• Am ehemaligen Standort der HPS-Huttwil werden künftig die Kinder der Tagesschule aus- und eingehen. · Archivbild: Leroy Ryser

22.08.2023
Huttwil

Tagesschul-Angebot ist bereit

In Huttwil können berufstätige Eltern seit diesem Schuljahr ein Tagesschul-Angebot nutzen. Insgesamt werden 32 Kinder 174 Module besuchen und von diesem neuen Angebot profitieren.

Aufgrund diverser Alternativen hat Huttwil bis zum letzten Schuljahr keine Tagesschule angeboten. Der Tageselternverein oder private Mittagstische wurden als Alternative genutzt, weshalb lange Zeit die erforderliche Zahl von 10 Kindern pro Modul nicht erreicht wurden, um eine Tagesschule ins Leben zu rufen. Für das kommende Schuljahr hat sich das geändert – weshalb die Gemeinde prompt ihrer gesetzlichen Pflicht nachkommt und auf das bereits gestartete neue Schuljahr eine Tagesschule anbietet. «Es gehört zu den Aufgaben einer Gemeinde ein entsprechendes Angebot zu unterstützen», erklärt Martin Jampen, Geschäftsleiter der Gemeindeverwaltung Huttwil. Dafür gibt es unterschiedliche Möglichkeiten und in Huttwil hat man sich nun für eine Zusammenarbeit entschieden. Die Gemeinde Huttwil subventioniert das Angebot mit Administrationspauschalen von 2500 Franken, sowie mit einer Pauschale pro Modul von 500 Franken. Zusammen ergibt dies 4500 Franken, ausserdem trägt die Gemeinde die Miete für einen E-Bus von 680 Franken im Monat sowie die Energiekosten. «Dank Werbeflächen auf dem Bus konnten wir rund 6000 Franken wieder einnehmen», erklärt Martin Jampen und stellt ein ungefähres Total – inklusive der Subventionen für Kinder – für das Tagesschulangebot von 10 000 Franken in den Raum, was laut dem Gemeindeschreiber ein «relativ günstiges und gutes Angebot» darstellt.

Angebot wurde frühzeitig vorbereitet
Nicht zuletzt gewinnt Huttwil dadurch auch an Attraktivität. «Das Tagesschulangebot ist in den meisten grösseren Gemeinden und Städten schon gängig. Das kann auch ein Standortvorteil sein», sagt Martin Jampen. Dem stimmt auch Adrian Lienhart, zuständiger Gemeinderat Huttwils zu. «Bereits im letzten Schuljahr hat es sich angedeutet, dass wir bald genügend Anmeldungen haben, weshalb wir das Angebot frühzeitig vorbereitet haben.» In diesem Jahr haben sich nun insgesamt 32 Kinder aus 22 Familien gemeldet, um die Angebote einer Tagesschule zu nutzen. Diese sind indes unterschiedlich. «Von der Frühbetreuung vor der Schule, über den Mittagstisch oder die Nachbetreuung nach der Schule – da gibt es diverse Angebote.» Gesetzlich gesehen würde jedes einzelne Modul 10 Anmeldungen benötigen, damit eine Gemeinde ein Angebot anbieten muss. Verständlicherweise variieren die Anzahl Anfragen aber. «Einzelne Module haben bis zu 19 Anmeldungen, andere wiederum wollen nur von zwei Kindern genutzt werden.» Allgemein gibt es täglich fünf solche Module, von Montag bis Freitag folglich insgesamt 25. Um das Angebot bestmöglich zu ermöglichen, wird mit der «KIBE Region Huttwil» zusammengearbeitet, erzählt Gemeinderat Adrian Lienhart. «Die KIBE ist vertraglich dazu verpflichtet, ab jeweils vier Anmeldungen ein Modul durchzuführen. Im kommenden Schuljahr werden aber alle von den Eltern gewünschten Angebote unabhängig der Anzahl durchgeführt.» Die KIBE sorgt in der Folge für die Betreuung am Standort der alten HPS-Schule sowie den Transport in die Schule oder zurück. «Hätten wir alleine ein solches Angebot auf die Beine gestellt, wäre es wesentlich teurer geworden. Die KIBE kann durch das bereits vorhandene Personal Synergien nutzen.» Die Tagesschule zu installieren hat sich ausserdem gelohnt. Im bereits laufenden Schuljahr haben die Eltern der 32 Kinder total 174 Module gebucht.

Von Leroy Ryser