• Geschmückte Kühe, frohe Gesichter, begeisterte Zuschauer und ganz viel Tradition: Die Alpabfahrt begeisterte in Sumiswald und Wasen die Zuschauer. · Bild: Ulrich Steiner

16.09.2019
Emmental

Sömmerungsrinder kehren ins Tal zurück

Bei prächtigem Spätsommerwetter fand die Sumiswalder Alpabfahrt statt. Gegen tausend Rinder kehrten mit ­Blumen, Glocken und Treicheln geschmückt ins Tal zurück. Das ­Publikum entlang der Marschroute applaudierte.

Sumiswald · Traditionellerweise kommen in der Woche vor dem Bettag die Sömmerungsrinder ins Tal zurück. So auch in der Gemeinde Sumiswald, wo im Gebiet «Napfbergland» rund eintausend Gusti gealpt werden. Für die Lüde­ren- und die Hinterarni-Hirtschaften macht der Verkehrsverein Sumiswald-Grünen seit 18 Jahren touristische Werbung. So ist es nicht verwunderlich, dass viel Publikum dem Brauch­tums-Anlass beiwohnte. Zum Grossaufmarsch in den Dörfern Wasen und Sumiswald trug sicher auch das prächtige Spätsommerwetter bei.

«Hühnerhaut» beim Publikum
Die Hirtenfamilien und ihre treuen Helfer scheuten den enormen Aufwand zum Schmücken der ihnen anvertrauten Tiere auch diesmal nicht. Die dichtgedrängten Besucherinnen und Besucher von nah und fern zollten den vorbeiziehenden Gruppen wohlverdienten Szenenapplaus. Nicht selten hörte man am Strassenrand den Begriff «Hühnerhaut». Für das leib­liche Wohl am Zielort sorgte der Frauenverein (Landfrauengruppe) und der Jodlerklub Sumiswald-Grünen. Letzterer überbrückte zudem die Pausen mit Jodelvorträgen. Auf dem Dorfplatz in Sumiswald wurden die gut genährten Rinder von den Talbauern in Empfang genommen.

Ein guter Alpsommer
Gemäss Hinterarnialp-Präsident Hans­rudolf Tanner ist die diesjährige Sömmerung wie geplant verlaufen. «Einzig Ende Juli ist das Wasser in den oberen Weidbrunnen vorübergehend knapp gewesen. Futter war jedoch – im Gegensatz zum Vorjahr – bis zuletzt genug vorhanden. Heuzukauf war heuer kein Thema», erklärte ein sichtlich zufriedener Alppräsident.
Dass die Hinterarni- und die Lüderen-Gusti am gleichen Tag abfahren, hat sich gut bewährt und soll laut den ­Organisatoren auch künftig beibehalten werden.

Von Ulrich Steiner