• Der Gesamtchor der Mitwirkenden am Adventssingen hat dem Publikum ein grandioses Finale beschert. · Bild: Hans Minder

29.11.2016
Huttwil

Sie haben das Adventslicht angezündet

Im Rahmen des Huttwiler Wiehnachtsmärits ging am Samstag das festliche, schon fast traditionelle Adventssingen über die Bühne. Beide Anlässe von 15 und 19 Uhr lockten ein grosses Publikum in die weihnachtlich reich geschmückte reformierte Kirche. Regie führte Annelies Mosimann.

Die verschiedenen Rahmenanlässe des Huttwiler «Wiehnachtsmärit» boten Gelegenheit, dem Markttreiben im Städtli für Momente zu entfliehen. So auch das schon fast traditionelle ­Adventssingen, das am vergangenen Samstag in der reformierten Kirche  zweimal aufgeführt wurde.

Stimmungsvolle Festlichkeit pur
Beide Adventssingen-Anlässe lockten grosse, erwartungsvolle Publika in den Kirchenraum. Das Kirchenschiff war vornehm zurückhaltend und lichterlos dekoriert. Umso mehr sorgte der Kirchenchor für festliche Furore. Zwei stattliche Christbäume, Teelichter auf den Fensterbänken und lebensfrohe Menschen in bunten Trachten summierten sich zu einem bodenständigen, glanzvollen Adventsbild.
Überstrahlt wurde diese optische Pracht von einer stimmungsvollen Manifestation von Wort und Musik. Fazit des Adventssingens 2016: Stimmungsvolle Festlichkeit pur!

Strahlende Kinderaugen
Beim Adventssingen wirkten Erwachsene und Kleine mit. Den Kindern stand die Freude ins Gesicht geschrieben. Mit strahlenden Augen, musikalischem und schauspielerischem Eifer waren sie am Werk und wickelten die Gästeschar im Handumdrehen um den Finger. Mit grosser Hingabe hat die dritte bis fünfte Klasse der Primarschule Trub ein Krippenspiel, das den Spagat zwischen Palästina und dem Bernbiet schaffte, aufgeführt. Mit Lachen wurde dabei der Auftritt der «drei Weisen vom Berneroberland» begrüsst. Neben dem Krippenspiel hat Annelies Mosimann inmitten schöner Musik dem Wort weiteren Raum gegeben. Sie hat als Einstimmung in die Adventszeit eine anregend unterhaltende Weihnachtsgeschichte von Alex Kurz erzählt. Auch der von der Erzählerin geleitete Jugendjodlerchor Langnau hat mit viel Freude gesungen und die bevorstehende Adventszeit in einen fesselnden, lichterfüllten Glanz gehüllt.

Jubel über Christi Geburt
Aber nicht nur die Kinder haben ihre Herzen weit geöffnet. Auch die «Gros­sen» haben die Vorweihnachtszeit mit ihren Beiträgen in ein schönes, freudiges Licht gerückt. So der Jodlerklub Huttwil (Leitung Ueli Kämpfer), der sich urchig und mit besinnlichen Klängen in die folkloristische Weihnachtsgeschichte, als solches Gesamtwerk ist das Huttwiler Adventssingen zu verstehen, einmischte.
Wie Siegesfanfaren hat das Posaunenquartett Glissando den Jubel über Christi Geburt, die an Weihnachten gefeiert wird, in klaren, feierlichen Tönen erschallen lassen. Etwas feiner, aber in sehr festlichem Kolorit, hat die Zithergruppe «Hulabel» (Elisabeth Wüthrich, Ruth Güdel und Käthi Tanner) das volkstümliche Adventskonzert erbaulich ausgeschmückt.

«Chumm mir wei es Liecht azündte»
Das Huttwiler Adventssingen schloss mit einem grandiosen Finale, einem brillanten Gesamtchor aller Mitwirkenden. Mit dem Chorwerk «Chumm mir wei es Liecht azündte, dass es häll wird i der Nacht» haben sie in vielen Menschen ultimativ das Adventslicht angezündet. Dann kam der noch grös­sere Chor zum Zug, die Adventssinger zusammen mit dem Publikum und das im Weihnachtslied der Weihnachtslieder, dem «Stille Nacht» von Franz ­Xaver Gruber (Berndeutsch Andrew Bond). Erregung, Hühnerhaut und feuchte Augen waren nach diesem Schlusslied bei vielen Menschen ablesbar. Während dem Anlass wurde nicht geklatscht. Dank dieser Anweisung konnte ganz einfach genossen werden und die Musik klang selbst in stillen Momenten weiter. Der grosse Applaus für eine exzellente Leistung folgte dann aber ganz am Schluss; er wuchs zu nicht enden wollenden Standing Ovations an. 

Von Hans Minder