• Verwaltungsratspräsidentin Karen Widmer war eine souveräne Leiterin der Generalversammlung der Raiffeisenbank Unteremmental. · Bild: Ernst Marti

16.04.2019
Region

Rekordjahr für Raiffeisenbank Unteremmental

Trotz den Turbulenzen in der Zentrale in St. Gallen durfte die Raiffeisenbank Unteremmental an ihrer Generalversammlung im Forum Sumiswald auf ein äusserst erfolgreiches Geschäftsjahr 2018 zurückblicken. Der Geschäftserfolg stieg um satte 15 Prozent auf 2,8 Millionen Franken, und auch das Wachstum fiel mit einer Zunahme der Hypotheken um vier Prozent sehr positiv aus.

Sumiswald · Einmal mehr bewahrheitete sich, dass seriöses, den Kunden dienendes Bankenhandwerk die Grundlage für ein erfolgreiches Geschäftsjahr ist. So auch bei der Raiffeisenbank Unteremmental, die trotz den Wirren am Hauptsitz in St. Gallen an ihrer von 622 Genossenschafterinnen und Genossenschaftern besuchten Generalversammlung auf ein äusserst erfolgreiches Geschäftsjahr 2018 zurückblicken konnte. Trotz dem gelebten digitalen Fortschritt der Raiffeisenbank Unteremmental gingen die Grundlagen von Friedrich Wilhelm Raiffeisen, dem eigentlichen Vater des Raiffeisengedankens, der von 1818 bis 1888 in Deutschland wirkte, noch nicht ganz vergessen. Etwas, das sich, wie man sieht, im Rekord-Jahresergebnis positiv auswirkte. Trotz des tiefen Zinsniveaus beantragte der Verwaltungsrat wie bisher eine Verzinsung der Anteilscheine mit 6 %, was von der Versammlung auch genehmigt wurde.

Starke Zahlen für 2018

Die Zahlen, die Michael Rentsch (Mitglied der Bankleitung) vortragen konnte, waren durchwegs erfreulich. Die Mitgliederzahl ist unter Berücksichtigung von Austritten und Todesfällen um 0,5 % auf 6851 gestiegen. «Für viele Mitglieder sind wir zugleich die Hauptbank», stellte Rentsch erfreut fest. 

Dank Fälligkeiten von Zinsrisikoabsicherungen blieb die Zinsmarge stabil. Mit dem Wachstum bei den Hypotheken von 3,8 % oder 15,4 Millionen Franken auf 425 Millionen Franken konnte die Raiffeisenbank Unteremmental den Netto-Erfolg aus dem Zinsgeschäft um 8,4 % verbessern. Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft wurde sogar um 16,7 % gesteigert. Obschon der übrige ordentliche Erfolg etwas zurückgegangen ist, resultierte ein Gesamtertrag, der mit 6,39 Millionen Franken um 7 % über dem Vorjahr liegt.

Wegen der Schaffung einer zusätzlichen Stelle fiel der Personalaufwand um 4,8 % oder 96 400 Franken höher aus als im Vorjahr. Vom Geschäftserfolg sollen 2,12 Millionen Franken über den ausserordentlichen Aufwand zur Stärkung des Eigenkapitals eingesetzt werden. Und da auch die Raiffeisenbank Unteremmental Steuern bezahlen muss, verbleibt nach dem Steuerabzug, von 490 000 Franken und den 80 000 Franken für die Verzinsung des Genossenschaftskapitals ein Jahresgewinn von rund 185 000 Franken.

Dass die Bank die Risiken im Griff hat, zeigt der Umstand, dass der Anteil der lediglich bei 7 % aller finanzierten Projekte liegt. Dabei handelt es sich um viele kleinere Mehrfamilienhäuser, die sehr gut vermietet werden können. Grössere Wohnüberbauungen hat die Bank laut Michael Rentsch nicht finanziert.

Mehr Mitsprache für die lokalen Raiffeisenbanken

Wie schon Verwaltungsratspräsidentin Karen Wiedmer in ihrem Begrüssungsreferat kam auch Thomas Schenk (Vorsitzender der Bankleitung auf die unrühmlichen Vorkommnisse in der Raiffeisenzentrale St. Gallen zu sprechen. «Das vor wenigen Tagen kommunizierte Sparprogramm ist, verbunden mit praktisch dem ganzen Ersatz der ehemaligen Führungsriege und einer Personalreduktion, ein erster Schritt, die Kosten in der Zentrale St. Gallen zu reduzieren. Das soll dazu führen, dass wir vor Ort mehr Mittel für die Kundenbetreuung zur Verfügung haben», erklärte Thomas Schenk, der zuversichtlich ist, dass die einzelnen Raiffeisenbanken in Zukunft wieder mehr zu sagen haben: «Wenn ich an der ganzen Affäre Vinzenz etwas positiv finde, ist es das, dass die einzelnen Raiffeisenbanken in Zukunft wieder mehr zu sagen haben und nicht mehr alles von St. Gallen aus kommandiert wird.» Thomas Schenk erwähnte ebenfalls, dass in den negativen Medienmeldungen ganz untergegangen sei, dass in den zahlreichen lokalen Raiffeisenbanken der Schweiz trotz allen Wirren in der Ostschweizer Zentrale wie in den Vorjahren auch 2018 gut gearbeitet wurde. Etwas, das nur möglich sei, wenn man auf motivierte und zuverlässige Mitarbeitende zählen könne.
Vom Bankleiter war weiter zu erfahren, dass in der Raiffeisenbank Unter-emmental nicht nur ein neues EDV-System eingeführt, sondern mit der neuen Funktion Leiter Privatkunden in der Person von Hermann Schöpfer eine neue Funktion eingeführt wurde. Nachdem Anfänge gemacht wurden, will die Raiffeisenbank Unteremmental in Zukunft auch mehr Firmenkunden gewinnen, wobei sie auf Unterstützung der regionalen Raiffeisen Firmenkundencenter zählen kann. «Für uns ist jedoch wichtig, dass ihr als Kunden vertraute Ansprechpartner habt, die nicht immer wieder wechseln», versicherte Schenk den 622 an der GV anwesenden Genossenschafterinnen und Genossenschaftern.

Von Ernst Marti