• «Cookie The Herbalist» kehrt immer wieder gerne nach Huttwil zurück. · Bild: kye

  • Gemeinsam einen Hit gelandet: «Cookie» und Lee «Scratch» Perry. · Bild:zvg

21.08.2017
Langenthal

Von Huttwil in die weite Welt

«Cookie The Herbalist» hat zusammen mit der Musiklegende Lee Perry einen smoothen und magischen Ohrwurm geschaffen. «Eaze!», begeistert die Menschen. Der 35-jährige Reggae-Sänger lebt in Langenthal. Er ist in Huttwil aufgewachsen und kommt auch heute noch gerne ins «Blumenstädtchen».

Eigentlich heisst er Stefano Raschi. Bekannt ist der Sänger, der seit längerem in Langenthal lebt, mittlerweile auf der ganzen Welt. Dies als Reggae- und Dancehall -Musiker. In erster Linie will er aber nicht «predigen». Er mache Musik, «nicht nur für Rastas, sondern für alle.» Die Musik beruhige, strahle Lebensfreude aus, Reggae erzähle Geschichten, spreche über Missstände und widerspiegle, was die Leute eigentlich sagen wollen. «Sie zeigt, was draussen auf der Strasse abgeht oder wie es anders laufen könnte.»

Musik mit vielen Gefühlen
Im Gegensatz zu seinen Reggae-Kollegen «Dodo» und «Phenomden» singt «Cookie The Herbalist» nicht in Schweizer Mundart, sondern in Englisch, beziehungsweise in Patois, dem Englisch der Jamaikaner. Der Langenthaler fürchtet dabei auch keinerlei Reggae-Klischees. Inhaltlich orientiert sich sein Sound nämlich stark am jamaikanischen Rastafari-Denken, das einen wesentlichen Teil der Songs durchzieht. Was den Songs Tiefe verleiht, aber hie und da auch für leichte Irritationen sorgen kann. Zumindest bei allen, die sich in der Rastafari-Kultur nicht zu Hause fühlen. In «Cookies» Musik steckt viel Gefühl, auch wenn man die Texte nicht versteht kann man mitgrooven.

Song mit Musiklegende Lee «Scratch» Perry
Die Reggae- und Dub-Legende Lee Perry und sein Kumpel «Cookie The Herbalist» haben mit «Eaze!» einen vielversprechenden «Ohrwurm» geschaffen. Trotz der sommerlichen Leichtigkeit, mit der die beiden Künstler den Song wiedergeben, ist der Inhalt tiefgründig. «Eaze!» soll den Menschen auf Jamaika wie auch dem Rest der Welt vermitteln, auch in schweren Zeiten Ruhe und Entspannung zu finden. Statt auf Waffen, auf Bildung zu setzen, Respekt und Anstand zu pflegen, öfter dankbar als undankbar zu sein. Der «dubbige Rythm» zum Song stammt von den Schweizer Produzenten «Weedy G» und wurde instrumental vom deutschen Mulitinstrumentalisten A. Rüettger («Dox & Dizzie») überarbeitet. Das Werk entstand während «Cookies» und Lees letztem Aufenthalt auf Jamaika.Da die beiden Künstler den Song in Zusammenarbeit schrieben, kommt es vor, dass auf Lees Geheiss dessen typischen Wortspiele und -akrobatik hie und da auch von «Cookie» angewendet werden. Der musikalische Ziehvater wie auch Entdecker Bob Marleys und «Cookie The Herbalist» sind sich sicher, mit «Eaze!» einen erfrischenden, inhaltlich zwar ernsten, jedoch bewusst humorvoll ausgeführten Hit zu präsentieren. Ebenfalls in Negril und an diversen anderen Orten Jamaikas wurde zum Song ein amüsantes und farbenfrohes Video gedreht. Das Video ist auf Youtube und auf «Cookies» Homepage (www.cookietheherbalist.com) zu finden. Der Musik-Clip hatte auf Youtube schon in den ersten 48 Stunden über 10 000 Aufrufe, Tendenz steigend. Mit dem neuen Song erhofft sich der Langenthaler eine noch weitere Bandbreite an Publikum zu erreichen. In Kürze wird Stefano Raschi Lee Perry auf Tournee begleiten, wo sie dann auch ihren neuen Ohrwurm gemeinsam vorstellen werden. Auch der bereits 81-jährige Lee Perry ist mit der Schweiz verbunden. Mit seiner Schweizer Frau und den gemeinsamen Söhnen lebt er seit über 20 Jahren in Einsiedeln.


Aufgewachsen in Huttwil
Stefano Raschis Vater stammt, wie der Name andeutet, aus Italien, genauer aus Perugia, wo seine Schweizer Mutter die Universität besuchte und den Vater kennen lernte. Dort besuchte Stefano Raschi auch die Grundschule. Geboren und aufgewachsen ist der heute 35-jährige aber in Huttwil. Auch heute lebt seine Mutter noch immer im «Blumenstädtchen». Sie hätten seine musikalische Karriere immer unterstützt, sagt er. Eine erfolgreiche Musikkarriere, die Stefano Raschi nicht geplant hatte. In Langenthal «jammte» er in der Jugendzeit unter anderem mit den «Mundartisten», mit «Knackeboul» oder der Gruppe «Suiceside». «Ich bekam damals den Übernamen ‹Cookie›, weil ich immer Biskuits in den Probenkeller mitnahm.» Er half musikalisch im Hintergrund mit, startete dann aber bald seine erfolgreiche Solokarriere.

Um die 200 Songs vermitteln eine frische Sommerbrise
Je nach Lied erinnern die Melodien von «Cookie The Herbalist» an Sandstrände, Palmen und das Rauschen des Meeres. Viele seiner Songs sind wie eine frische Sommerbrise, welche die schönste Zeit des Jahres nochmals auf die Platte zurückbringen. Der Schweizer Musiker hat in der Reggae-Szene schon vieles erreicht und sich in der grossen, weiten Welt einen Namen geschaffen. Zu erwähnen ist auch, dass sein Videoclip zum Song «Shining Star» (zu finden auf der 2016-er compilation «Cookiebox») im Sommer 2016 auf Jamaikas Nationalsender CVM für fast einen Monat auf Platz eins der Video-Charts stand. Auftritte hat «Cookie» in der Schweiz, Europa und mittlerweile fast um den ganzen Erdball.
Sein erstes Album erschien im Jahr 2010. Die nächsten folgten in den Jahren 2012 und 2016. Er erfreut sich immer wieder an den vielen Menschen, auch ausserhalb der Szene, welche seine Songs feiern. Neues «Cookie-Material» gebe es regelmässig, wie er selbst meint. Monatlich sind auf «iTunes» neue Singles zu finden. Mittlerweile zählt sein Repertoire um die 200 Songs. In Huttwil wird er voraussichtlich frühestens im nächsten Jahr wieder auftreten. So wie es aussieht im «Improvisorium».

Von Yanick Kurth