• Die Huttwilerin Sheila Nyffeler (rechts) will den Spielerinnen der GCK Lions auch im Playoff-Final enteilen. · Bild: Leroy Ryser

02.03.2018
Sport

SCL-Frauen mit meisterlichen Träumen

Frauen SC Langenthal – Der SC Langenthal steht bereits im Playoff-Final – bei den Frauen. Diese bestreiten am Wochenende in der Swiss Woman Hockey League B (SWHL B) den Final gegen die GCK Lions (Spiel zwei findet am Sonntag um 17 Uhr im Campus Perspektiven in Huttwil statt ). «Damit haben wir nicht unbedingt gerechnet, aber darauf gehofft», sagt der Assistenztrainer Thomas Frutig. Doch nun träumen die SCL-Frauen vom Meistertitel in der zweithöchsten Liga.

Eishockey · «Wenn wir schon die Möglichkeit haben, dann möchten wir natürlich auch Meister werden», zeigt sich Thomas Frutig vor der Playoff-Finalserie der Frauen-Equipe des SC Langenthal gegen die GCK Lions in der zweithöchsten Frauenliga zuversichtlich. Der 32-jährige Assistenztrainer ist denn auch überzeugt, dass die SCL-Frauen diesen Titel erringen können. «Klar, wir sind Aussenseiter», ist er sich der Ausgangslage bewusst, «aber wenn man sieht, welche Möglichkeiten in unserem Team stecken, dann können wir auch dieses GC schlagen», ist der Mediamatiker mit eigenem Unternehmen überzeugt. Man verfüge über einige gute Individualistinnen, die den Unterschied ausmachen können», erwähnt er weiter.

Grosse Fortschritte gemacht
Eine davon ist Topskorerin Sheila Nyffeler aus Huttwil. Die 21-jährige Kauffrau bestätigt die Einschätzung ihres Trainers. «Wir haben die ganze Saison hindurch sehr viel und gut trainiert. Weil zudem auch die Beteiligung stets sehr hoch war, haben wir enorm viel profitiert. Das zahlte sich bereits in den Viertelfinal- und Halbfinalserien aus», gibt sie zu verstehen. Frutig stimmt seiner Topskorerin zu und weist darauf hin, dass die SCL-Frauen-Equipe gegenüber letzter Saison gros-se Fortschritte gemacht habe. «So gesehen haben wir zwar nicht mit der Playoff-Teilnahme gerechnet, aber darauf gehofft», sagt er.
Dennoch ist man sich bei den SCL-Frauen bewusst, dass die «Best-of-3»-Serie gegen die bislang dominierenden Frauen der GCK Lions eine schwierige Aufgabe bedeutet. Sowohl Nyffeler wie Assistenztrainer Frutig schöpfen jedoch aus den bisherigen Begegnungen gegen die Zürcherinnen Hoffnung, obwohl beide Partien verloren gingen.
«Das waren beides sehr enge Spiele, in denen nicht viel fehlte», blickt Thomas Frutig zurück, während Sheila Nyffeler noch etwas weiter zurückblickt und erwähnt, dass man die Lions letztes Jahr auch geschlagen habe.

Hoffnungen ruhen auf einer Huttwilerin
Ganz wichtig werde sein, dass man geduldig und diszipliniert spiele, erläutert Frutig den taktischen Final-Fahrplan. Der ehemalige NLB-Spieler (Ajoie, Biel, La Chaux-de-Fonds, Langenthal) weiss zudem, dass man in der Aussenseiterrolle nicht versuchen sollte, das Spiel zu machen. Vielmehr hofft er, dass seine Frauen die sich bietenden Gelegenheiten resolut nutzen werden. Zuständig dafür wäre dann wohl in erster Linie Topskorerin Sheila Nyffeler. Diese gibt zu, dass ihr diese Verantwortung manchmal schon ein wenig auf den Schultern lastet. «Aber in erster Linie herrscht bei mir und dem ganzen Team eine riesige Vorfreude auf diese Finalserie», sagt sie. Dass sie als Huttwilerin am Sonntag das zweite Finalspiel (17 Uhr, Campus Perspektiven) vor ihrer Haustüre und in Anwesenheit von Freunden und Familienmitgliedern bestreiten dürfe, mache die ganze Finalserie noch spezieller, erwähnt sie.

Kein Aufstieg in die höchste Liga
In einer Serie über maximal drei Spiele komme dem ersten Spiel eine immense Bedeutung zu, sind sich Frutig und Nyffeler einig. «Ein guter Start könnte uns Auftrieb geben», sagt die SCL-Topskorerin, die überzeugt ist: «Wenn wir abrufen, was wir können, dann liegt der Meistertitel für uns drin.» Einen Aufstieg in die höchste Spielklasse wird es allerdings nicht geben. Einerseits sei die Equipe dafür noch nicht bereit, gibt Thomas Frutig zu verstehen, andererseits stufen die Verantwortlichen der SCL-Frauen die Situation in der höchsten Schweizer Frauenliga (SWHL A), mit bloss sechs Teams, als nicht ideal ein für die weitere Entwicklung ihrer Equipe. «Das Leistungsgefälle in der SWHL B ist weitaus geringer und dadurch ist die Meisterschaft auch viel spannender», bemerkt Thomas Frutig.
Deshalb konzentriere man sich in nächster Zeit darauf, sich zu einem Top-Ausbildungsklub zu entwickeln. Dazu strebe man die Zusammenar-beit mit einigen A-Teams an.
Ziel sei es, den talentierten SCL-Frauen in Zukunft die Möglichkeiten bieten zu können, auf höchster Stufe Erfahrungen zu sammeln, während auf der andern Seite jene Spielerinnen aus der höchsten Klasse, die sich erst auf dem Weg zur Stammspielerin befinden, eine Stufe tiefer bei den SCL-Frauen vermehrt Spielpraxis sammeln können.

Von Walter Ryser