• Wegen der Trockenheit findet die traditionelle Sumiswalder Alpabfahrt heuer nur an einem Tag statt. · Bild: Archiv/Ulrich Steiner

31.08.2018
Emmental

Wegen Trockeheit nur eine Alpabfahrt

Rund 1000 Rinder werden jeden Sommer auf den Alpweiden in der Gemeinde Sumiswald gesömmert. Seit 2002 werden die beiden Alpabfahrten von der Lüderen und dem Hinterarni touristisch vermarktet. Wegen der Trockenheit gibt es heuer nur einen Alpabzug.

Sumiswald · Die Alpweiden in der Gemeinde Sumiswald gelten im Normalfall als futterwüchsig. Nicht so in diesem extremen Hitzesommer. Infolge Futter- und Wasserknappheit sind einige Rinder von der Lüderenalp bereits vorzeitig ins Tal zurückgekehrt. «In Absprache mit den Hirten wurde beschlossen auf den Zukauf von Heu zu verzichten», erklärte Genossenschafts-Präsident Andreas Flückiger die Situation.

Heuzukauf beschlossen
Eine andere Strategie verfolgten die Verantwortlichen der Hinterarnialp-Gesellschaft. Sie organisierten 35 Rundballen Heu um die Fütterungs-Engpässe auf den südlich exponierten Hirtschaften zu überbrücken. Nach Auskunft von Präsident Hansrudolf Tanner verfügten die sieben Liegenschaften – im Gegensatz zu den Weidbrunnen – immer über ausreichend Wasser. «Die kollektive Alpabfahrt mit den schön bekränzten Tieren ist für unsere Hirtenfamilien sehr wichtig, so dass sie den Mehraufwand durch Zufüttern und Wassertransport auf sich nehmen», weiss Alppräsident Tanner.

Nur am 14. September
«Aufgrund der trockenen Witterung findet die Alpabfahrt in diesem Jahr nur am Freitag, 14. September, statt», informiert die Gemeinde Sumiswald auf ihrer Homepage. Die Hinterarni-Tiere werden ab zirka 9.30 Uhr in Sumiswald eintreffen. Um Konflikte beim Verladen auf dem Dorfplatz zu vermeiden werden die Rinder von der Lüderenalp ab 13.30 Uhr erwartet. Die «Beizli» der Landfrauengruppe und des Jodlerklubs versorgen das Publikum wie gewohnt mit Speis und Trank. Für die Verantwortlichen ist die eintägige Alpabfahrt eine Art Testlauf. Sollte sich das Konzept bewähren, könnte es durchaus zur Normalität werden.

Von Ulrich Steiner