• Regierungsstatthalter Stefan Costa (links) übernimmt den Schlüssel zum Schloss (im Hintergrund) von Marc Häusler. Mit dabei Ehrendame Karin Fuhrimann in der Oberaargauer Tracht. · Bild: Irmgard Bayard

08.06.2022
Oberaargau

Neue «Schlüsselperson» im Statthalteramt

An der Feier zum Wechsel im Oberaargauer Regierungsstatthalteramt gab es im Zelt beim Schloss in Wangen an der Aare viel Lorbeeren: Vom Personal für den zurücktretenden Marc Häusler, von Stefan Costa für seine Vorgängerin als Präsidentin der Region Oberaargau und von Markus Fuhrimann für abgetretene Gemeindepräsidentinnen und -Präsidenten für ihren Einsatz.

Wangen an der Aare · «Das Klischee zu meiner Person ist, ich sei seriös und ein stiller Schaffer. Das ist ja in diesem Amt sicher kein Nachteil», befand Stefan Costa bei seiner kurzen Festrede. «Aber wer mich kennt, weiss, dass auch Humor Platz haben muss», so der neue Oberaargauer Regierungsstatthalter. Zur Schlüsselübergabe erzählte er denn auch eine kleine Anekdote aus seiner Kindheit. Nämlich, dass sein Grossvater in jungen Jahren lieber einen grossen Schlüssel im Hosensack mitführte als einen Fünfliber. «Er fand, damit könne er bei den Mädchen mehr Eindruck schinden.»
Der Schlüssel des Schlosses, der ihm zuvor übergeben worden war, sei zu gross für den Hosensack, befand er weiter. Aber er nehme ihn mit Kopf, um schlaue Möglichkeiten auszuloten und zu überlegen, wo Türen geöffnet werden könnten, mit Herz im Sinne der vier M – «Man muss Menschen mögen» –, um pragmatische Lösungen zu ermöglichen sowie alle gleich zu behandeln, und mit Hand, um nötige Entscheide zu treffen und Notwendiges durchzuziehen. «Ich freue mich wirklich auf die neue Tätigkeit», betonte Stefan Costa, «weiss aber auch um die Erwartungshaltungen von aussen und von mir selbst.»

Rückblick auf acht Jahre von Marc Häusler
Die Verabschiedung von Alt-Regierungsstatthalter Marc Häusler übernahm Christian Aebersold, der das Amt während der Übergangszeit für fünf Monate ad interim zusammen mit Alain Sommer führte. «In den acht Jahren hat er viel bewegt», blickte er zurück. Als Beispiele nannte er unter anderem die Einführung der Infrastrukturabnahmen bei Grossanlässen, die Vorbereitung und Begleitung verschiedener Projekte wie konsequente Täteransprache bei häuslicher Gewalt, den provisorischen Durchgangsplatz für Fahrende in Rohrbach, die Fusion Verein Identität Oberaargau mit dem ökonomisch-gemeinnützigen Verein Ober-aargau sowie die Mitwirkung bei Gesetzgebungsarbeiten und die Mitarbeit in unterschiedlichen Arbeitsgruppen. Es habe sich aber auch viel bewegt, fuhr er weiter und nannte neben Corona, Wetterkapriolen und speziell den Kirchturmbrand in Herzogenbuchsee oder – positiver – das kantonale Jodlerfest und das Oberaargauische Landesteilschiessen.
Aber auch ein paar persönliche Worte fehlten nicht, mit denen Christian Aebersold den Alt-Regierungsstatthalter als seinen Mentor ehrte. «Ich habe das Amt gerne und mit Leidenschaft gemacht», antwortete Marc Häusler darauf und gab das Lob weiter: «Das war jedoch nur dank eines guten Teams und mit euch allen möglich.»

Gemeindeoberhäupter verabschiedet und willkommen geheissen
Der Anlass war nicht nur als Schlüsselübergabe gedacht, sondern ersetzte den im Januar ausgefallenen traditionellen Neujahrsapéro. Es wurden drei Gemeindepräsidentinnen und vier Gemeindepräsidenten verabschiedet und zwei neue begrüsst. Zudem richtete der ehemalige Geschäftsführer der Region Oberaargau, Stefan Costa, ein paar Dankesworte an seine ehemalige Chefin Charlotte Ruf, die kürzlich zurückgetretene Präsidentin (der «UE» berichtete).
Das Fest, an dem als geladene Gäste Nationalrätin Christine Badertscher, Grossrätinnen und Grossräte sowie Amtsvorsteher teilnahmen, wurde umrahmt mit Örgeli-klängen von Thomas Aeschbacher, der den offiziellen Teil mit dem Berner Marsch und dem Oberaargauer Lied abschloss.

Von Irmgard Bayard