• Die OK-Mitglieder Mathias Flückiger, Peter Zulauf und Lukas Flückiger (von links) vor einem der zahlreichen Werbeträger, welche auf den dreitägigen Huttwiler Bike-Grossanlass im September hinweisen. · Bild: Stefan Leuenberger

  • «Ein Sportanlass, der zu einem Erlebnisevent ausgebaut wurde», meint OK-Präsident Peter Zulauf zur neuen Schweizer Mountainbike-Rennserie. · Bild: Walter Ryser

04.04.2022
Sport

Viel mehr als ein Bikerennen der Weltbesten

Am 25. September werden die weltbesten Mountainbiker in Huttwil zu Gast sein. Der dreitägige Radsportevent «Bike Village Huttwil» bietet aber viel mehr als ein Bikerennen der Elite.


Bike Village Huttwil · Exakt 179 Tage vor dem grossen Mountainbike-Spektakel auf dem Areal des Campus Perspektiven in Huttwil informierte das Organisationskomitee über den aktuellen Stand. «Die Vorbereitungen laufen erfreulich. Im Sponsoringbereich sind wir absolut auf Kurs», freut sich OK-Präsident Peter Zulauf. 132 000 Franken der nötigen 182 000 Franken sind bereits unter Dach und Fach. «Einige Sponsoren haben sich gleich für drei Jahre engagiert.»

Vergleich zu Monte Tamaro
Die neue Schweizer Mountainbike-Rennserie ÖKK Bike Revolution wurde Ende März in Monte Tamaro im Tessin mit dem ersten von drei Rennen eröffnet. Das Huttwiler OK-Mitglied und Aushängeschild Mathias Flückiger – seines Zeichens die aktuelle Weltnummer 1 im Mountainbikesport – stand bei der Premiere im Eliterennen aktiv im Einsatz. Der Leimiswiler zieht einen Vergleich zur seit Jahren bestehenden Schweizer Rennserie Swiss Bike Cup: «Es ist ein Schritt nach vorne. Die Rennserie kommt modern daher und ist sehr professionell aufgezogen.» Mit der neuen Rennserie ÖKK Bike Revolution findet der Bike-Sport in der Schweiz eine neue, attraktive Plattform. OK-Präsident Peter Zulauf meint: «Die Veranstaltung vereint Spitzen- und Breitensport, Nachwuchsförderung und Happenings rund um das Mountainbike. Es handelt sich um einen Sportanlass, der zu einem Erlebnisevent ausgebaut wurde.» Mathias Flückiger setzt die Lobeshymne fort: «In Monte Tamaro herrschte eine friedliche Stimmung, ein respektvoller Umgang und eine grosse Begeisterung bei den Besuchern.» Nach Chur (22. bis 24. April) soll diese gute Stimmung auch beim Bike Village getauften Huttwiler Rennwochenende vom 23. bis 25. September grassieren.
«Die neue Rennserie unterscheidet sich von den herkömmlichen Rennen vor allem darin, dass es sich nicht einfach um ein Bikerennen handelt. Der Wettkampf wird zu einem Event mit vielen zusätzlichen Attraktionen über den Sport hinaus. Die Besucher werden in die Veranstaltung eingebunden», freut sich Mathias Flückiger. Sein vom aktiven Rennsport zurückgetretener Bruder und OK-Kollege Lukas Flückiger findet, dass die Veranstaltung sehr nahbar ist. «Die Besucher haben die Möglichkeit, sich mit den Topcracks des Mountainbikesports zu unterhalten. Publikum und Sportler sind sich bei diesem Sportanlass sehr nahe.»

Grosses Unterhaltungsangebot
An den drei Veranstaltungstagen wird in Huttwil einiges geboten. Die Besucher treffen im Bike Village auf dem Campus-Areal verschiedenste Möglichkeiten (Food, Musik, Unterhaltung) an. Neben dem sonntäglichen Eliterennen mit den weltbesten Mountainbikern – Huttwil lockt mit den besten Startgagen im Bikezirkus – werden am Samstag zahlreiche andere Rennen für den Nachwuchs und für Erwachsene angeboten. Eigene körperliche Betätigung ist beim Besuch des Bike Villlage Huttwil aber auch ohne Zeitdruck möglich. «Wir bieten am Samstag Erlebnisstrecken über 60 km und 40 km an», informiert Denise Krieg, Marketing-Verantwortliche im OK. «Auf dem Bike oder E-Bike können Interessierte die Region geografisch und kulinarisch kennenlernen. Während die lange Rundstrecke durch den Oberaargau und das Emmental führt, werden auf der 40 km-Route Sehenswürdigkeiten im Luzerner Hinterland abgefahren.» Auch für den Sonntag ist eine etwas kürzere Erlebnis-Bikeroute in Planung. Ausserdem wird im Festzentrum ein abenteuerlicher Bikeparcours für Gross und Klein sowie eine Bike-Expo angelegt.

4,2 km lange Rundstrecke wird gebaut
Trotz der Vielfalt an Aktivitäten bilden die Eliterennen am Sonntag (12.15 Uhr Frauen, 14.15 Uhr Männer) den Höhepunkt der Veranstaltung. Die Weltbesten werden eine 4,2 km lange Rundstrecke mit 175 Höhenmetern antreffen. «Unser Anspruch ist es, eine weltcupwürdige Strecke zu bauen», sagt Strecken-Mitbauer Mathias Flückiger unverblümt. «Sie soll alles enthalten, was den Cross Country-Bikesport ausmacht.» 80 Prozent der Rundstrecke im Naturgelände neben und hinter der Rundbahn wird das Publikum vom Campus-Areal einsehen können, was die Attraktivität des Anlasses enorm hebt. «Wir bauen direkt vor den Haupt-Zuschauerplätzen einen Rockgarden, der den Fahrern verschiedene Fahrlinien bietet.» Etwas weiter hinten im Gelände wird die Strecke eine downhillähnliche Abfahrt beinhalten. Es wird zu vier Brückenpassagen kommen, wo die Wyssachen überquert wird. Dies ermöglicht es, auch Passagen im Huttwilwald anzulegen. «Es wird ein richtiges Spektakel», freut sich «Math», der am Heimrennen selber an den Start gehen wird. Es sind viele bauliche Massnahmen nötig, um die geplante Strecke umzusetzen. «Die Finanzierung klappt und die Firma, welche die Strecke baut, ist auch schon engagiert», weiss Peter Zulauf, «und die Gespräche mit den Landbesitzern und den Behörden sind am Laufen.» Die Strecke soll dann – so wurde der Vertrag abgeschlossen – für drei Austragungen genutzt werden, muss nach einer Austragung zwecks Landnutzung aber immer zurückgebaut werden.  
Das Interesse an der Premiere von Bike Village Huttwil, dem dritten und finalen Rennen der ÖKK Bike Revolution 2022, ist nicht nur bei den Bikern gross. «16 Kameras werden das Männer-Eliterennen am Sonntag filmen. Ausserdem ist eine Berichterstattung im Sportpanorama von SRF in Abklärung», verrät Peter Zulauf.

Von Stefan Leuenberger