziel sei, neue Perspektiven für den Oberaargau zu schaffen. Er will die Attraktivität dieser Region steigern, für alle, die hier leben und arbeiten wollen. Der 30-jährige Langenthaler ist überzeugt, dass die Region über ein grosses Entwicklungspotenzial verfügt. Nicht zuletzt an ihm liegt es, dieses Potenzial nutzbar zu machen, ist doch Baumann seit August letzten Jahres nicht bloss stellvertretender Geschäftsführer der Region Oberaargau, sondern auch Projektleiter Neue Regionalpolitik (NRP) im Verwaltungskreis Oberaargau.
Eine Aufgabe, die ihn ganz besonders reizt, «weil wir uns hier ausserhalb der normalerweise starren Planungskonzepte bewegen», sagt er. NRP biete viele Gestaltungsmöglichkeiten. «Hier können aussergewöhnliche Ideen verwirklicht werden, neue Angebote realisiert oder mit coolen, innovativen Projekten Bedürfnisse geschaffen werden.» Im Rahmen der Neuen Regionalpolitik (NRP) werden innovative und wertschöpfungssteigernde Projekte in den Bereichen Kultur, Wirtschaft, Freizeit und Tourismus mit einem Projektbeitrag oder einem zinslosen Darlehen von Bund und Kanton unterstützt.

Baumann ermuntert Oberaargauer
Dieser Bereich verfüge im Oberaargau über grosses Entwicklungspotenzial, ist Jon Baumann überzeugt. Der gebürtige Aarwanger sagt: «Die Region verfügt über einen überaus starken Industriezweig, der für die Region äusserst wertvoll ist. Gleichzeitig müssen wir aber schauen, dass wir uns auch auf anderen Gebieten weiterentwickeln», erwähnt Baumann, der sich wünscht, dass sich die Oberaargauer getrauen und künftig noch etwas mehr wagen würden. Er weist auf die Gelder von Bund und Kanton hin, die für NRP-Projekte bereitstehen. «Die Förder-Töpfe sind gut gefüllt. Solange das so bleibt, ist es mein Ehrgeiz, möglichst viele tolle Projekte in der Region zu realisieren, damit der Inhalt dieser Förder-Töpfe auch zu einem beträchtlichen Teil hier verteilt wird.» NRP sei ein ideales Instrument, das die Leute dazu befähige, ihre Ideen zu verwirklichen.
Jedes NRP-Projekt bilde ein Mosaiksteinchen zum Gesamtbild einer abwechslungsreichen und attraktiven Region. Diesbezüglich weist Jon Baumann auf erfolgreich realisierte NRP-Projekte hin wie suisseessence (Wangen a. A), eine Pflegelinie aus regionalen Kräutern und Nadelbäumen, das Kreuz in Herzogenbuchsee mit seinen vielfältigen Angeboten, oder Laspace, coworking Langenthal, für zeitgemässes Arbeiten. Mit der Realisierung von Themenwegen in Huttwil befindet sich ein neues NRP-Projekt in der Startphase der Umsetzung.
NRP bietet laut Baumann wertvolle Unterstützung, von der Konzeptphase bis zur Realisierung. Laufen muss das Projekt letztendlich aber selber, hier endet die NRP-Unterstützung, denn Betriebsbeiträge sind keine vorgesehen. Baumann ist aber überzeugt, wer über eine gute Idee verfügt, der könne diese mit NRP zur Realisierung bringen, weil mit den Beiträgen von Bund und Kanton vieles möglich sei.

Perspektiven für Zukunft entwickeln
Der NRP-Projektleiter ist nämlich der Meinung, dass es wichtig ist, dass diese Region Perspektiven für die Zukunft entwickelt, «damit viele Leute hier arbeiten, aber auch ihre Freizeit in der Umgebung verbringen können.» Baumann selbst glaubt, dass er diesbezüglich ein gutes Beispiel sei, habe er doch den Bezug zu dieser Region nie verloren, obwohl er während seiner Ausbildungszeit in St. Gallen, Zürich, Lausanne oder Bern studiert und gearbeitet habe. Die vielfältigen Möglichkeiten im Bereich Freizeit und Erholung, die gute geografische Lage, die Natur und nicht zuletzt auch attraktive Arbeits- und Wohnbedingungen hätten ihn zurück in den Oberaargau gelockt. «Der Oberaargau ist und bleibt mein Zuhause», fügt er schmunzelnd hinzu.
Deshalb habe er sich letzten Sommer auf die Stelle als stellvertretender Geschäftsführer der Region Oberaargau gemeldet. «In diesem Job ist man mit vielen Themenbereichen konfrontiert, die mich interessieren», begründet Jon Baumann seine Bewerbung. Nach seiner Wahl stand für ihn fest, dass er längerfristig in die Region zurückkehren möchte, weshalb auch seine Lebenspartnerin von Bern nach Langenthal zog. Der Job habe gehalten, was er versprochen habe, zieht Baumann nach zehn Monaten eine erste positive Bilanz. «Bei dieser Arbeit sei man sehr nahe am Leben in dieser Region», hat er festgestellt. Die Arbeit sei greifbar, «die Auswirkungen meiner Tätigkeit sind viel schneller sichtbar als bei vorherigen Tätigkeiten.» Zugleich stelle der Job aber auch eine grosse Herausforderung dar. «Es geht darum, den verschiedenen Anspruchsgruppen – sei es aus Wirtschaft, Gesellschaft oder insbesondere auch Gemeinden – laufend zu beweisen, welchen Nutzen gewisse Massnahmen haben. Es gilt, den Zusammenhalt in der Region zu fördern und zu erklären, weshalb es sich lohnt, gemeinsam in die gleiche Richtung zu marschieren.»
Und mit seiner Zusatzaufgabe als NRP-Projektleiter sieht Jon Baumann zudem die Möglichkeit, seine Vision Realität werden zu lassen: «Es ist mir ein grosses Anliegen, dass die Region Oberaargau künftig noch spür- und sichtbarer wird.»

Von Walter Ryser