• Die geehrten Einzelpersonen und Vereinsvertreter, mit der «Wyssacherin 2019», Ruth Gschwind (vorne, stehend in der Mitte). · Bild: bhw

22.10.2019
Oberaargau

Ruth Gschwind wird «Wyssacherin 2019»

Zur Tradition gehören die Ehrungen guter Leistungen von Vereinen und Einzelpersonen in der Gemeinde Wyssachen. In diesem Jahr wurde bei der Publikumswahl des Vereins oder der Einzelperson des Jahres Ruth Gschwind zur «Wyssacherin 2019» erkoren. Diese Anerkennung wurde ihr für das riesige Engagement beim «Ghüdersammeln» verliehen. Musikalisch umrahmten den Abend die Dorfvereine, eine spezielle Einlage bot Werner Hess.

Wyssachen · Unter dem Motto «von Wyssachen, mit Wyssachen, für Wyssachen» stand der Anlass im schön geschmückten Kirchgemeindehaus Wyssachen. Von Ver­einen und Einzelpersonen wurden zu ehrende Leistungen gemeldet, viele Menschen stecken sich in ihrem Leben hohe Ziele, aber auch einfache Dinge können gewürdigt werden. Gemeindepräsident Hans Peter Baltens­perger begrüsste das zahlreiche
Publikum nach dem Super-Apéro, gespendet vom Landfrauenverein Wyssachen, im grossen Saal.

«Eine Blume im Knie»
Auch Werner Hess, alias «Godi», hat eine besondere Gabe und verstand es hervorragend die Anwesenden zu begeistern. Mit unterhaltsamen Sketchs wusste er als Hauswart-Hilfskraft vom Kirchgemeindehaus einiges über das Dorfleben und die Gemeinderäte zu berichten. Seine klare Feststellung «Der Arzt sagt, ich habe eine Blume im Knie» löste bei dessen Auflösung, eine «Art Rose», einige Lacher aus. Auch hielt er unter vielem anderen fest, dass ein Verein etwas sehr Wichtiges sei, vor allem wegen dem Zusammenhalt und dem gemeinsam Verbindenden. Zwei Vereine stellten sich den Anwesenden näher vor, dies war zuerst der Landfrauenverein. «Unser Ziel ist die Pflege und Erhaltung der ländlichen Kultur, sowie das Engagement für die wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Interessen der Frauen auf dem Land», gab Kassierin Renate Reist bekannt. Mit Präsidentin Lydia Maag, Vizepräsidentin Monika May, Sekretärin Gabi Schär sowie den Beisitzerinnen Kathrin Lanz, Susanne Liechti und Elisabeth Staub, bildet sie den Vorstand des 1965 gegründeten Vereins mit rund 150 Landfrauen.
Als Treffpunkt für engagierte Frauen vom Dorf werden gesellige Anlässe, Weiterbildungen in Form von Kursen, Vorträgen, Besichtigungen und Reisen geboten. Ebenso sind Landfrauen beim Gotthelfmärit, beim Wiehnachtsmärit Huttwil, beim Mittagstisch und an den Altersnachmittagen aktiv. Der Landfrauenverein Wyssachen ist dem Oberaargauischen Landfrauenverband OLV, dem Verband bernischer Landfrauenvereine VBL und dem Schweizerischen Bäuerinnen- und Landfrauenverband SBLV, angeschlossen. Letzterer ist mit 58 000 Frauen einer der grössten Frauendachverbände in der Schweiz. Weitere Infos unter
www.landfrauen-wyssachen.ch.

