• Die Stadtmusik Huttwil mit einem grossartigen Konzert und dem Theaterkabarett Strohmann-Kauz begeisterte das Publikum. · Bild: Barbara Heiniger

13.02.2020
Huttwil

Stimmige Musik, erstklassiges Theaterkabarett

Die Stadtmusik Huttwil begeisterte am Jahreskonzert 2020 ihr Publikum mit hochklassiger Musik und tiefsinnigem Humor. Unter der kompetenten Leitung von Urs Heri zeigten die Musizierenden ihr grosses Können und ein vielfältiges Programm unter dem Motto «Zeitlos – Theaterkabarett trifft Blasmusik». Als versierte «Moderatoren» führte das bekannte Komiker-Duo Strohmann-Kauz mit feinem, pointiertem Witz in herrlicher Mundart durch den Anlass. Dieser wird übermorgen Samstag wiederholt.

Der Flyer zum Jahreskonzert der Stadtmusik Huttwil versprach bereits ein spezielles, zeitloses Erlebnis und in den Genuss eines solchen kam das begeisterte Publikum. Im Städtlisaal des Hotels kleiner Prinz schien der Präsident Martin Sägesser das Publikum nicht wie bei früheren Anlässen begrüssen zu wollen. Im Namen der ganzen Stadtmusik Huttwil besorgten dies das Theaterduo Strohmann-Kauz, Rhaban Straumann und Matthias Kunz, als kauzige Senioren Ruedi und Heinz. Die zahlreichen Delegationen wurden ebenso willkommen geheissen wie die Freunde der Stadtmusik und alle anderen Gäste. Bei dieser Gelegenheit informierte das Duo auch, dass es an diesem Anlass moderieren und der Präsident weiterhin schweigsam bleiben werde.

Ein grandioser Hörgenuss
Am Konzert hatte aber, trotz dem genialen Theaterkabarett, auch die Musik eine Hauptrolle. Im ersten Teil mit sinfonischen Werken, danach reichte die Palette von der Polka über den traditionellen Marsch bis zur Unterhaltungsmusik. Eröffnet wurde der Konzertabend mit «In the Stone» (by Earth, Wind & Fire). Danach erklang vom englischen Komponisten Philip Sparke «Theatre-Music».
Dieses Konzertwerk in drei Sätzen war eine Auftragskomposition für den «Musikpreis Grenchen» als Wettbewerbsstück für die Durchführung im Jahr 1990. In den Sätzen Overture, Entr’acte und Finale vermittelte die Stadtmusik Huttwil ihren Gästen einen grandiosen, herrlichen Hörgenuss mit der Fanfare der Blechbläser, einem ruhigen, friedlichen Zwischenteil und einem markanten Schlusspunkt. Weiter folgte «Lexicon of the Gods» (Rossano Galante). Das Werk besteht ebenfalls aus drei Sätzen, von denen jeder einer Gottheit gewidmet ist. Zu hören waren der zweite und dritte Satz, Penthos: «The Spirit of Grief», sowie Zeus: «God of Sky and Thunder».

Von «Zeitlos» bis «Leichtes Blut»
Im zweiten Konzertteil wurde das Publikum mit der Polka «Zeitlos» von Martin Scharnagel begrüsst. Dieser Titel gab dem Konzert das Motto. Weiter ging es mit dem alten Grenchner Marsch «Vo Gränche bigott» von Walter Schild. «Leichtes Blut» war in der Schnellpolka vom bekannten Johann Strauss Sohn (arr. Siegfried Rundel) zu spüren. Mit «Africa» (David Painch & Jeff Porcaro, arr. Wolfgang Wösser) wurden die Zuhörenden in den südlichen Kontinent entführt. Nach dem Hit von Stevie Wonder (arr. Hideaki Miura) «Isn’t she lovley?» und der Filmmusik «Always look on the brigth Side of Life» (Eric Idle, arr. Manfred Schneider) gab es auf der Bühne einen besonderen Höhepunkt. Gemeinsam interpretierten die Stadtmusik Huttwil mit Straumann-Kunz das bekannte Lied «D’Lüt im Dorf» von Kurt Mumenthaler. Wunderbar ertönte der stimmige Text «Gange i dür’s Dörfli us» und mit dem begeisterten Publikum gemeinsam erklang das Lied vielstimmig. Der Schlusston gehörte der Pakistanischen Glocke.

Insiderkenntnisse über Huttwil
Das geniale Konzert der Stadtmusik Huttwil wurde mit den sehr treffenden und verblüffenden Moderationen von «Ruedi und Heinz» zwischen den Titeln zu einem ganz speziellen Erlebnis für das Publikum.
Das Künstlerduo verblüffte mit Insiderkenntnissen über das Städtchen Huttwil und dessen Bewohner. Unter vielem anderen gaben der abgewählte Nationalrat, Gemeindepräsident Rohrbach oder die Badi hervorragenden Gesprächsstoff. Erinnert wurde aber auch an die polnischen Soldaten im «Huttu Stedtli» oder die Lehrwohnungen. «Die müssen bloss ihr Gesicht verziehen und schon muss man lachen», war eine der vielen Feststellungen im Publikum über die beiden grandiosen Künstler. Die Schauspieler Matthias Kunz, wohnhaft in Bern, und Rhaban Straumann aus Olten stehen seit 2006 gemeinsam auf der Bühne. Für ihr Schaffen konnten sie bereits zahlreiche Preise in Empfang nehmen, darunter kürzlich den Kulturpreis 2019 der Stadt Langenthal. Nach dem offiziellen Schluss des Konzerts forderte das Publikum im Städtlisaal mit tosendem Applaus Zugaben, welche von der Stadtmusik sowie Ruedi und Heinz gerne gewährt wurden.
Später am Abend genossen die Besucher «Zeitlos gute Pastetli mit und ohne Fleisch» und liessen den erlebnisreichen Abend in der Musikantenbar ausklingen.
Das Konzert der Stadtmusik Huttwil mit dem Theaterkabarett Strohmann-Kauz wird am 15. Februar 2020 nochmals aufgeführt. Ein Besuch ist sehr empfehlenswert, garantiert werden alle Sinne verwöhnt und die Lachmuskeln strapaziert.

Von Barbara Heiniger