• «Hercules», im Besitz von Hans Bernhard aus Affoltern, wurde an der Hand präsentiert.

  • Peter Nyffeler aus Häusernmoos stellte in Sumiswald ein Verkaufspferd am Wagen vor. · Bilder: Karin Rohrer

26.04.2019
Emmental

Traditionsanlass und «Rösseler»-Treff

31 Pferde waren angemeldet für die diesjährige Freibergerverkaufsschau in Sumiswald, und die ausgestellten Tiere repräsentierten einen wunderbaren Querschnitt der Schweizer Pferderasse. Die Pferde konnten direkt verglichen und auf Wunsch unter dem Sattel oder vor dem Wagen ausprobiert werden.

Sumiswald · Wo sonst können so viele verschiedene Freiberger neben- und nacheinander angeschaut, angefasst und eben auch ausprobiert werden. Gerade in einer Zeit, da die Käuferschaft erst einmal im Internet die Verkaufsanzeigen durchstöbert, um nach dem passenden Pferd Ausschau zu halten, sind Traditionsanlässe wie die Sumiswalder Verkaufsschau eine Bereicherung. «Dass wir bereits die 21. Veranstaltungen dieser Art lancieren konnten, spricht für das Bedürfnis solcher Events. Primär wollen wir den Züchtern helfen, Käufer für ihre Pferde zu finden. Der gesellige Teil darf nicht unterschätzt werden, denn die Verkaufsschau hat sich zu einem Rösseler-Treffpunkt weitum einen Namen gemacht. Und nicht zuletzt engagieren wir uns für den Erhalt der Freiberger und wollen nicht, dass diese Rasse in Vergessenheit gerät», erklärte OK-Präsident Peter Riedwyl.

Gutes Teamwork
Speziell an der Sumiswalder Verkaufsschau ist sicher, dass dafür drei Organisationen am selben Strick ziehen. Das zehnköpfige OK aus dem Pferdezucht- und Sportverein Burgdorf, dem Pferdezuchtverein Unteremmental und der Pferdezuchtgenossenschaft Oberemmental ist mit viel Herzblut und Engagement für die Sache, sprich den Freiberger, unterwegs. Zum Konzept gehört auch die Tatsache, dass die Verkäufer viel Flexibilität seitens Veranstalter geniessen dürfen und ihre Pferde mehrmals und ganz nach ihrem Geschmack präsentieren können. Infolge des 20-Jahre-Jubiläums war die Mittagsunterhaltung vor einem Jahr entsprechend grösser und bunter. Aber auch dieses Jahr kamen die Zuschauer in den Genuss einer schönen Darbietung durch die Interessengemeinschaft «IG Freiberger Aargau», welche die Freiberger gekonnt in Szene zu setzen wussten.

Für jeden etwas dabei
Die ganze Palette der für ihre Vielseitigkeit bekannten Freiberger stand zur Verfügung. Ob Arbeits-, Familien- und Freizeitpferd oder vierbeiniger Partner für den Sport, die Bandbreite der gezeigten Pferde war immens. Genau so vielschichtig bot sich das Bild des Publikums: junge Damen auf der Suche nach ihrem Traumpferd, ganze Familien, langjährige Züchter oder einfach Liebhaber dieser Rasse.
«Von den 30 verkäuflichen Pferden im letzten Jahr fanden deren 20 einen neuen Besitzer, wie uns gemeldet wurde», wusste Peter Riedwyl aus Schangnau. Initiant und Gründer Christoph Mosimann aus Rüegsbach erinnert sich an die zwei ersten Anlässe, die noch in Form einer Auktion durchgeführt wurden: «Es kristallisierte sich jedoch rasch heraus, dass eine Verkaufsschau, wie sie heute organisiert wird, bei den Rösselern besser ankommt. Wir fingen mit rund 35 verkäuflichen Pferden an und im zehnten Jahr konnten wir einen Rekord von 70 Pferden verzeichnen, welche einen neuen Besitzer suchten.»

Mehr als 20-jährige Geschichte
«An den Verkaufspreisen für die präsentierten Freiberger hat sich in den letzten 20 Jahren eigentlich nicht viel geändert», meinte Christoph Mosimann: «Heute wird sicherlich mehr Wert daraufgelegt, ein Pferd schön zu  präsentieren. Der Wandel vom Gebrauchspferd zum heutigen Freizeit- und Sportpferd ist auch hier sichtbar. Die Verkäufer passen sich dem Käufer an, haben einen grossen Schritt auf die Käuferschaft hin gemacht, denn die Ansprüche an die Pferde sind gestiegen. Die Auswahl an Verkaufspferden ist mannigfaltig, und ein grösseres Engagement seitens Verkäufer ist unumgänglich. Die Nachhaltigkeit dieses Anlasses ist wichtig. Käufe entstehen unter Umständen erst Wochen oder gar Monate nach der Verkaufsschau. Aber hier werden in einer lockeren und zufriedenen Atmosphäre erste Fäden gesponnen, Kontakte geknüpft, und die Pferde können ohne Druck in Ruhe angeschaut und ausprobiert werden.»

Von Karin Rohrer