• Der Landi Verwaltungsrat, die Geschäftsleitung sowie Mitglieder von fenaco AG und Bauunternehmen beim Spatenstich für das AgroCenter. · Bild: Hans Minder

  • Der Landi-Verwaltungsratspräsident Roland Ryser (links) und der Geschäftsführer Urs Bieri haben intensive Planungssitzungen hinter sich. · Bild: Hans Minder

17.01.2022
Huttwil

Spatenstich für AgroCenter Schwarzenbach

Die Landi Region Huttwil AG zentralisiert ihren Agrarhandel in einem AgroCenter westlich der Silos Schwarzenbach. Die Standorte Dürrenroth und Kleindietwil werden aufgelöst. Mit dem Spatenstich vom Freitag wurden die Bauarbeiten offiziell in Angriff genommen.

Huttwil · Dem Bau des AgroCenters der Landi Region Huttwil AG (Landi) in Schwarzenbach steht nichts mehr im Weg. Am vergangenen Freitag wurde das Vorhaben mit dem «ersten Spatenstich» offiziell in Angriff genommen. Diesem festlichen Akt wohnten die Landi-Verwaltungsräte, die Geschäftsleitung der Landi, Funktionäre der fenaco AG und Mitglieder der Baufirmen bei.

Ein Schritt in die Zukunft
Anfang 2021 haben die Aktionäre beschlossen, dem Verwaltungsrat grünes Licht zu geben, um in Schwarzenbach ein AgroCenter zu schaffen. Die heutigen Standorte Dürrenroth und Kleindietwil werden im Zuge dieser Umstrukturierung aufgelöst und nach Huttwil (Schwarzenbach) verlegt. Das ergibt längere Anfahrtswege für die an der Peripherie der Landi-Region lebenden Bauern. Andererseits haben sie Zugang zu einem umfassender gestalteten Rundumsortiment an Landesprodukten aller Art. Die Arbeitsplätze sind laut Verwaltungsratspräsident Roland Ryser gesichert. Die Landi-Verantwortlichen sehen diese Einstandortpolitik als einen Schritt in die Zukunft. Für die Landi Region Hutt­wil AG bedeutet diese Konzentration eine Geschäftstätigkeit der kurzen Wege, liegen das Silo mit dem neu entstehenden AgroCenter doch nur wenig vom Landi-Laden mit Tankstelle, Shop und Autowaschanlage entfernt.

Effizienter und wirtschaftlicher
Durch diesen Zentralisierungsakt kann laut Urs Bieri, Geschäftsführer der Landi, die Agrarkompetenz wesentlich gestärkt und die Logistik, die Lagerhaltung und der Einkauf einfacher, effizienter und wirtschaftlicher gestaltet werden. Der Handel mit Futtermitteln, Sämereien, Dünger, Pflanzenschutz sowie Heu und Stroh kann rationeller und in Zukunft auch für den Bauern sicherer und interessanter ausgeführt werden. Im oberen Stockwerk entsteht als Novum ein Apicenter, wo auf 25 Quadratmetern ein Topsortiment an Artikeln für den Imker angeboten wird. Das Projekt steht ganz unter Urs Bieris Motto: «Veränderungen so lange machen, wenn man kann, nicht erst, wenn man muss.»

Holzhalle westlich vom Silo
Entstehen wird das neue AgroCenter westlich des Getreidesilos Schwarzenbach. Dort wird eine Holzhalle (24  auf 56 Meter) realisiert. In dieses Grossprojekt investiert die Landi 3,2 Millionen Franken. Das zu bebauende Grundstück gehört wie das Getreidesilo der Firma fenaco AG. Die Landi baut die neue Halle also im Baurecht auf Grund der fenaco. Bis im Frühsommer soll das AgroCenter betriebsbereit sein, so die sehr ambitionierte Zielsetzung des Verwaltungsrates.

«Runder Tisch» hat sich bewährt
Der «runde Tisch» hat sich bei der Planung dieses Projektes bewährt. Die Gemeinde Huttwil, der Heimatschutz und die Denkmalpflege (Silo und Wollspinnerei sind geschützte Objekte), die Vertreter der fenaco AG, die BLS (Geleiseanlagen) und die von der Landi eingesetzte Arbeitsgruppe wurden schon sehr früh in die Planung integriert und involviert. Dieses Mit- und nicht Gegeneinander hat laut Urs Bieri sehr gut funktioniert. Und nicht zuletzt haben die Landi-Mitarbeitenden von Anfang an eine positive Haltung zum geplanten Projekt eingenommen. Auch die Einsprachen, meistens verkehrstechnischer Natur, konnten mit Gesprächen auf Augenhöhe vernehmlich und gütlich bereinigt werden.

Lagerhalle brannte 1998 ab
Das Areal westlich des Silos, wo das AgroCenter zu stehen kommt, lag mehr als drei Jahre lang brach. In einem interessanten historischen Rückblick hat Roland Ryser, an seinem 55. Geburtstag notabene, die Geschichte des Schwarzenbacher Silos aufgearbeitet. Im Oktober 1998 brannte die frühere Lagerhalle nieder. Sie war Teil der 1940 durch die Eidgenössische Getreideverwaltung gebaute und 1960 durch weitere Silozellen ergänzte Siloanlage. Das Silo gehörte neben Pflichtlagern zum dezentralen Lager-Netz des Bundes und war ein wichtiger Pfeiler in der Landesversorgung. Um die Jahrhundertwende machten sich in Bern Abriss-Gerüchte für die mittlerweile verwaiste Anlage breit. Das schreckte Kommunal- und Regionalpolitiker auf. Dank ihrem Einsatz konnte ein Abriss damals aufgeschoben werden. Zum Glück für Huttwil, denn im Jahre 2008 hat die fenaco AG die ganze Siloanlage gekauft. Den Ausbau für die Getreidereinigung und Einlagerung sowie der Betrieb des Getreidesilos wird durch die Landi Region Huttwil AG gewährleistet.

Von Hans Minder