• Festsieger Patrick Schenk mit dem gewonnenen Kalb «Ulrike», den Spendern Ralph Gunti und Peter Saurer und dem Huttwiler Schwingklubpräsidenten Johann Günter. · Bild: Yanick Kurth

25.04.2017
Sport

Schenk triumphiert mit fünfmal der Note 10,00

11. Oberbühl-Schwinget – Der «Eidgenosse» Patrick Schenk aus Wasen gewinnt den diesjährigen Oberbühl-Schwinget überlegen mit fünf Siegen in sechs Gängen. Es ist sein erster Festsieg in Huttwil. Im Schlussgang bezwingt er den Emmentaler Christian Gerber.

Schwingen · Kurz vor 17 Uhr waren am Samstag alle Augen der 500 Zuschauerinnen und Zuschauer auf den Sägemehlring 1 gerichtet. Im auf zehn Minuten angesetzten Schlussgang duellierten sich der Einheimische «Eidgenosse» Patrick Schenk und der Emmentaler Christian Gerber. Der Wasener und der Röthenbacher lieferten sich einen intensiven Kampf, vermieden aber das totale Risiko. Schenk versuchte es mit explosiven Kurzangriffen. In der fünften Minute hatte er Glück. Er bezwang Christian Gerber mit Kurz und Nachdrücken am Boden. Ein unaufhörlicher Applaus füllte die Schwingarena, als Patrick Schenk erstmals als Festsieger auf dem Oberbühl feststand.

Schenk unaufhaltbar
Die Leistung von Patrick Schenk war extrem beeindruckend. Er konnte fünf Siege in den sechs Gängen verzeichnen. Der am 9. Mai 23 Jahre alt werdende Zimmermann besiegte Michael Müller aus Kottwil, den Rohrbacher Roger Aebi, den «Eidgenossen» Remo Käser aus Alchenstorf, den Huttwiler Marcel Walther und eben im Schlussgang Christian Gerber. In allen fünf Gängen erreichte der «Eidgenosse» von Estavayer-le-Lac die Maximalnote von 10,00 Punkten – eine absolute Spitzenleistung. Nur dem Sieger vom Hallenschwinget in Thörigen, Simon Mathys aus Walliswil, musste sich Patrick Schenk im Anschwingen geschlagen geben. In Abwesenheit des Schwingerkönigs Matthias Sempach – er trat aus familiären Gründen nicht an – packte Schenk die Siegchance. Wäre Sempach anwesend gewesen, hätte Schenk mit einer harten Gegenwehr des Königs rechnen können.

Käser mit Schwierigkeiten – Aeschbacher mit Bronze
Der zweite «Eidgenosse» Remo Käser konnte auf dem Oberbühl nicht richtig abheben. Dem Alchenstorfer fehlte schliesslich viel für die Schlussgang-Qualifikation. Er rangierte in der Endabrechnung auf Rang 7a.Verdient ist der 3. Rang von Matthias «Disu» Aeschbacher. Bei ihm passte vieles zusammen. Nach vier Durchgängen wies er bereits drei Siege und den gestellten Gang vom Anschwingen mit Remo Käser auf. Die Schlussgangteilnahme verspielte er schliesslich mit der Niederlage gegen den späteren Schlussgangteilnehmer Christian Gerber im fünften und entscheidenden Gang.

Starke Sumiswalder
Überhaupt zeigten die Schwinger vom Schwingklub Sumiswald auf dem Oberbühl eine hervorragende Leistung. So konnte sich auch Gustav Steffen auf dem 6. Rang noch vor Remo Käser klassieren. Steffen unterlag einzig dem Sohn von König Adrian Käser. Mit dem Menznauer Gastschwinger Marco Heiniger und dem Sieger vom Hallenschwinget in Thörigen, Simon Mathys, musste sich Gustav Steffen mit einem «Gestellten» zufrieden geben. Viel Szenenapplaus erntete auch Martin Sommer aus Wasen. Der Schwinger mit Jahrgang 1995 verdiente sich den Rang 7b, punktegleich mit Remo Käser. Der Athlet vom Schwingklub Sumiswald gehörte zu den etlichen Regionalen, die dem Anlass oberhalb Huttwils den Stempel aufdrückten. Er katapultierte drei Schwinger mit dem Rücken ins Sägemehl und erntete dreimal die Maximalnote. Im fünften Gang wehrte sich Sommer gut gegen Remo Käser – musste dann aber trotzdem eine Niederlage einstecken.

