• Registerproben, wo immer sich Platz bot, draussen in der Idylle, solange das Wetter es erlaubte, oder auf bescheidenerem Raum in einem der Schlafsäle. Bild: Franziska Dubach

31.05.2019
Emmental

«Wase-Musig» im Trainingslager

Die Vorbereitungen für das Bernische Kantonal-Musikfest 2019 in Thun laufen landauf landab auf Hochtouren. Bereits fanden

erste Vorbereitungskonzerte statt, während die Musikgesellschaft Wasen am letzten Wochenende für ein intensives Probeweekend ins Innereriz reiste. Im Ferienheim Huttwil feilten die Teilnehmenden am Selbstwahl- und am Aufgabenstück. Daneben blieb auch Zeit für gemütliche Stunden.

WASEN/INNERERIZ · Der Besuch eines Musikfestes ist auch in der «Wase-Musig» eine Freude, gleichzeitig aber eine Herausforderung, die von Dirigent Marc Fuhrer und den Mitgliedern viel Engagement erfordert. Nach 2014, damals im Hinblick auf das Bernische Kantonal-Musikfest in Aarwangen, ist die Musikgesellschaft am vergangenen Wochenende zum zweiten Mal für ein Probe-

weekend ins Innereriz gereist. 

Wegen den Vorbereitungskonzerten in verschiedenenen Kantonsteilen war es äusserst aufwändig, kompetente Fachlehrer für die Registerproben am Samstagnachmittag zu finden. Dank viel Flexibilität seitens einzelner Register, die ihre Spezialproben teils schon in der Woche zuvor in Wasen durchführten, konnten schlussendlich alle maximal profitieren. Die Gruppen, welche keine Spezialprobe hatten, benützten die Zeit für eine Wanderung durch das artenreiche Hochmoor, während ihre Kolleginnen und Kollegen im Ferienheim hinter den anspruchsvollen Stücken schwitzten. Immerhin durften einige draussen in der frischen Bergluft üben, bis sie vor dem Regen flüchten mussten.

Das Resultat der intensiven Proben zeigte sich zur Freude aller an den Gesamtproben am Samstagabend und – trotz teilweise sehr kurzer Nacht – am Sonntagvormittag.

Einmal mehr kam in der «Wase-Musig» auch die Gemütlichkeit nicht zu kurz. Für das Abendessen liessen sich die Organisierenden etwas Besonderes einfallen. Mit dem mobilen Pizza-Ofen einschliesslich aller Zutaten und Utensilien reiste am Samstagabend auch ein kleines Team der Holzofenbäckerei Kiefer, Lotzwil, ins Innereriz. Jedes konnte sich seine eigenen Pizzen kreieren. Ein grosser Schirm auf dem Vorplatz des Ferienheims schützte vor dem Regen, der sich ausgerechnet zur Essenszeit und kübelweise über das Eriz ergoss.  Bis in den frühen Sonntagmorgen hinein herrschte im Ferienheim reger Betrieb, sei dies im Aufenthaltsraum bei fröhlichen Jass- und Gesprächsrunden oder beim Fussballkasten oder Pingpong-Tisch. Nach dem Frühstück – einige benutzten die Zeit lieber um noch ein bisschen Schlafenszeit nachzuholen – fanden sich die Musikantinnen und Musikanten nochmals zu einer Gesamtprobe zusammen. Es brauchte sichtlich mehr Konzentration, und langsam litt auch der «Ansatz». Nachdem am Mittag das Haus gereinigt war, fuhren alle nach Hause zurück, um hier das Weekend ausklingen zu lassen. 

Mit neuem Elan startet die «Wase-Musig» in die letzten vier Wochen vor dem grossen Fest vom 14. bis 16. Juni und vom 21. bis 23. Juni in Thun. Die MG Wasen wird am Sonntag, 23. Juni, ihre Auftritte haben. Nebst dem Aufgabenstück «Slowenian Rhapsodie» von Marco Nussbaumer wird sie das 12-minütige Selbstwahlstück «Lepidoptera Suite» (Schmetterlings-Suite) von Cedric Fuhrer vortragen, das sie bereits an ihrem Jahreskonzert uraufgeführt hatte. Der junge Komponist hat sich im Papiliorama in Kerzers zu diesem Stück inspirieren lassen. In drei Sätzen porträtiert er unterschiedliche, tropische Schmetterlinge. Dabei kommen ihre Feinheit und Schönheit musikalisch ebenso zur Geltung wie ihr Überlebenskampf in der Wildnis. 

Vorbereitungskonzert am 11. Juni

Nebst weiterhin intensiven Proben, eine davon mit Isabelle Ruf, Künstlerische Leiterin des Stadttheaters Sursee, wird am Dienstag, 11. Juni, 20 Uhr in der MEZWAN Oberburg gemeinsam mit den beiden Brass Bands Musik Frohsinn Oberburg und Berner Oberland Junior das Vorbereitungskonzert stattfinden. Trotz all den Vorbereitungen wird die Musikgesellschaft Wasen turnusgemäss auch am heurigen  «Gotthelf-Märit» in Sumiswald, am Samstag, 8. Juni, zum klangvollen Ständli aufspielen.

Von Liselotte Jost-Zürcher