• Die HG Heimiswil A nimmt die Schweizer Meisterschaft als bestklassiertes regionales Team in Angriff. · Bild: zvg

  • Mario Rentsch und die HG Wasen-Lugenbach A möchten diese Saison wieder eine bessere NLA-Klassierung erzielen. Bilder: Stefan Leuenberger

  • Heimiswils Mannschaftsführer Stefan Luginbühl strebt mit seiner Equipe nach dem 4. Rang 2022 einen erneuten NLA-Spitzenrang an.

31.03.2023
Sport

Regionales Trio in der höchsten Spielklasse

225 Hornussermannschaften nehmen die Schweizer Meisterschaft 2023 in Angriff. In der NLA ist die HG Höchstetten A der haushohe Titelfavorit. Aus dem «UE»-Gebiet spielen Heimiswil A, Wasen-Lugenbach A und Schafhausen A in der höchsten Spielklasse mit. Die HG Gondiswil organisiert im August Hornusserfeste.

Hornussen · Nach dem grossen Rückgang nach der Coronapause – die Beteiligung an der Schweizer Meisterschaft der Hornusser fiel von 258 auf 226 Teams –, kann auf diese Saison hin eine Stabilisierung vermeldet werden. «Einige Gesellschaften haben B- oder C-Equipen zurückgezogen, andere neue angemeldet», sagt Bruno Ryser, Geschäftsstellen-Leiter des Eidgenössischen Hornusserverbandes EHV. «Am Ende konnten 225 Teams eingeteilt werden.» Am Wochenende erfolgt – so Petrus mitspielt – der Startschuss der 29. Schweizer Meisterschaft der Hornusser. Für alle Spielklassen – NLA/NLB (je 13 Runden), 1./2. Liga (je 11 Runden), 3. Liga (9 Runden) und 4./5. Liga (je 7 Runden) – gilt auch für die Meisterschaft 2023: Die letzte Runde findet bereits im Juli und damit vor den Sommerferien statt. Dieses neue Spielsystem – die zweite Saisonhälfte soll voll und ganz den Hornusserfesten gehören – hat sich bei der Premiere 2022 bewährt.

Heimiswil A die regionale Nummer 1
14 Teams kämpfen in der NLA um den Meistertitel – der eigentlich schon vor der ersten Runde vergeben ist, zu überlegen wird die HG Höchstetten A auch 2023 auftreten. «Läuft alles normal, wird der Meistertitel nach Höchstetten gehen», bestätigt Bruno Ryser. «Als erste Verfolger sehe ich Bern-Beundenfeld A und ein bisschen dahinter Wäseli A», wagt Ryser einen Tipp. Wenn Urtenen A und Wasen-Lugenbach A keine Aussetzer haben, dürften sie im Kampf um einen Podestplatz ebenfalls Chancen haben. Der Vize-Schweizer-Meister in der Saison 2013 belegte in der Meisterschaft 2019 den starken 3. Rang. In der ersten Meisterschaft nach Corona lief es im vergangenen Jahr nicht ganz so rund. Gleich fünf Nummern waren für Wasen-Lugenbach A zuviel, um vorne mitzumischen (8. Rang). Dadurch war die HG Heimiswil A für einmal die beste regionale Hornussergesellschaft. Die Heimiswiler kassierten «nur» drei Nummern und belegten damit hinter dem NLA-Top-Trio Höchstetten A, Bern-Beundenfeld A und Wäseli A den 4. Rang. Nur ein bisschen Glück fehlte, um das punktgleiche Wäseli A vom NLA-Podest zu stossen. Das Team von Mannschaftsführer Stefan Luginbühl wird bestrebt sein, auch 2023 vor der Wasen-Lugenbach-Equipe um Mannschaftsführer Simon Leuenberger klassiert zu sein. Für die dritte «UE»-Equipe in der NLA gilt das gleiche Ziel wie im Vorjahr: Ligaerhalt. Die HG Schafhausen A um Mannschaftsführer Adrian Hofer tut gut daran, die notwendigen Punkte zum weiteren Mitmachen in der höchsten Spielklasse möglichst rasch einzufahren. «Bei Schafhausen A wird ganz klar die Ries-arbeit über die Klassierung entscheiden», ist Bruno Ryser überzeugt. Um die Einzelschläger-Krone dürfte es zum Duell zwischen den Höchstettern Stefan Studer und Simon Erni (Gondiswil) kommen.

