• Die Visualisierungen der Projektvarianten Campus (oben) und Krummacker (unten). · Bild: zvg

29.11.2019
Huttwil

Schwimmbad-Projektvarianten liegen vor

Die Arbeiten für die beiden Projektvarianten für die Sanierung bzw. den Neubau eines Schwimmbads – Sanieren des bestehenden oder Neubau eines neuen im Campus Perspektiven – sind abgeschlossen. Sie unterscheiden sich beachtlich, einerseits in Bezug auf die Dimension, anderseits auch auf die Kosten.

Die Gemeindeversammlung im Januar 2019 hat den Gemeinderat beauftragt, für ein Badi-Angebot zwei Varianten zu prüfen, nämlich eine Neubauvariante auf dem Gelände des Sportzentrums (Variante Campus) und eine Sanierungsvariante am heutigen Standort (Variante Krummacker). Die beiden Projekte wurden unabhängig voneinander soweit geplant und vertraglich gesichert, dass sie den Stimmberechtigten am 9. Februar 2020 zur Genehmigung der einen oder anderen Variante vorgelegt werden können. Der Unterschied zwischen den beiden Varianten ist allerdings beachtlich. Das Neubauprojekt im Campus Perspektiven ist auf dem oberen Fussballplatz geplant.

Auf Breiten-, Schul- und Amateursport ausgerichtet
Die Projektvariante ist auf die Bedürfnisse des Breiten-, Schul- und Amateursports ausgerichtet. Die gesamte Fläche beträgt 7910 m2. Für diese Variante würden der Gemeinde Huttwil laut Mitteilung des Gemeinderats jährliche Miet- und Betriebskosten von CHF 686 122 entstehen.
Geplant ist eine Anlage mit einem 50-Meter-Schwimmbecken mit sechs Bahnen, einem Nichtschwimmerbecken mit einer Breitwasserrutsche (15 Meter), einer Springeranlage mit 1-, 3- und 5-Meter-Springturm und mit einer unabhängigen 50-Meter-Röhrenrutsche. Den Kleinkindern stehen zwei beschattete und mit einer Rutsche verbundene Kinderplanschbereiche zur Verfügung. Das Badi-Gebäude ist zweistöckig und kann das ganze Jahr über auch für Vereins- oder Firmenveranstaltungen und weiteres genutzt werden. Daneben stehen Volleyballanlage, Tischfussball, Tischtennis, usw. zur Verfügung.
Die Pneu Bösiger AG als Eigentümerin der Landparzelle tritt gleichzeitig als Bauherrin und Investorin auf.
In einem Dienstbarkeitsvertrag ist die Nutzung der Anlage durch die Gemeinde gesichert und die jährliche Abgeltung geregelt. Der Badi-Betrieb, zu welchem auch der betriebliche Unterhalt der Anlage gehört, wird im Leistungsvertrag zwischen der Campus Perspektiven AG und der Gemeinde geregelt. Wählt die Urnengemeinde das Projekt Campus, kommen für die Gemeinde die Kosten für den Rückbau der heutigen Badi im Krummacker von rund 322 000 Franken dazu. Gleichzeitig verfügt sie dann (nach einer Umzonung) über Land, das sie verkaufen oder einer alternativen Nutzung zuführen kann.

Für Familie, Freizeit und Schülerwettbewerbe
Die Variante Badi Krummacker sieht eine komplette Sanierung und eine neue Anordnung der Beckenanlage vor. Die Badi ist primär ein Familienbad, erfüllt jedoch auch die Voraussetzungen für Schülerschwimmwettbewerbe. Das Projekt beinhaltet eine Anlage von einem 25m-Schwimmbecken mit fünf Bahnen, eine Springeranlage mit 1- und 3m-Brett, ein Nichtschwimmerbecken sowie eine 67 Meter lange Röhrenrutsche mit separatem Auslauf. Den Kleinkindern steht ein zweiteiliges Kinderbecken zur Verfügung, welches mit einer Wasserrutsche verbunden ist.
Für Kinder ebenfalls attraktiv ist das Wasserspiel. Volleyball, Tischfussball und Tischtennis gehören zum attraktiven Freizeitangebot.
Die Gemeinde ist Eigentümerin und Investorin zugleich. Deshalb ist kein Dienstbarkeitsvertrag notwendig. Den Betrieb und den betrieblichen Unterhalt der Badi übernimmt wie bisher der Schwimmbadverein. Hierzu wurde mit dem Verein ein Leistungsvertrag abgeschlossen, der nur in Kraft tritt, wenn sich die Urnengemeinde für das Projekt Krummacker entscheidet.
Das gesamte Areal der Badi im Krummacker umfasst 5755 m2.
Mit dieser Variante würden für die Gemeinde jährliche wiederkehrende Kosten von CHF 350 978 entstehen (errechnet aus den Investitionskosten von netto 4,65 Millionen Franken und den daraus folgenden Kosten für Abschreibung, Verzinsen des Kapitals, Betreibsbeitrag inklusive Schulschwimmen und baulicher Unterhalt in den nächste 25 Jahren). Beträchtlich würden sich auch die Unterschiede bei den Eintrittsgeldern gestalten. Im Campus müssten die Benützer 45% mehr für Einzeleintritte und bis 75% mehr für Abonnemente bezahlen.
Der Zeitbedarf für die Umsetzung der beiden Projekte liegt ein Jahr auseinander. Das Projekt Krummacker könnte voraussichtlich auf die Badesaison 2021 hin eröffnet werden, dasjenige des Campus ein Jahr später, da die Planungen noch weniger weit fortgeschritten sind und diese Anlage eine etwas längere Bauzeit benötigt.
Laut dem Beschluss der Gemeindeversammlung im Januar 2019 soll die Badi-Alternative im Campus mindestens dem Angebot der Badi im Krummacker entsprechen. Diesen Auftrag erfüllt die vorliegende Studie vom
30. September 2019 mehr als nur. «Im August 2018 war sie Träumerei, im Januar 2019 war sie Auftrag der Gemeindeversammlung Huttwil, im Februar 2020 wird über sie an der Urne abgestimmt.» Mit diesem Kommentar folgte die Medienmitteilung des Campus Perspektiven zur Projektvariante Schwimmbad-Neubau im Campus vorgestern Dienstag fast zeitgleich mit derjenigen des Gemeinderats. Das neue Schwimmbad würde die Attraktivität des Campus erhöhen und dem Entwicklungspotential von Huttwil Rechnung tragen, lässt der Co-Leiter Lukas Zürcher wissen. Das Stimmvolk von Huttwil wird im Februar zwischen einem grösseren Angebot oder tieferen Kosten zu entscheiden haben.

Gut zu wissen
Die Botschaft zur Urnenabstimmung vom 9. Februar 2020 wird anfangs Dezember auf der Webseite der Gemeinde, www.huttwil.ch, aufgeschaltet. Darin werden die beiden Projekte eingehend miteinander verglichen. Ausserdem werden die Campus Perspektiven AG, die Pneu Bösiger AG, der Schwimmbadverein und der Gemeinderat die beiden Projekte an einer öffentlichen Informationsveranstaltung am Dienstag, 14. Januar, 19.30 Uhr im Hotel Kleiner Prinz, Huttwil, vorstellen.

Von Liselotte Jost-Zürcher/pd