• Der Weihnachtsmarkt soll in einem ähnlichen Rahmen durchgeführt werden wie vor der Corona-Pandemie. · Bild: Leroy Ryser

  • Bei Walter Rohrbach und dem OK ist die Vorfreude gross. · Archivbild: Thomas Peter

18.11.2021
Huttwil

Trotz Mehraufwand und Risko: «Wir wollen den Wiehnachtsmärit»

Dass der Huttwiler Weihnachtsmarkt stattfinden wird, ist für das Organisationskomitee schon seit mehreren Wochen klar. Den Mehraufwand und auch das noch gering vorhandene Risiko einer kurzfristigen Absage habe man tragen wollen, auch, um ein bisschen Normalität im «Städtli» zu vermitteln.

Huttwil · Für das Organisationskomitee vom Huttwiler Weihnachtsmarkt ist schon seit bald zwei Monaten klar, wie der diesjährige Weihnachtsmarkt aussehen soll. Damals habe man einen Entscheid gefällt, der auf den zu diesem Zeitpunkt neu verordneten Massnahmen aufbaute. «Wir haben dabei aber rasch eingesehen, dass es ohne Zertifikat keinen solchen Markt geben wird. Dass dadurch ein Mehraufwand entstehen würde, war klar, zugleich sahen wir aber, dass es möglich ist, ihn durchzuführen», erinnert sich der Geschäftsführer von Pro Regio Huttwil, Walter Rohrbach. Auch heute gilt: Wenn rund um die Corona-Pandemie nicht noch viel passiert, so wird der Weihnachtsmarkt (fast) gleich wie in früheren Jahren durchgeführt.

Bändelis erleichtern Kontrolle
Entscheidend ist, dass gemäss aktuellen Corona-Richtlinien Essen nur dann verkauft und vor Ort konsumiert werden darf, wenn der Kunde ein Zertifikat besitzt. Für den Huttwiler Weihnachtsmarkt bedeutet dies, dass östlich vom Brunnenplatz in Richtung Rössli eine abgesperrte 3G-Zone eingerichtet wird, welche man nur mit einem Zertifikat betreten darf. In diesem «Food-Corner» können Bäcker und Metzger, aber auch Glühwein-Verkäufer ihr Angebot wie gewohnt den Besuchern abgeben. Ebenfalls gilt für Events wie die Lesestunde, das Kerzenziehen oder auch Veranstaltungen in der Kirche und sowieso für den Besuch im Raclette-Stübli eine Zertifikatspflicht. Um die Kontrolle auf dem Gelände zu vereinfachen, werden Bändelis wie an Konzerten verteilt, verrät Walter Rohrbach. «Es wird ein Bändeli für Personen mit 2G geben, welches das ganze Wochenende gültig ist, und es wird ein Bändeli für getestete Personen geben, die dann quasi täglich ein neues Bändeli brauchen, weil die Farbe stetig ändert.» So wird auch jenen Gästen, die den Markt mehrmals besuchen wollen, der Zutritt erleichtert. Daneben sind auch Besucher ohne Zertifikat willkommen, diese dürfen sich aber nur im «normalen» Markt, quasi im Non-Food-Abteil, frei bewegen.
Dass diese Restriktionen einen Mehraufwand verursachen, liegt auf der Hand. Auch in finanzieller Hinsicht. «Wir müssen diese Fläche mit einem Gitter einzonen und brauchen an diesem Eingang auch ausgebildetes Sicherheitspersonal, welches sich in solchen Kontroll-Situationen auskennt», sagt Rohrbach weiter. Eigenen Helfern habe man dies nicht zumuten wollen, auch um heikle Situationen vorweg zu vermeiden.

Mit Vorfreude bei der Vorbereitung
Den Mehrkosten und dem Mehraufwand zum Trotz: «Das ganze Organisationskomitee arbeitet mit Freude an den Vorbereitungen. Wir freuen uns, dass wir den Weihnachtsmarkt durchführen können», so der Pro-Regio-Geschäftsführer weiter. Ein gewisser Respekt vor der Situation sei zwar weiterhin vorhanden, nicht zuletzt, weil man die allgemeine Unsicherheit nun seit bald zwei Jahren kenne. Zugleich überwiege aber wesentlich die Vorfreude – und dies gilt auch bei den Verkäufern und bei den potenziellen Besuchern. «Ich spreche ab und zu mit Personen, die froh sind, dass wir den Anlass durchführen. Wir versuchen auch, ein bisschen Normalität ins Städtli zu bringen und darüber freuen sich viele», sagt Rohrbach. Gleiches gilt indes auch für die Marktverkäufer, die sich ebenso zahlreich wie in jenen Jahren vor Corona anmeldeten. Die neue Situation mit dem Food-Corner hätten diese ohne Ärger akzeptiert, wohl auch, weil man auf dem normalen Markt Essen verkaufen darf, solange dieses verpackt und vom Verkäufer nicht zum sofortigen Verzehr angeboten wird. Das Schutzkonzept wurde indes in der Vorprüfung vom Regierungsstatthalteramt ohne Beanstandungen bestätigt, die definitive Bewilligung für den Anlass wird aber wie üblich erst kurz vor dem Event selbst eintreffen.
Aller Normalität und Vorfreude zum Trotz: Mit den Weihnachtsmärkten vor Corona kann der «neue» Weihnachtsmarkt vielleicht nicht ganz mithalten. Wie sich die Besucherzahlen entwickeln, ist offen, wie der neue Aufbau vom Gast beurteilt wird, zeigt sich ebenfalls erst vom 24. bis zum 28. November. «Klar wird der Weihnachtsmarkt nicht exakt gleich sein. Wir haben auch keine Bühne mehr auf dem Brunnenplatz, weil wir Menschenansammlungen verhindern wollen und müssen. Aber grundsätzlich wird er gleich gross und in der Dekoration und Stimmung ähnlich wie früher sein», sagt Walter Rohrbach. Er gehe davon aus, dass man mit dieser neuen Situation leben müsse und könne, Huttwil tut mit der Durchführung des weitherum bekannten Marktes nun einen Schritt in diese Richtung.

Von Leroy Ryser