Neujahrs-«Chneble» mit leuchtenden Augen

Viel Leben an den drei ersten Tagen des Jahres in der Huttwiler Eishalle: Beim Gautschi-Cup, dem Nachwuchs-Eishockeyturnier des Schlittschuh-Clubs Langenthal spielten 400 Kinder mit ganz viel Freude um die Wette. Am Werk waren auch Knaben und

Mädchen aus Huttwil und Langenthal.

19. Gautschi-Cup in Huttwil · Wie in einem Ameisenhaufen ging es an den drei ersten Tagen des Jahres in der Huttwiler Eishalle zu und her. Am traditionellen Neujahrs-Nachwuchs-Eishockeyturnier Gautschi-Cup wirbelten über 400 hochmotivierte junge Eishockeyspielerinnen und -spieler umher. «Die Freude der mitmachenden Kinder ist der Lohn für die monatelange Vorbereitungsarbeit», findet Turnierleiter Marcel Kissling, der einem fünfköpfigen OK vorsteht. «Die Leidenschaft, mit welcher die Kinder Partie um Partie in Angriff nehmen, ist ansteckend», so Kissling. Total über 50 Mithelfende sorgten dafür, dass an drei Turniertagen insgesamt 38 Nachwuchsequipen dieser Eishockeyspass ermöglicht wurde. Für die Knaben und Mädchen im Alter von 6 bis 10 Jahren fanden je ein Anfänger- sowie ein Fortgeschrittenen-Turnier der U9-Alterskategorie (6 bis 9 Jahre) auf etwas kleinere Eishockeytore statt. Am dritten Turniertag stand die Altersklasse U11 (bis 10 Jahre) im Einsatz. Gespielt wurde zeitgleich auf drei quer angelegten Spielfeldern. Jeweils drei Mitspielende im Feld und der Torhüter oder die Torfrau waren erlaubt. Die meisten der Teams aus der ganzen Schweiz operierten mit drei Blöcken. Die Spiele dauerten 15 (U9) respektive 18 Minuten (U11).

Huttwil mit zwei Teams am Werk
Am Neujahrstag stand das U9-Anfängerturnier auf dem Programm. Erfreulicherweise konnten sich am Turnier des Schlittschuh-Clubs Langenthal auch zwei heimische Teams aus Huttwil anmelden. Einerseits spielten die bereits etwas geübten Kinder der Hockey Huttwil Academy und anderseits die blutigen Anfänger der Hockeyschule Huttwil, die in einigen Fällen erst gerade das Schlittschuhlaufen erlernt hatten, mit. Das Mitmachen stand im Zentrum. Die Hockeyschule verlor alle neun Partien und kassierte viele Gegentore. Die Academy konnte immerhin vier Spiele (zweimal 6:1 gegen die Hockeyschule Langenthal, 6:0 gegen die Hockeyschule Huttwil und 5:3 gegen den EHC Burgdorf) für sich entscheiden. «Es war für die mitmachenden Kinder ein wunderbares Erlebnis, Teil dieses Grossanlasses zu sein», sagt Huttwils «Tätschmeister» Andreas Vogt. «Die Resultate waren völlig zweitrangig. Das Gemeinschaftserlebnis in der heimischen Eishalle zählte», so der Präsident der Hockey Huttwil Academy. Der Turniersieg ging in die Hauptstadt an den SCB Future.

Beeindruckende Girlpower
Am Bärzelistag holte sich der EHC Olten den Sieg im U9-Fortgeschrittenenturnier. Im 14 Teams umfassenden Feld glänzte das reine Mädchenteam des SC Langenthal mit sechs Siegen und dem starken 6. Rang. Schon mit ziemlich mehr Schmackes ging es am 3. Januar im Turnier der U11-Altersklasse zur Sache. Ausgezeichnet in Szene setzten sich die vereinzelten Mädchen in den vorwiegend aus Jungs bestehenden Teams. Im mit gleich fünf Mädchen angetretenen Team «Langenthal blau» sorgte vor allem Leana Reinhard für Aufsehen. Die Nummer 24 war überall auf dem Feld anzutreffen. Hinten verhinderte die 9-Jährige oftmals sogar im Fallen Gegentore, vorne schoss der Wirbelwind mit den langen blonden Haaren Tor um Tor. «Durch meinen älteren Bruder bin ich zum Eishockey gekommen», sagt die Grasswilerin. «Diese Sportart hat es mir angetan. Mir ist es völlig egal, wenn ich gegen die Jungs spielen muss. Es motiviert mich sogar.» Dies ist während den Partien deutlich zu erkennen. Reinhard behauptet sich in den Zweikämpfen gegen die teilweise etwas rüpelhaft einsteigenden Jungs mit dem Stock – und wenn nötig auch mit den Fäusten. Selbst am Boden lieggend gilt Reinhards Fokus dem Puck. Ihr sichtbares Feuer für den Eishockeysport ist ansteckend und mitverantwortlich dafür, dass das Team «Langenthal blau» fünf Spiele gewinnen konnte (10. Rang). Noch etwas besser schloss das Team «Langenthal gelb» ab (6. Rang). Das Turnier gewannen die SCRJ Lakers.

Fortsetzung garantiert
Für den Turnierchef verlief die 19. Ausgabe wunschgemäss. «Das Zusammenspiel mit dem Campus-Team, dem 300-er-Club, welcher für die Verpflegungsstände verantwortlich zeichnete und dem Mithelfenden-Staff war super», so Marcel Kissling. Und für die Kinder habe das Turnier, welches für den SC Langenthal eine wichtige Einnahmequelle bildet, nicht nur Eishockey geboten. «Der Nachwuchs lernt respektvoll miteinander sowie bei der jeweiligen Spielanalyse mit Kritik umzugehen. Es sind wichtige Elemente für den weiteren Lebensweg», findet Kissling. Bei der Rangverkündigung am Turnierende waren die Resultate bereits sekundär. Egal auf welchem Rang klassiert: Alle Mitmachenden erhielten eine spezielle Medaille und ein praktisches blaues «Znüniböxli». Beide Präsente sollen an die schönen Momente am Gautschi-Cup erinnern. «Es wird an den Neujahrstagen 2025 zur 20-Jahr-Jubiläumsaustragung  kommen. Sollte dies in Huttwil nicht mehr möglich sein, wünsche ich mir, eine Lösung im Schoren in Langenthal zu finden», blickt Marcel Kissling motiviert voraus.   

Auszug aus der Rangliste:Turnier U9-2 (10 Teams): 1. SCB Future; 2. EHC Olten; 3. EHC Kloten; 5. SC Langenthal; 7. Hockey Huttwil Academy; 9. Hockeyschule Langenthal; 10. Hockeyschule Huttwil. – Turnier U9-1 (14): 1. EHC Olten; 2. EHC Dübendorf; 3. Dragon Thun;
6. SC Langenthal Girls; 11. SC Langenthal. – Turnier U11-2 (14): 1. SCRJ Lakers; 2. Argovia Stars; 3. Dragon Thun; 6. SC Langenthal gelb;  10. SC Langenthal blau.

Von Stefan Leuenberger