Patrick Walther am Heimfest bester Huttwiler
Bester Huttwiler mit drei Siegen wurde Patrick Walther. Der 21-Jährige konnte sich an seinem Heimfest gegen Dario de Fusco aus Ursenbach, Peter Isch aus Moosseedorf und gegen Remo Schaad aus Schwarzhäusern durchsetzen (Rang 9f). Punktegleich platzierte sich der Melchnauer Florian Röthlisberger (Rang 9d). Der Rohrbacher Roger Aebi, der Lotzwiler Michael Weyermann, der Huttwiler Marcel Walther und der Madiswiler Florian Hofmann rangierten in der Schlussabrechnung alle punktegleich auf dem 10. Rang. Verletzt hat sich auf dem Oberbühl nur ein Schwinger – Marco Eggimann aus Kernenried. Das Oberbühl-Schwinget zählte auch zur Wertung des Lueg-Cups. Die Ranglistenspitze nahm der Schwingklub Herzogenbuchsee, gefolgt von Kirchberg und Langenthal ein. Sumiswald belegte den 4. Rang und die Huttwiler den 5. Rang.

Letztes Oberbühl-Schwinget für Johann Günter
Die elfte Austragung des traditionellen Oberbühl-Schwinget lockte wiederum Hunderte von Zuschauerinnen und Zuschauern nach Huttwil. Darunter auch den Schwingerkönig aus dem Jahr 1989, Adrian Käser. Auch Speaker-Legende Dagobert Cahannes und die Eltern von Schwingerkönig Matthias Sempach waren präsent. Im Sägemehl reichten sich 55 Schwinger die Hände, darunter mit Patrick Schenk und Remo Käser zwei «Eidgenossen». Für den Huttwiler Schwingklubpräsidenten Johann Günter war es der letzte Oberbühl-Schwinget. Nächstes Jahr, nach dem Oberaargauischen Schwingfest 2018 in Schwarzenbach bei Huttwil, wird sich Johann Günter von der Vereinsleitung beim Schwingklub Huttwil zurückziehen. Der nächste Oberbühl-Schwinget wird voraussichtlich im April 2019 stattfinden. Dann werden sich auf dem Oberbühl wohl auch die Frauen wieder die Hände reichen.

Auszug aus der Rangliste: 1. Patrick Schenk, Wasen, 58,50; 2. Christian Gerber, Röthenbach, 58,25; 3. Matthias Aeschbacher, Rüegsauschachen, 57,25; 6. Gustav Steffen, SK Sumiswald, 56,25; 8b. Martin Sommer, Wasen, 55,75; 9c. Dominik Zangger, SK Langenthal, 55,50; 9d. Florian Röthlisberger, Melchnau, 55,50; 9e. Marcel Bremgartner, Thörigen, 55,50; 9f. Patrick Walther, Huttwil, 55,50; 10c. Roger Aebi, Rohrbach, 55,25; 10d. Michael Weyermann, Lotzwil, 55,25; 10e. Marcel Walther, Huttwil, 55,25; 10f. Florian Hofmann, Madiswil, 55,25; 11a. Christoph Marti, Zell, 55,00; 11c. Marc Scheidegger, SK Langenthal, 55,00; 12a. Beat Hagios, Huttwil, 54,75; 12b. David Aebersold, Walterswil, 54,75; 12d. Claudio Eggimann, Langenthal, 54,75; 13a. Renato Wüth-rich, Wasen, 54,50; 13b. Yannick Nager, Obersteckholz, 54,50; 13d. Dario De Fusco, Ursenbach, 54,50.

Von Yanick Kurth