Thöriger mit Aufstiegsambitionen
In der NLB spielen je 14 Teams in zwei Gruppen. In der Gruppe 1 gehört die HG Thörigen Jahr für Jahr zu den Aufstiegsanwärtern. «Es würde nicht erstaunen, wenn es Thörigen A in die NLA schafft», zollt Bruno Ryser Respekt. In der Saison 2022 schnappte die HG Epsach A den Thörigern den Platz in der NLA weg. Die Thöriger werden unter anderen starken Equipen vor allem gegen einen Krösus im Hornussersport zu kämpfen haben. Nach dem tragischen Abstieg aus der NLA versucht der fünffache Schweizer Meister Zuchwil, welcher sich mit Wiedlisbach zusammengeschlossen hat, wieder ins Oberhaus zurückzukehren. Ebenfalls in der Gruppe 1 wird der 1. Liga-Aufsteiger HG Oeschenbach-Kleindietwil A topmotiviert antreten. Das dritte regionale Team in der NLB ist ebenfalls ein Aufsteiger aus der 1. Liga. Die HG Rütschelen A wurde in die Gruppe 2 der NLB eingeteilt. Während die Rütscheler dort um den Ligaerhalt kämpfen, tritt Schüpbach A als erster Aufstiegsanwärter an.
Über alle Ligen gesehen treten 47 Teams aus dem Verteilgebiet dieser Zeitung zur Hornussermeisterschaft 2023 an (siehe Kasten). Neu stellt die HG Rohrbachgraben auch noch ein B-Team.

Hornusserfeste in Gondiswil
Im Anschluss an die Meisterschaft stehen die Feste auf dem Programm. «Während es bei der Organisation der Meisterschaft keine Probleme gab, drohen solche zukünftig bei den Festen», informiert Bruno Ryser vorausblickend. Grund dafür ist das neue und ab 2023 gültige Agrarpaket. Dieses strebt eine möglichst nahtlose und lange Bodenbedeckung und bodenschonende Anbaumethoden an. Die Erfüllung der Anforderungen an die «angemessene Bedeckung des Bodens» ist für Landwirte Voraussetzung, um vom Bund den Beitrag der «schonenden Bodenbearbeitung» zu erhalten.
Umso schwieriger dürfte es fortan für die Hornusser werden, im August genügend Spielfelder zu finden. Und wenn auf diesen Feldern bereits wieder angesät/angebaut wurde, wird es für die Festorganisatoren zu massiven Mehrkosten kommen. Solche bringen auch die Mehrweggeschirr-Pflicht und die notwendigen Sicherheitsvorkehrungen mit sich. So gesehen wird eine Grossveranstaltung im Hornussen immer mehr zur Herkulesaufgabe. 2023 sollen die Verbandsfeste im Emmental durch die HG Oschwand-Biembach (5./6. August) und im Oberaargau (Zweierverbandsfest mit dem NOHV) durch die HG Gondiswil (19./20. August) organisiert werden. Beide Vereine organisieren auch gleich Interkantonale Hornusserfeste. In Hasle wird am 12./13. August gespielt und in Gondiswil am 26./27. August.
Für den Hornusser-Nachwuchs gibt es einen zentralen Anlass. Am 9./10. September organisiert die HG Grünenmatt-Brandis das Eidgenössische Nachwuchshornusserfest.

Von Stefan Leuenberger