• Andreas «Chutz» Schneeberger erklärt seinen Jungs in der Garderobe, wie gespielt wird. · Bilder: Leroy Ryser

  • Die beiden Langenthaler Trainer Andreas Schneeberger (Junioren U20-A) sowie Martin Schaub (Junioren U15-Top) stehen mit ihren Teams vor den entscheidenden Partien.

10.03.2020

Nachwuchs vor wichtigen Saisonspielen

Junioren U20-A und Junioren U15-Top SC Langenthal – Beim SC Langenthal wollen neben den Damen auch zwei Juniorenteams aufsteigen. Für die Junioren U20-A wäre es nach dem Abstieg in der letzten Saison eine Rückkehr ins Top-Niveau, die Junioren U15-Top hingegen wollen den Sprung ins Elite-Level nach mehrmaligen Versuchen endlich schaffen. Bereits morgen Mittwoch startet die entscheidende Phase.

Eishockey · Der SC Langenthal könnte in dieser Saison eine starke Spielzeit erleben. Die erste Mannschaft steht im NLB-Halbfinale gegen den EHC Kloten. Nach dem Sieg über den EHC Olten im Playoff-Viertelfinal kann sie weiterhin Meister werden. Die Damen haben soeben den Meistertitel in der zweithöchsten Damenliga gewonnen und kämpfen um den Aufstieg in die höchste Spielklasse.

Zwei Juniorenaufstiege als Ziel
Bei den U15- und den U20-Junioren beginnt am Mittwoch die ganz heisse Phase im Kampf um den Aufstieg. Dafür besorgt sind vor allem die beiden Trainer Martin Schaub (U15) und Andres Schneeberger (U20). Die Vorfreude auf die entscheidende Phase sei auch im Club spürbar, finden die beiden. «Die Vorgabe vom Club ist klar, es sollen zwei Aufstiege werden», weiss Martin Schaub. Zu viel Druck wolle man sich aber nicht zumuten, sagt Andreas Schneeberger, den alle «Chutz» nennen. «Letztlich geht es über den Spass. Wir müssen immer noch wissen, wieso wir das tun. Und mit Freude erreicht man die Ziele am besten.» Und dennoch: Der Aufstieg ist das grosse Ziel für beide Equipen. Während die U20 – im letzten Jahr noch unter der Leitung von Schaub – vom Top- ins A-Niveau abgestiegen ist, versucht die U15-Top seit vier Jahren den Aufstieg ins Elite-Niveau zu schaffen. Bereits zum fünften Mal in Folge nimmt das Team nun an den Aufstiegsspielen teil.

U15: 14 Mal zweistellig gewonnen
Im Rückblick auf die Qualifikation konnten beide Mannschaften überzeugen. Die U15 verlor nur das letzte Spiel. 14 von 26 Partien gewann die Mannschaft von Martin Schaub zweistellig. Dies ist auch die grösste Herausforderung, denn in den Aufstiegsspielen werden die Gegner besser sein. In einer Fünfergruppe – die zwei schwächsten Elite-Teams und die drei Gruppensieger des Top-Levels – werden zwei Aufstiegsplätze vergeben. Verlieren ist von Beginn weg verboten, weil es nur vier Duelle und keine Rückspiele gibt.
«Wir mussten während der Saison verhindern, dass sich Automatismen einschleichen, die uns in den entscheidenden Spielen nicht helfen. Da war es manchmal bei den deutlichen Siegen schwierig, die Spieler ständig auf Kurs zu halten.»
Um dennoch Defizite aufzudecken, wurden Testspiele gegen Mittelfeld-Teams des Elite-Niveaus abgehalten. Diese Partien gingen nach zwei starken Dritteln allesamt verloren. Die Grenzen zu sehen und zu erkennen, sei für die Vorbereitung auf die finale Phase gut und wichtig gewesen. Dass man am Samstag die Qualifikation mit einem harten Fight gegen das zweitplatzierte Lyss (1:2-Niederlage nach Penaltyschies-sen) beendet habe, sei als Einstimmung auf die nächste Partie trotz Niederlage nicht schlecht gewesen. Die Mannschaft sei sich damit bewusst, dass ein Nachlassen verheerend sein könne.

U20: Eine wichtige Niederlage
Nicht ganz so deutlich war die Erfolgsserie der U20, obwohl auch die Mannschaft von Andreas Schneeberger den Kontrahenten überlegen war. «Wir hatten viele Spiele, bei denen wir nicht gut gespielt haben und dennoch gewannen. Oft dachten die Spieler dann: Spielt ja keine Rolle, wir gewinnen sowieso.» Dies wäre für die entscheidende Phase verheerend, denn auch bei der U20 gilt ab sofort: Verlieren verboten. Zuerst misst sich der SCL mit den Gruppensiegern von Ost und West in zwei Spielen.
Wer das A-Finale gewinnt, spielt dann gegen das schlechteste Top-Team (Morges) um den Aufstieg. «Wenn wir gut laufen, können wir jeden Gegner schlagen», ist sich der Trainer sicher, genauso gut könne man aber zwei Niederlagen einziehen und die Ligaqualifikation verpassen. «Eine Prognose zu machen, ist deshalb schwer.» Zuversichtlich stimmt ihn ausgerechnet eine Schwächephase von Mitte Januar. «Dort hatten wir drei schlechte Wochen und verloren plötzlich gegen Burgdorf. Das war für die Mannschaft ein Knackpunkt, auf den sie sehr gut reagiert hat. In den darauffolgenden drei Spielen hatten wir ein Torverhältnis von 39:2-Toren.»
Zum Aufstieg verhelfen könnten auch drei sogenannte «Overage-Spieler», pro Spiel darf ein U20-Team nämlich drei Spieler einsetzen, die eigentlich ein Jahr zu alt für die älteste Juniorenkategorie sind. Zur Verfügung stehen Langenhal Larys Marbot (Wiki-Münsingen), Nicola Minder und Lars Hofmann (beide Hockey Huttwil), drei Spieler aus der MySports League.
Auch wenn die beiden SCL-Trainer ihre eigenen Wege gehen, so haben sie bis hierhin eine ähnliche Saison mit ähnlichen Herausforderungen erlebt. Nun soll auch das Ende gleich sein.  Dass die beiden Bandenchefs auf diese Saison hin auch noch die Teams getauscht haben, macht die Situation weiter speziell – für Schaub und Schneeberger. «Man kennt die Spieler beider Teams und hofft für alle, dass wir es auf beiden Stufen schaffen», sagt Martin Schaub.
Hin und wieder haben die beiden Trainer deshalb auch ein Spiel ihrer «alten» Mannschaft mitverfolgt und mitgefiebert. Letztlich ist aber nicht nur bei ihnen, sondern im ganzen Verein die Vorfreude und das Interesse für die entscheidende Phase gross.
«Vielleicht ist das Interesse bei uns jetzt sogar noch ein bisschen grösser, weil die erste Mannschaft pausiert. Dass das Interesse jetzt in der finalen Phase steigt, ist aber auch logisch», sagt Andreas Schneeberger. Auch deshalb sind die beiden froh, dass nun endgültig die entscheidenden Spiele anstehen. Es ist zu hoffen, dass eine reiche Ernte ansteht.

Infos
Die finale Phase beginnt für beide Teams am Mittwochabend. Um 17 Uhr starten die U15 gegen HC Université Neuchâtel, um 20.30 Uhr spielen die U20 gegen die Auswahl «Sense Future». Beide Spiele werden im Schoren ausgetragen.

Von Leroy Ryser