Von Vereinstreue bis zum Marathon
Ein Teil des rund 20-köpfigen Leiterteams stellte die Cevi Wyssachen vor. «Das isch eifach d Jungschi», wurde den Anwesenden erklärt, um danach aber Cevi als Christlichen Verein junger Menschen zu erläutern. In Wyssachen treffen sich die Kinder im Alter zwischen 4 und 14 Jahren in drei Altersgruppen alle 14 Tage. Der christliche Glaube ist grundlegend und wird in vielfältigen Formen gelebt. In der Cevi Wyssachen erleben die Kinder unter der kundigen Leitung von freiwilligen Leiterinenn und Leitern Abenteuer im Freien, wie Zeltlager, Pioniertechnik, Theater-Spielen, Postenläufe oder kreatives Gestalten. «Besonders stolz sind wir auf die von uns gebaute Feuerstelle im Mundwäldli. Sie ist öffentlich und darf gerne benutzt werden», sagte das Leiterteam zum Publikum. In der Schweiz ist Cevi der drittgrösste Jugendverband und umfasst rund 13 000 Mitglieder in über 200 lokalen Vereinen. Cevi Schweiz ist Teil der Cevi-Verbände YMCA und YWCA mit 70 Millionen Mitgliedern, dies ist auf der Welt der grösste Jugendverband.
Gemeinderätin Doris Zaugg Fitze, sowie die Gemeinderäte Hans Jürg Mai und Daniel Obrist nahmen die Ehrungen vor. Die Geehrten kamen auf die Bühne und es wurden nur noch ganz kurz ihre Leistungen erwähnt, die gesamten guten Resultate waren im Anschluss für alle auf der Leinwand zu lesen. «Ihr steht für Konstanz, Vereins-treue und Sangesfreude» sagte Doris Zaugg Fitze zu den Mitgliedern des Männerchors Wyssachen. Seit 55 Jahren ist Paul Heiniger aktiver Sänger, 50 Jahre Hans Schär und 40 Jahre Anton Hirsbrunner, seit 10 Jahren dirigiert Ilona Bättig die Männerchor-Sänger.
Geehrt wurden die Musikgesellschaft Wyssachen, die Schützengesellschaft Wyssachen, die Hornussergesellschaft Wyssachen inklusive Nachwuchs sowie die Schule Wyssachen mit der
Teilnahme am GP Bern. Seit Jahren sind die Wigorazzi im Unihockey ein sicherer Wert für Spitzenränge. Geehrt wurden auch: Samuel Agyapong für gute Resultate im Laufsport, Maja Niederhauser erreichte bei der ersten Napf-Marathon-Teilnahme eine gute Klassierung. Ihre Erlebnisse gab sie dem Publikum bekannt.
Werner Hess, der Gedichte-, Theater- und Sketchschreiber, Musikant und bekannt für seine träfen Sprüche wurde für seine Vielseitigkeit geehrt. Ruth Gschwind erhielt eine Ehrung und Dank für ihren unermüdlichen Einsatz bei der Beseitigung von Abfall. Aus der militärischen Dienstpflicht wurden Christoph Kramer und Thomas Rötlisberger entlassen. Letzterer wurde zudem für seine Leistung im Ringgis-Berglauf geehrt.

«E gschänkte Tag»
Eine musikalische Einlage gab der Männerchor Wyssachen, geleitet von Ilona Bättig. In ihren schönen Trachten wussten die Mitglieder vom Jodlerchörli Wyssachen mit klangvollen Liedern das Publikum zu begeistern. Die Musikgesellschaft Wyssachen, mit Dirigent Jonas Liechti, umrahmte den Anlass fantastisch. Gemeinsam mit dem Jodlerchörli interpretierten sie Adolf Stählis bekannte Lied «E gschänkte Tag». Nach den Ehrungen waren alle zum Nachtessen eingeladen. Anschliessend kam der Höhepunkt, mit der Publikumswahl unter allen Geehrten als Verein oder Einzelperson des Jahres. Unter tosendem Applaus der Anwesenden konnte Ruth Gschwind das Diplom als «Wyssacherin 2019» von ihrem Vorgänger Matthias Zaugg entgegennehmen. Das süsse Ende unter die Ehrungen setzte das Dessert. Zum Schluss erhielten alle einen Dank, die sich für die Organisation des gelungenen Anlasses engagierten, speziell Gemeinderätin Doris Zaugg Fitze. Die Ehrung von Vereinen und Einzelpersonen in der Gemeinde Wyssachen zeigte, dass besondere Leistungen möglich sind, auch wenn diese oft im Stillen geschehen.

Von Barbara Heiniger