• Nadine Meister beim konzentrierten Einspielen mit ihrer Querflötenlehrerin Livia Gučanin. Nervöser als vor dem Auftritt war sie vor der Rangverkündigung. · Bilder: Barbara Heiniger

  • Die Jury mit Daniela Jordi-Körte und Armin Renggli bewertet den Vortrag von Nadine Meister mit einer guten Note. Sie wird Dritte.

  • Von Anspannung ist hier bei allen Beteiligten nichts zu spüren: (von links) Sara Jäggi, Livia Gučanin, Nadine Meister und Renate Ritter (Leiterin Musikschule Sumiswald).

23.09.2022
Emmental

Musik und etwas Nervosität liegt in der Luft

Der Emmentalische Musikwettbewerb wurde von den Musikschulen Huttwil, Region Burgdorf, Sumiswald und Oberemmental

organisiert. Dies in Zusammenarbeit mit dem Emmentalischen Musikverband und erstmals in Sumiswald. Mit ihrer Querflöte nahm Nadine Meister aus Grünenmatt als Solistin am Wettbewerb teil, der «Unter Emmentaler» begleitete die bald 16-Jährige an

ihrem speziellen Tag.

Sumiswald · «Vor der Rangverkündigung war ich fast nervöser als vor dem Auftritt», hält Nadine Meister aus Grünenmatt mit einem feinen Lächeln fest. Dies war eigentlich verwunderlich, denn die Querflötistin hat sich sehr gut auf den Wettbewerb vorbereitet. Zahlreiche Übungsstunden wurden absolviert um das gewählte Stück, die «Sonata pour flûte et piano», komponiert von Mel Bonis, wo Nadine Meister die ersten beiden Sätze spielte, perfekt vorzutragen.

«Chic»und pünktlich
«Ich werde morgen um 12 Uhr in Sumiswald sein, damit ich für den Auftritt um 13.20 Uhr genügend Zeit habe», sagte Nadine Meister am Vorabend der Schreibenden am Telefon und freute sich auf eine ruhige Nacht. Pünktlich traf die junge Künstlerin in der Schulanlage in Sumiswald ein. Sehr chic waren die schwarze Hose und der weisse Pullover als Outfit für den grossen Auftritt gewählt.

«Nadine nimm dir Zeit, um alle Töne zu spielen»
Nadine Meister wurde dann gleich von ihrer Querflötenlehrerin Livia Gučanin in Empfang genommen. Im kleinen Zimmer im Dachgeschoss vom Schulhaus Sumiswald fand das Einspielen statt und die Querflötistin bekam nochmals wertvolle Auftritt-Tipps. «Nadine, nimm dir Zeit, um alle Töne zu spielen. Wenn dir etwas passiert am Vortrag, spiel einfach weiter, das Stück ist so schön», gab Livia Gučanin ihrer Schülerin mit auf den Weg. Einige Anfänge und Übergänge in der Sonate übte Nadine Meister ebenfalls noch kurz mit ihrer Korrepetitorin Sara Jäggi ein. Sie ist, wie Livia Gučanin, auch eine Lehrperson an der Musikschule Sumiswald.
Mit einem kleinen Schmunzeln wurde dabei festgestellt, dass das Klavier in der Aula neu gestimmt sei und damit die Töne sicher gut klingen. «Du warst etwas früh bei 158, es dürfte eine Spur lauter sein, gib etwas Klang, sonst gehst du etwas in die Knie», waren einige der kleinen Hinweise die Livia Gučanin an Nadine Meister kurz vor dem Auftritt gab.

Luft mit Ausrufezeichen
«Ich schreibe Luft mit Ausrufezeichen», bemerkte Nadine Meister bei einer speziellen Stelle in den Noten, die in ihren Augen manchmal gut klappte und manchmal eben auch etwas weniger.
Nach einigen Minuten der Ruhe und einem Schluck Wasser packte Nadine Meister dann ihre Querflöte ein. Waren da erste Zeichen der Anspannung zu spüren, war das Lampenfieber? Ruhig und mit gemessenen Schritten führte Livia Gučanin ihre Schülerin zur Aula. «So direkt vor dem Auftritt war ich etwas nervös, da half das ruhige Atmen und die Sicherheit meiner Lehrerin», blickte die Querflötistin zurück.
Auf der Bühne wirkte Nadine Meister voll konzentriert und sicher, das Publikum war mäuschenstill und lauschte dem klangvollen Vortrag. Die unzähligen Übungsstunden und das grosse Engagement zeigten bei der Präsentation nun ihre Wirkung. Die «Sonata pour flûte et piano» (Mel Bonis) erklang genial. Die beiden Experten Daniela Jordi-Körte und Armin Renggli, Jury Blasinstrumente, hörten ganz genau zu.

Die hohen Gis sind gelungen
«Die hohen Gis sind mir sehr gut gelungen, da hatte ich Freude», stellte Nadine Meister rückblickend fest. Sie war mit ihrem Vortrag zufrieden und es gab im Stück nur wenige Stellen, wo sie meinte, es hätte noch besser sein können. Bei der Rangverkündigung wurde das gute Gefühl bestätigt. In der Kategorie 3 erreichte Nadine Meister den guten 3. Rang mit 91 Punkten. Sie machte zum zweiten Mal bei dem Wettbewerb mit und absolvierte vorher auch Stufentests.

Fachfrau Gesundheit
Mit der Blockflöte begann bei Nadine Meister ihre musikalische Instrumenten-Karriere. Seit sieben Jahren spielt sie Querflöte, die letzten drei Jahre wurde sie dabei von der Lehrerin Livia Gučanin unterrichtet. Diese setzte nach dem Bachelorabschluss 2014 ihr Studium fort und absolvierte den Pädagogik Master und den Performance Master an der Hochschule der Künste in Bern. Neben ihrer Unterrichtstätigkeit ist sie als freischaffende Flötistin tätig.
Nadine Meister ist in der Ausbildung als Fachfrau Gesundheit FaGe im Alterszentrum Sumia Sumiswald AG. Nebst dem Musizieren sind Reiten und Singen in einer Band weitere Hobbies. «Es würde mich schon reizen, in einer Formation zu spielen», nennt Nadine Meister eines ihrer Ziele mit der Querflöte. Vorerst geniesst sie nun aber den Erfolg beim Wettbewerb zusammen mit ihrer Familie, der Lehrerin Livia Gučanin und allen Beteiligten der Musikschule Sumiswald.

Von Barbara Heiniger