• Das grösste Sanierungsprojekt wird auf der Seite der Dorfgasse realisiert. Hier soll sich die Situation für die Fans merklich verbessern. · Bild: Leroy Ryser

  • So soll der Eingangsbereich dereinst aussehen. Die Fans müssen dann nicht mehr im Freien für den Stadioneintritt anstehen. · Bild: zvg

  • Ruedi Minder wartet noch die Einsprachefrist ab, danach wird mit den einzelnen Sanierungsprojekten gestartet. Bild: Leroy Ryser

23.03.2020
Sport

Nach dem «Ja» läuft die Planung bereits

Mit dem «Ja» zur Planung des neuen Stadions hat das Volk auch Mittel gesprochen, um die Kunsteisbahn Schoren in Langenthal moderat zu sanieren. Der Rohrbacher Ruedi Minder, Geschäftsführer der Kunsteisbahn AG, hat nun mit der Planung begonnen, um gleich nach dem Ablauf der Einsprachefrist handeln zu können.

Kunsteisbahn Schoren, Langenthal · Das «Ja» zum neuen Langenthaler Eisstadion hat auch bei den Betreibern des alten Eisstadions im Schoren für Erleichterung gesorgt. Damit verknüpft sind nämlich Investitionen in die Kunsteisbahn Schoren von 448 000 Franken, welche das Volk ermöglicht hat. «Wir waren lange ein bisschen zwischen Stuhl und Bank und wissen nun, dass die Absicht besteht, bald ein neues Stadion zu bauen», erklärt Ruedi Minder. Er habe nun ausserdem die Möglichkeit, das jetzige Zuhause des Langenthaler Eissportes vernünftig und moderat zu sanieren. «Wir haben bis 2026 geplant. Bis dann wollen wir hier Eissport für unsere Nutzer ermöglichen. Und dafür braucht es einzelne Anpassungen.»
Dabei wird vor allem eines klar: Insbesondere sanitäre Anlagen und Lüftungen sind alt, teilweise gar uralt und marode. Toilettenanlagen und Duschen werden deshalb erneuert, an einzelnen Orten grauten Wände bereits. Und im Restaurant beispielsweise muss die Lüftung erneuert werden, damit die Abluft verbessert werden kann. Ruedi Minder ist sich nämlich sicher, dass gerade im Zusammenhang mit der Corona-Krise künftig noch besser darauf geschaut wird.

Eine vierseitige Uhrenkonstruktion
Für den Geschäftsführer der Kunsteisbahn AG ist aber eines wichtig: Die Sanierung ist ein Light-Paket und keine Luxusvariante, letztlich gehe es nur darum, die Zeit zu überbrücken, bis ein neues Stadion steht. 121 000 Franken werden für sanitäre Anlagen, Hygieneverbesserungen und die Sicherheit ausgegeben, 148 000 Franken, um Auflagen des Eishockeyverbandes einzuhalten und 169 000 Franken werden für infrastrukturelle Verbesserungen ausgegeben. «Eine der Auflagen von Swiss Icehockey lautet, dass in der Mitte der Halle auf vier Seiten die Zeit erkennbar ist. Wir haben bereits zwei Uhren und werden zwei weitere erwerben, damit wir ein Konstrukt bauen können, das wir unter das Hallendach hängen können.» Eine LED-Anzeige hingegen werde es nicht geben, diese wäre weitaus zu schwer. «Eine solche Anzeige ist ebenfalls Vorschrift. Mit jener, die wir haben, hat sich der Verband gerade noch einverstanden erklärt.»

Zeitplan wird vorbereitet
Ebenfalls gebaut wird das lange angekündigte Vordach auf der Seite der Dorfgasse. Die Zelte, die dort aktuell noch stehen, werden dann entfernt, der Eingangsbereich wird durch dieses Konstrukt künftig gedeckt sein. «Es wird ähnlich sein wie jetzt schon. Da wird beispielsweise ein Tresen sein, der Grillcontainer wird weiterhin draussen stehen – aber die Fläche direkt am Rücken der Eishalle wird grossflächig überdacht sein», erklärt Ruedi Minder.
Für jene, die ihre Verpflegung draussen geniessen oder rauchen wollen, werden weiterhin Schirme aufgespannt, die vor der Witterung schützen.
Das Ziel, welches Ruedi Minder verfolgt, ist, dass im nächsten August zum Saisonstart hin alles bereit steht und umgebaut ist. Versprechen kann er dies aber nicht. «Die Planung und das Konzept werden jetzt aufgestellt. Zuerst müssen wir noch die 30-Tage-Einsprachefrist abwarten und dann wird gestartet.» Schreiten die Bauarbeiten dann wie geplant im Sommer voran, wird im Winter alles bezugsbereit sein. Auch dafür werden die Mitarbeiter der Kunsteisbahn selbst Hand anlegen. «Beispielsweise beim Rückbau werden wir viele Eigenleistungen erbringen, um die Kosten tief zu halten», sagt der Geschäftsführer weiter. Dies wurde bereits beim Restaurantumbau im letzten Sommer so gemacht.
Danach soll in den nächsten Jahren im Langenthaler Schoren Ruhe einkehren, was grössere bauliche Massnahmen betrifft. Ruedi Minder sagt aber auch: «Je länger es dauert, bis wir ein neues Stadion haben, desto grösser wird das Risiko, dass einzelne Maschinen aussteigen.» Auch deshalb habe man ebenfalls bereits Notfallpläne zurechtgelegt, sollte beispielsweise die Kühlmaschine aussteigen. «Eine Saison in einem solchen Fall zu überbrücken, wäre zwar mit Kosten verbunden, aber möglich. Mehr als eine solche Saison durchzustehen, wäre dann wohl schwierig.»

Vorfreude auf neues Stadion
Weiterhin sei deshalb der Zeitplan zum Bau eines neuen Stadions gedrängt. Obwohl die Zeiten der Kunsteisbahn Schoren dann endgültig gezählt sind, freut sich auch Ruedi Minder bereits darauf. «Auch an der neuen Stätte wird es wieder fähiges Personal brauchen. Wenn wir also hier gut arbeiten, können wir hoffentlich am Tag X im Schoren den Schlüssel abgeben und mit dem gleichen Team den neuen Schlüssel am darauffolgenden Tag im Hard übernehmen.»
Er selbst wird im Jahr 2024 zwar pensioniert, bietet aber seine Hilfe und sein Know-how gerne an, wenn es für die Planung des neuen Stadions gebraucht wird. Obwohl nach diesem Sommer im Eisstadion Schoren weniger gebaut wird, stehen dem Langenthaler Eissportwesen äusserst interessante Tage und Jahre bevor.

Von Leroy Ryser