• Grosses Unterhaltungs-Kino in Affoltern (Bilder, von links): Moderator Sascha Ruefer mit Melanie Oesch von «Oesch’s die Dritten». Michael Ringler spielt das Akkordeon bei den «Jungen Zillertalern». · Bild: Walter Ryser

10.07.2017
Emmental

Melanie bringt das Festzelt zum Kochen

Der zweite Unterhaltungsabend am Vorabend des Bernisch-Kantonalen Schwingfests in Affoltern wurde zum grossen Stimmungsmacher. Verantwortlich dafür war in erster Linie Melanie Oesch. Die Volksmusik-Sängerin brachte mit der Oesch-Family das Festzelt zum Kochen.

Affoltern · Das muss man der Frau lassen, ob man sie nun mag oder nicht, aber Melanie Oesch weiss, wie man das Publikum begeistern kann. Was die quirlige Volksmusik-Sängerin am Vorabend des Bernisch-Kantonalen Schwingfestes in Affoltern bot, das war ganz gros-ses Unterhaltungs-Kino. Salopp formuliert könnte man sagen, dass die Leadsängerin der Volksmusikgruppe «Oesch’s die Dritten» eine «Rampensau» mit Stil ist. Zwei Stunden lang bot sie mit ihrer Familie im grossen Festzelt vor rund 2000 Besuchern eine tolle Show. Das war pure Musik-Leidenschaft, ansteckende Volksmusik-Freude und totale Hingabe, die Melanie Oesch auf der Bühne versprühte und ins Publikum übertrug.

Begeistertes Publikum
Dieses nahm den Begeisterungs-Funken auf. Verglich der Moderator des Abends, der bekannte Fernsehreporter Sascha Ruefer, zu Beginn des Abends die Stimmung im Festzelt noch mit jener bei der Einweihung der Kläranlage in seinem Wohnort Schenkon, lockten «Oesch’s die Dritten» das Publikum wenig später vollends aus der Reserve. Nach zwei Stunden sass kaum noch jemand im Festzelt auf den Sitzbänken, viele standen längst darauf und machten begeistert mit, wenn Melanie Oesch mit ihrer Familie zu einem neuen Song ansetzte.
Der Abend wurde so je länger desto mehr zum grossen Stimmungsmacher für den sonntäglichen Höhepunkt, dem Bernisch-Kantonalen Schwingfest. Einen grossen Anteil daran hatte auch die einheimische Cover-Band «Freebe», die als «Warm-up-Gruppe» den Abend eröffnete und in der Tat das Publikum erwärmte und mit hervorragend interpretierten Schweizer Mundart-Songs auf Touren brachte.

OK ist zur Hochform aufgelaufen
Verständlich, dass dabei auch Marianne Geissbühler wie ein «Honigkuchenpferd» strahlte. Die Verantwortliche des Rahmenprogramms beim Kantonalschwingfest war schlicht begeistert, nicht bloss vom letzten Unterhaltungsabend, sondern vom gesamten Festverlauf. «Jeder Abend war ein Erfolg», gab sie mit Genugtuung, aber auch Erleichterung zu verstehen. Neun Tage lang stimmte sich das Organisationskomitee, die Bevölkerung und die ganze Region mit einem vielfältigen Unterhaltungsprogramm auf den Schwinganlass ein. «Ich bin so froh, dass alles, was wir ins Programm aufgenommen haben, Anklang gefunden hat», bemerkte Marianne Geissbühler und wies darauf hin, dass beispielsweise die «Emmentaler-Stube» jeden Abend berstend voll gewesen sei.
Die 60-jährige Lehrerin und Landwirtin zeigte sich auch erfreut «über die sehr vielen schönen und zum Teil sogar überschwenglichen Reaktionen aus der Bevölkerung, die bei mir eingegangen sind.» Angesprochen auf ihr persönliches Highlight während den neun Tagen, konnte sie sich nicht festlegen. Jeder Abend sei speziell gewesen, sagte sie. Es habe riesig Spass gemacht. Dass die ganze Geschichte mit einem immensen Aufwand verbunden war, bestreitet Marianne Geissbühler nicht, zeigte sich aber auch hier begeistert vom Teamwork im OK und Helferteam. «Unter der Woche waren immer wieder Absprachen, Abklärungen und kurzfristige Anpassungen nötig», betonte sie. Dabei sei das OK-Team im Verlaufe des Festes noch näher zusammengerückt und von Tag zu Tag stärker geworden. «Gegen Ende hin sind wir regelrecht zur Hochform aufgelaufen. Das hat nicht nur das OK zusammengeschweisst, sondern auch das ganze Dorf gekittet.» «Momou», sie habe auch Zeit zum Geniessen gehabt, entgegnete sie auf die Frage, ob sie persönlich vom Fest überhaupt etwas gehabt habe. Froh ist sie nicht zuletzt darüber, dass sie alles gut überstanden hat. «Ich habe mich nämlich schon hin und wieder gefragt, ob ich das rein körperlich prestieren werde, bin ich doch nicht mehr die Jüngste», erzählte sie und fügte lachend hinzu: «Aber eigentlich war das gar keine Arbeit für mich, das war einfach ein ganz tolles Hobby.» Ein Hobby zudem, das Tausende in der Region nicht nur unterhalten, sondern während Tagen mit Begeisterung erfüllt hat. 

Von Walter Ryser